Video: Wochenrückblick KW 07 2016

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 12. bis zum 18. Februar 2016 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

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Wochenrückblick KW 07 2016

Anmod: Eine Linux-Sicherheitslücke, die es in sich hat: In dieser Woche ist bekanntgeworden, dass eine schwerwiegende Lücke fast alle Linux-Distributionen verwundbar macht.

Bericht: Forscher von Google und Red Hat haben die Sicherheitslücke in der C-Bibliothek Glibc entdeckt, die von fast allen Linux-Distributionen und Programmen genutzt wird. Sie ermöglicht es Angreifern, mit manipulierten DNS-Antworten Schadcode auf dem Rechner der Nutzer auszuführen. Die Ausnutzung der Lücke ist zwar recht kompliziert – dürfte aber wegen der sehr großen Verbreitung trotzdem für Angreifer interessant sein. Patches für alle großen Linux-Distributionen sollten in Kürze verfügbar sein. Weil der Angriff darauf basiert, große DNS-Pakete zu versenden, könnte eine Filterung großer DNS-Pakete kurzfristig helfen, Systeme abzusichern.

Top 2: Anmoderation: Große Aufregung um Apple: Ein US-Gericht hat angeordnet, dass der Konzern den Polizeibehörden bei der Entschlüsselung eines iPhones helfen soll.

Bericht: Apple soll Sicherheitsfunktionen bei der Passwortabfrage eines iPhone 5C so manipulieren, dass die Polizei Tausende Passwörter ohne Verzögerung ausprobieren kann – ein Bruteforce-Angriff also. Denn seit Einführung von iOS9 werden die Apple-Geräte standardmäßig verschlüsselt ausgeliefert. Konkret geht es um ein einzelnes Gerät, das ein Terrorist benutzt hat. Die Manipulation der Software soll nur im Arbeitsspeicher des Gerätes erfolgen - Bürgerrechtler und andere Tech-Unternehmen machen sich trotzdem Sorgen über die Folgen und unterstützen Apple-Chef Tim Cook, der sich gegen die Anordnung wehrt. In einem offenen Brief an die Kunden schreibt Cook, einmal vorhanden, könnte diese Technik auf einer beliebigen Anzahl von Geräten immer wieder eingesetzt werden. Bei iPhones ab Version 6 soll der Angriff aber nicht funktionieren.

Top 3: Anmoderation: Der Speicher de Zukunft ist rund, etwa so groß wie ein 2-Euro-Stück und hält ewig: Forscher aus England wollen Daten künftig in Glas speichern.

Bericht: Das Glas beschießen sie mit ultrakurzen Laserpulsen, wodurch im Innern des Nanostrukturen bilden, die als 1 und 0 fungieren. Ausgelesen wird der Speicher mit einer Mischung aus optischem Mikroskop und einem Polarisationsfilter. Fünfdimensionalen Speicher nennen die Entwickler ihr System: Eine Nanostruktur hat eine Position im Raum, als weitere Dimensionen kommen ihre Ausrichtung der Nanostruktur sowie die Größe hinzu, die einen Einfluss auf die Lichtbrechung hat. Die Münzen-große Glasscheibe hat nach Angaben der Forscher eine Speicherkapazität von 360 Terabyte. Außerdem ist der Speicher kaum kaputt zu kriegen: Die Glasscheibe hält Temperaturen von 1.000 Grad aus und kann soll bei Zimmertemperatur 13,8 Milliarden Jahre alt werden - dreimal so alt wie unser Sonnensystem.

Kurze: Elektrogeräte sollten eine Kennzeichnung über die zu erwartende Funktionsdauer tragen. Die Präsidentin des Umweltbundesamtes Maria Krautzberger will nach einer Studie eine Kennzeichnung, die beispielsweise die voraussichtliche Lebensdauer in Nutzungsstunden angibt. Belege für eine geplante Obsoleszenz durch die Hersteller konnte sie trotz vieler Hinweise nicht bestätigen.

Die Filmindustrie hat im Kampf gegen den bekannten DVD-Ripper AnyDVD die US-Regierung eingeschaltet. Eine Firma unter Führung von Warner Brothers, Disney, Microsoft und Intel hat die Regierung aufgefordert, den Inselstaat Antigua und Barbuda auf die auf die Priority Watch List für Urheberrechtsverletzungen zu setzen. Dort sitzt die Firma Slysoft, die den DVD-Ripper herstellt.

Anmod: Subventionen beim Kauf eines Elektroautos wird es hierzulande wohl auch weiterhin nicht geben. Dafür plant die Bundesregierung andere Maßnahmen, um Elektromobilität zu fördern. Bericht: Ein aktueller Gesetzesentwurf sieht vor, Elektroautos zu bevorzugen, etwa durch kostenlose Parkplätze mit Ladesäulen oder die Benutzung von Busspuren. Zudem will Verkehrsminister Alexander Dobrindt 15.000 neue Ladesäulen aufstellen lassen. 2020 sollen nach dem Willen der Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein.

Skimming-Angriffe gegen Bankkarten-Nutzer sind ein bekanntes Ärgernis. Jetzt hat ein Bankautomaten-Hersteller vor neuen Betrugsmustern gewarnt: Kriminelle würden mittlerweile auch den Netzwerktraffic von Geräten mitschneiden, um Kundendaten zu extrahieren.

Anmod: Wir haben in dieser Woche zwei ungewöhnliche Geräte getestet: Microsofts erstes Detachable, das Surface Book, und das Robin genannte Smartphone von Nextbit.

Bericht: Das Surface Book besteht aus einem abdockbaren Zoll-Tablet im 3-zu-2-Format mit einem Skylake-Chip. In der Tastatur steckt eine flotte Geforce-Grafikeinheit für Spiele oder Photoshop. Highlight des Detachables ist das helle Display mit tollem Kontrast und sRGB-Farbraum. Nach einem Firmware-Update ist zudem die Akkulaufzeit in gt. Das Robin-Smartphone hat etwas ganz Besonderes: Es ist eng mit einem Online-Speicher verknüpft und nutzt diesen intelligent. Ist auf dem Smartphone nur noch wenig Speicherplatz frei, werden Apps ausgelagert. Wird eine solche benötigt, wird sie wieder hergestellt - das funktioniert Alltag zuverlässig.

Ein Android-Smartphone für umgerechnet 3,30 Euro - das ist in Indien möglich. Mit dem günstigen Anschaffungspreis sollen Inder die Möglichkeit erhalten, sich ein Smartphone leisten zu können. Damit sollen sie ihren Lebensstandard durch den Zugriff auf Informationsquellen verbessern können.

Der Klassiker unter den Prügelspielen schlägt zurück: Street Fighter 5 ist für Windows-PC und die Playstation 4 erhältlich. Es hat eine klasse Steuerung und schöne Grafik, aber der Umfang haut noch niemanden vom Hocker, wie unser Test zeigt. Hersteller Capcom verspricht aber, nach und nach weitere Inhalte zu veröffentlichen.

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