Video: Wochenrückblick KW 09 2016

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 26. Februar bis zum 3. März 2016 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

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Wochenrückblick KW 09 2016

Top 1: Weltweit stürzen sich die Bastler auf den neuen Raspberry Pi 3. Und das zurecht. Denn im Bastelcomputer sind WLAN und Bluetooth eingebaut. Der neue Prozessor ist zudem flotter als all seine Vorgänger. Und das Beste: Er ist mit rund 40 bis 45 Euro kaum teurer. Leider gibt es auch zwei Makel. Der Raspberry Pi 3 stellt höhere Ansprüche an die Stromversorgung. Und die Videofähigkeiten wurden nicht verbessert. Wer nur ein Mediencenter aufbauen will, kann deshalb weiterhin zum Raspberry Pi 2 greifen. Wer hingegen seinen Pi als Desktop-Ersatz oder als Spielekonsole nutzen will, profitiert von den verbesserten Fähigkeiten des Raspberry Pi 3. Allerdings wird es wohl noch einige Wochen dauern, bis jede Software wie erwartet mit dem neuen Modell funktioniert.

Top 2: Schade, dass wir Menschen nur zwei Augen haben! So können wir von all den neuen Virtual- und Augmented-Reality-Brillen immer nur eine verwenden. HTC und Valve etwa haben den Vorverkauf ihrer Vive eröffnet: 900 Euro plus Versand müssen deutsche Anwender für das VR-Headset zahlen. Teurer ist die Hololens von Microsoft, mit der man seine Echtwelt um virtuelle Objekte anreichen kann - 3.000 US-Dollar sind dafür fällig, bestellen können aber derzeit nur Entwickler aus Nordamerika. Eine interessante Funktion bietet das AR-Headset von Meta: Es ermöglicht mit Hilfe einer eingebauten Frontkamera das Manipulieren von holografisch erzeugten Gegenständen auf natürlichem Wege, nämlich einfach per Hand. Auch dieses System kann nun vorbestellt werden.

Top 3:

Immer wieder heißt es aus der Politik: Wegen der autonomen Fahrzeuge brauchen wir bald ein flächendeckend schnelles Internet. Der Grund: In Zukunft würden die Autos mit Telematik- oder Kartendiensten viel mehr Daten austauschen als heute. Belegt wird das mit konkreten Zahlen - doch die haben sich in unserer Recherche schnell als Bluff entpuppt: Kein Autohersteller kann sie bestätigen. Selbst die Urheber entsprechender Studien wissen, dass die Autos nur sehr wenige Megabyte in der Stunde mit solchen Diensten austauschen werden. Die große Koalition kümmert das wenig: Sie setzt Internet pauschal mit mobiler Kommunikation gleich, um auf passende Zahlen zu kommen - zum Nutzen der großen Telekommunikationsunternehmen.

Die Kryptologen Whitfield Diffie und Martin Hellman haben den diesjährigen Alan-Turing-Award gewonnen. Sie wurden für ihre Beiträge zur Entwicklung der asymmetrischen Kryptographie ausgezeichnet – der von ihnen beschriebene Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch wird weiterhin aktiv genutzt.

Das uralte Protokoll SSL v2 macht auch viele moderne Server angreifbar – rund ein Drittel aller Webserver soll für den in dieser Woche vorgestellten Drown-Angriff verwundbar sein. Angreifer können damit Daten wie zum Beispiel das Sessioncookie ausspähen. Eigentlich sollte SSL v2 längst überall abgeschaltet sein, doch viele Server-Betreiber halten sich nicht an die Vorgaben.

Samsung liefert die weltgrößte SSD aus: Das neue Modell fasst bis zu 15,36 Terabyte – das entspricht der Datenmenge von 150 Blu-ray-Discs. Im Inneren steckt Samsungs aktueller 3D-Flash-Speicher mit geschichteten Zellen.

Jetzt ist es also doch passiert: Ein autonom fahrendes Testauto von Google hat im kalifornischen Mountain View seinen ersten Verkehrsunfall verursacht. Es rammte beim Spurwechsel einen Bus. Der Vorfall zeigt: Mit noch so guten Algorithmen und Sensoren lassen sich nicht alle Verkehrssituationen richtig einschätzen.

Jetzt ist es auch dem Bundeskartellamt aufgefallen: Facebook nutzt möglicherweise seine Marktmacht aus. Die Wettbewerbswächter wollen prüfen, ob die Mitglieder des sozialen Netzwerks vielleicht deshalb so bereitwillig ihre Daten bereitstellen, weil sie erstens keine echten Alternativen haben und weil sie zweitens nicht ausreichend über die Datenerhebungen aufgeklärt werden.

Eine Gruppe von russischen Wissenschaftlern will einen Satelliten in den Orbit bringen, der heller leuchtet als alle Sterne. Mayak - das bedeutet Leuchtfeuer - soll in etwa 600 Kilometer Höhe ein pyramidenförmiges, 16 Quadratmeter großes Segel entfalten. Es soll Sonnenlicht auf die Erde reflektieren. Der Start ist für Juli geplant. Der Transport ins All wird per Crowdfunding finanziert.

Golem.de ist zum ersten Mal mit einem eigenen Track auf der Quo-Vadis-Konferenz, jetzt steht das Programm für den Tech Summit: Zwei Tage lang wird sich am 19. und 20. April alles um Deep Learning drehen, also um Maschinen, die nach menschlichem Vorbild lernen - mit Expertenvorträgen vom DFKI, der TU München, Amazon und vielen mehr. Tickets können jetzt gekauft werden!

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