Video: Wochenrückblick KW 13 2017
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 25. bis zum 31. März 2017 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
TOP 1 Galaxy S8 vorgestellt
[Anmod.:] Samsung hat seine neue Galaxy-S-Serie vorgestellt und dazu einen Konkurrenten zu Windows Continuum, der die Smartphones mit einem Monitor zum PC-Ersatz macht.
[Bericht:] Das Galaxy S8 und das Galaxy S8+ haben ein langgezogenes, hochauflösendes Display, das am Rand gebogen ist. Es sind die ersten Geräte, auf denen der von Samsung stammende digitale Sprachassistent Bixby läuft. Der ist noch nicht fertig, aber vielversprechend: Er hat Funktionen, die Googles Assistant und Apples Siri nicht haben. Zum Beispiel kann er etwa auch direkt in Apps Befehle ausführen. So können Bilder zu einem Album zusammengefügt oder als Hintergrundbild festgelegt werden. Der Bixby-Aufruf erfolgt nicht über ein Signalwort, sondern mittels Tastendruck.
Auch Samsungs Desktop-Oberfläche DeX macht einen guten ersten Eindruck. Damit können beide Smartphones sogar als Desktop-Ersatz verwendet und dann mit Maus sowie Tastatur bedient werden.
Top 2 Computer dürfen Autofahren
[Anmod.] Der Bundestag hat den Weg für das hoch- und vollautomatisierte Fahren frei gemacht. Autofahrer dürfen künftig im Autopilotmodus ihre E-Mails lesen und im Internet surfen.
[Bericht] Deutschland bekommt nach Ansicht von Bundesverkehrsminister Dobrindt das modernste Straßenverkehrsrecht der Welt. Union und SPD stimmten am Donnerstag im Bundestag für eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes, die Computern die komplette Übernahme der Fahrzeugsteuerung erlaubt. Der Fahrer darf sich dann vom Verkehrsgeschehen abwenden und bestimmte Nebentätigkeiten ausüben. Im Notfall muss er aber das Steuer wieder übernehmen können.
Nach Ansicht von Verbraucherschützern bringt das Gesetz den Fahrern aber zu wenig Rechtssicherheit. Zudem befürchten sie eine Vorratsdatenspeicherung im Auto. Denn eine Blackbox soll sechs Monate lang aufzeichnen, wann und wo der Autopilot die Steuerung übernommen hat. Im Fall von Verkehrsverstößen und Unfällen soll damit geklärt werden, ob der Hersteller oder der Fahrer haftet.
TOP 3 DVB-T endet
[Anmod.] Diese Woche war besonders hart für uns: Wir mussten an einem traumhaften Event in einer sehr coolen Rooftop Bar auf dem Berliner Fernsehturm teilnehmen, das bis in die frühen Morgenstunden ging. Der Anlass: In den Ballungsgebieten wurde das alte Antennenfernsehen DVB-T abgeschaltet.
[Bericht:] Die Abschaltung betrifft insgesamt rund 3,8 Millionen Haushalte. Der Ersatz für das abgeschaltete DVB-T ist DVB-T2. In Deutschland läuft es mit dem Codierungsverfahren HEVC (H.265) und bietet eine Bildauflösung von 1080p. In Deutschland wurden laut Media Broadcast bereits eine Million Geräte verkauft, die das HD-Bezahlpaket Freenet TV wiedergeben können. Nach einer dreimonatigen Gratisphase wird für die Privaten ein monatliches Entgelt von 5,75 Euro berechnet. Die öffentlich-rechtlichen Sender bieten ihre gebührenfinanzierten Programme auch nach der Umstellung auf DVB-T2 HD unverschlüsselt an.
TOP 4 Neues Apple-Dateisystem
[Anmod.] Apple verteilt ein neues Dateisystem, und zwar zuerst bei den Besitzern von iPhones und iPads.
