Video: Wochenrückblick KW 03 2016
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 15. bis zum 21. Januar 2016 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Netflix hatte diese Woche einiges zu verkündigen - Gutes und Schlechtes. Der Streaming-Anbieter hat im vierten Quartal 2015 die Zahl seiner Abonnenten stärker steigern können als erwartet und über fünfeinhalb Millionen neue Kunden gewonnen. Im Ausland war das Wachstum viel stärker als auf dem Heimatmarkt: Das US-Unternehmen wird seinen Dienst in rund 130 weiteren Ländern anbieten. Große neue Märkte sind zum Beispiel Russland, Indien, Singapur und Polen.
Wenig Freude machte die Ankündigung des Unternehmens, dass es mit Technologien der Filmstudios sein Vorgehen gegen Proxys mit Geoblocking verstärken wird. In den nächsten Wochen soll es für zahlende Kunden mit Proxy-Servern und Mechanismen zur Umgehung von Zugriffsbeschränkungen nicht mehr möglich sein, auf Inhalte zuzugreifen, die in der eigenen Region nicht verfügbar sind. Dies geschieht auf Druck der Filmstudios, die sich durch Geoblocking höhere Gewinne versprechen. In Australien hat Netflix bereits begonnen, Nutzer von VPNs auszuschließen.
Große Aufregung hat es in dieser Woche um Planet X gegeben, einen möglichen neunten Planeten in unserem Sonnensystem. Die enttäuschende Nachricht gleich vorneweg: Der Planet ist bisher nicht entdeckt worden. Forscher haben lediglich vorhandene Daten ausgewertet und weitere Ergebnisse vorgestellt, die darauf hindeuten, dass es ihn geben könnte.
Sie haben sich mit den merkwürdigen Umlaufbahnen einiger Asteroiden im Keupergürtel beschäftigt und darin weitere Hinweise darauf gefunden, dass ein Planet dafür verantwortlich sein könnte. Der hätte dann die Größe des Neptuns und wäre sehr weit von der Sonne entfernt, also kalt und dunkel. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die Umlaufbahnen der Asteroiden zu erklären, ein Nachweis für Planet X steht also weiter aus.
Das Ausnutzen eines Fehlers ermöglicht es Nutzern, auf Linux-Systemen Root-Rechte zu erlangen. Ein seit Jahren diskutierter Patch hätte das Auftreten des Fehlers wahrscheinlich verhindert. Laut den Entdeckern betrifft der Fehler bis zu zwei Drittel aller Android-Geräte. Google schätzt die Zahl aber als deutlich geringer ein. Außerdem werde das Ausnutzen der Lücke durch ein Sicherheitssystem in Android verhindert. Das notwendige Update will Google spätestens bis zum 1. März verteilen.
Kurzmeldungen:
Whatsapp braucht keine 900 Millionen US-Dollar und hat die Abogebühr abgeschafft. Die Übernahme durch Facebook erlaubten dem beliebten Messenger, sich auf Wachstum zu konzentrieren und nicht ans Geldverdienen zu denken, sagte Whatsapp-Mitgründer Jan Koum dazu.
Der Europäische Gerichtshof hat ein Urteil gesprochen, dass die Massenüberwachungspraxis europäischer Geheimdienste beenden könnte. Staatliche Überwachung müsse stets zielgerichtet und bestimmt sein. Vor Beginn der Überwachung seien außerdem konkrete Hinweise für ein Fehlverhalten erforderlich, sagten die Richter.
Verbraucherschützer aus den Niederlanden wollen die schlechte Update-Versorgung von Android-Smartphones nicht länger hinnehmen. Sie klagen gegen Samsung – das Unternehmen soll Kunden besser informieren und auch ältere Geräte mit Sicherheitsupdates versorgen. Weitere Hersteller könnten folgen.
Das private Raumfahrtunternehmen Space X hat erfolgreich den Meeresforschungssatelliten Jason-3 im Orbit ausgesetzt. Die anschließende Landung der Falcon-9-Rakete auf einem Schiff misslang jedoch: Ein Bein rastete nicht ein, die Raketenstufe kippte um und explodierte.
Aus ein paar alten Rechnern wird im Laufe der Zeit ein riesiges Imperium an Rechenzentren: Das ist die Idee hinter dem Aufbauspiel Server Tycoon, für das ein italienisches Entwicklerstudio über Kickstarter Geld sammelt. Wenn das Mobilegame genug Unterstützer findet und umgesetzt wird, soll es sogar möglich sein, den virtuellen Rechnern eigene URLs zuzuweisen.