[Bericht] Mit iOS 10.3 wird der Flash-Speicher auf das Apple File System APFS, umgestellt. Der Schritt ist mutig und durchaus nicht ohne Risiko, da eine Dateisystemkonvertierung im laufenden Betrieb ein komplexes Unterfangen ist. In unserem Test zeigten sich die Vorteile vor allem bei alten iOS-Geräten. Die neuen sind ohnehin so schnell, dass Verbesserungen kaum spürbar sind. Fehler durch die Konvertierung sind uns nicht aufgefallen. Wir raten dennoch zu besonderer Vorsicht. Ein verifiziertes Backup ist Pflicht.
News:
Kassenloser Supermarkt
Amazons ambitioniertes Ziel ist zunächst gescheitert: ein kassenloser Supermarkt. Dieser soll systematisch alle Kundenaktionen überwachen - und genau das funktioniert nicht mehr, wenn mehr als etwa 20 Kunden im Laden sind, wie ein Praxistest gezeigt hat. Die Eröffnung von Amazon Go ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Breitbandmessung vorgelegt
Die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur belegt, dass die versprochene "bis zu"- Datenrate bei den wenigsten Nutzen ankommt. Höchstens ein Viertel der Endkunden erhält die maximale Datenübertragungsrate, teilweise sogar nur 4 Prozent.
Top 5 Datencenter sprengen
[Anmod] Wie wird man eigentlich Festplatten effektiv so los, dass keine Daten mehr übrigbleiben? Ein Hacker hat da mal was ausprobiert.
[Bericht] Zoz Brooks hat sich der Herausforderung gestellt, Hunderte Platten in einem Rechenzentrum in 60 Sekunden auf Knopfdruck zerstören. Ernutzte in seinen Experimenten dazu unter anderem Nagelpistolen, Plasmabrenner und reinen Sauerstoff, um die datenhaltenden Scheiben der Festplatten zu zerstören, was recht gut funktionierte. Enttäuschend war hingegen der Klassiker Thermit, der in zahlreichen Experimenten bereits genutzt wurde, um Festplatten zu Metallblöcken einzuschmelzen. Besonders unterhaltsam sind die auf der auf der Sicherheitskonferenz Troopers vorgestellten Versuche mit Sprengstoff, dessen Sprengkraft allerdings mit Rasierschaum abgemildert werden musste. In Zukunft könnte es noch Experimente mit Lasern geben.
Runde Sache
Der Flughafen der Zukunft könnte rund sein: Statt mehrerer gerader Startbahnen hat er eine kreisförmig, in deren Mitte die Terminals stehen. Diese von niederländischen Forschern entwickelte Endless Runway sollen es ermöglichen, gegen den Wind zu starten, egal aus welcher Richtung er bläst. Außerdem soll der runde Flughafen kleiner sein als ein herkömmlicher, aber mehr Kapazität haben.
Pixelige Pracht
Manchmal geht es auch ohne Anti-Aliasing, 4K-HDR und Virtual Reality: In Thimbleweed Park können wir mit fast rührend altmodischer Grafik ein Abenteuer im Stil der Adventures von Lucas Arts erleben. Im Test hat das Spiel mit gelungenen Rätseln und einer spannenden Handlung überzeugt. Wer immer noch das Benzin für die Kettensäge aus Maniac Mansion sucht, sollte Thimbleweed Park anschauen.
TOP 6 Wenig Geist
[Anmod.] Wir haben uns Ghost in the Shell im Kino angesehen und waren enttäuscht.
[Bericht:] Warum die Ghost-in-the-Shell-Mangas und -Animes Kultstatus genießen, kann der Hollywood-Film leider nicht vermitteln. Die Realumsetzung mit Scarlett Johannson hat zwar fantasievolle Bilder, erzählt aber keine interessante Geschichte. Auch Johannson überzeugt in der Rolle des zweifelnden Menschen im Roboterkörper nicht. Fans der japanischen Vorlagen werden sich ärgern; wer ohne zu große Erwartungen ins Kino geht, wird sicherlich ganz gut unterhalten, den Film aber auch schnell wieder vergessen.