Video: Wochenrückblick KW 19 2017
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 5. April bis zum 11. Mai 2017 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Entwicklertools und Cloud
[Anmod] Auf seiner Entwicklerkonferenz Build 2017 hat Microsoft Neuerungen rund um die Cloud und Entwicklertools bekanntgegeben.
[Bericht] Microsoft hat sich von Apple inspirieren lassen und mit Timeline und dem Cloud-Clipboard eine Möglichkeit präsentiert, über Gerätegrenzen hinweg zu arbeiten. Das funktioniert auch unter iOS- und Android. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einer neuen Oberfläche für Windows, die mit dem kommenden Windows 10 Fall Creators Update aber nur teilweise umgesetzt wird.
Ausgerechnet anhand von Überwachungstechnik hat Microsoft seine Video-API für die Azure-Cloud gezeigt. Der Video Indexer löst einige große Probleme künstlicher Intelligenz. Er erkennt Szenen, Personen, Sprache und Stimmungen in Videos und kann sogar übersetzen. Azure ermöglicht nun außerdem auch Datenbanken auf Basis von MySQL und PostgreSQL und soll auf der ganzen Welt einheitlich werden.
Nebenbei will Microsoft sein Windows 10 auch für Linux- und Mac-Entwickler interessanter machen. Das Unternehmen bietet die Entwicklungsumgebung Visual Studio 2017 für MacOS an, arbeitet an einer Azure-App für Android und iOS und bringt Suse Linux in den Windows Store.
Abo-Falle weiter offen
WAP-Billing-Betrug betrifft dank einer gesetzlichen Lücke weiterhin viele Nutzer. Der nordrhein-westfälische Justizminister will das Thema im Juni auf die Tagesordnung der Justizministerkonferenz bringen.
Kaum FTTH
Staaten wie Estland oder Schweden sind beim Glasfaserausbau viel weiter als Deutschland, weil dort kommunale Betriebe das Netz errichten und im Open Access verschiedenen Anbietern gegen Entgelt die Nutzung erlauben. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Weil keine kurzfristigen Profite erwirtschaftet werden müssen, könnten kommunale Betriebe langfristig planen. Bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen belegt Deutschland im OECD-Vergleich Platz 28 von 32.
Die Sprachassistenten kommen
[Anmod.] Mehrere Produkte mit den digitalen Sprachassistenten von Amazon und Microsoft sind in dieser Woche vorgestellt worden. Apple fehlt derweil noch.
[Bericht] Amazon hat mit dem Echo Show ein neues Alexa-Gerät vorgestellt. Das Gerät mit 7-Zoll-Touchscreen sieht wie ein alter Röhrenfernseher aus und wird wie die Echo-Lautsprecher vor allem mit der Stimme bedient. Es zeigt auch zusätzliche Informationen an und kann für Videotelefonate genutzt werden. Ganz so weit ist die Entwicklung bei Cortana nicht. Harman Kardon hat einen ersten Lautsprecher namens Invoke vorgestellt, der den Assistenten von Microsoft nutzt.
Auch HP will Cortana-Geräte entwickeln und von Intel soll es ein Referenzdesign geben. Mit Home Hub könnte Windows 10 eine spezielle Pinnwand erhalten, damit Familienmitglieder Cortana für die Planung des Alltags nutzen können. Gerüchten zufolge arbeitet auch Apple an smarten Lautsprechern, die mit seinem digitalen Assistenten Siri funktionieren. Anfang Juni könnte ein erstes Gerät vorgestellt werden - möglicherweise direkt mit einem Display.
Tk Virenscanner unsicher
Forscher von Google haben in Microsofts Antivirusprogramme Windows Defender eine kritische Sicherheitslücke gefunden. Angreifer können Code auf dem Rechner ausführen, da ein bestimmter Prozess nicht in einer Sandbox läuft,. Microsoft hat einen Patch verteilt.
Audiotreiber liest mit
Ein Audiotreiber soll eigentlich nur für guten Klang sorgen. Bei zahlreichen HP-Notebooks sammelt das Programm allerdings zusätzlich die Tastaturanschläge der Nutzer. Alle auf dem PC laufenden Prozesse können auf die Informationen zugreifen, einen Patch gibt es bislang nicht.
Neues von Nvidia
[Anmod] Nvidia hat auf seiner Hausmesse GTC die neue Volta-Grafikarchitektur und darauf basierende Produkte für Deep Learning vorgestellt.
[Bericht] Nur echt mit Lederjacke: Nvidia-Chef Jensen Huang hat auf der GPU Technology Conference zwei Stunden lang über künstliche Intelligenz gesprochen. Die wichtigste Ankündigung ist der riesige GV100-Chip, der auf den Tesla V100 genannten Rechenbeschleunigern eingesetzt wird. Deren neue Tensor-Cores sind speziell für Deep Learning ausgelegt. Die Teslas werden erst Ende des Jahres ausgeliefert, ab Herbst gibt es aber schon das DXG-1 und die DGX-Station für KI-Entwickler.
Merkwürdiger Generalschlüssel
Deutsche Firmen wie Daimler, der Axel-Springer-Verlag und die Deutsche Bank wollen eine Alternative zum Login von Facebook und Google entwickeln. Der sogenannte Generalschlüssel fürs Internet soll im kommenden Jahr starten. Unklar ist, ob die Partner die notwendige Expertise haben, um das Projekt umzusetzen.
Vorratsdaten gegen Einbrecher
Die Standortdaten von Bürgern sollen künftig auch bei Wohnungseinbrüchen abgefragt werden dürfen. Die Bundesregierung will zudem Funkzellenabfragen zur Ermittlung von Einbrechern erlauben. Beim Beschluss der Vorratsdatenspeicherung hatte die große Koalition versichert, die Standortdaten der Mobiltelefone dürften nur bei schwersten Straftaten wie Mord- oder Totschlag abgerufen werden. Der Bundestag muss dem Gesetzentwurf noch zustimmen.
Leistungsschutzrecht beim EuGH
Der Europäische Gerichtshof entscheidet über die Gültigkeit des deutschen Leistungsschutzrechts für Presseverleger. Das Landgericht Berlin ist der Ansicht, dass die Bundesregierung das Gesetz hätte in Brüssel notifizieren lassen müssen. Sollte der EuGH dies ebenfalls so sehen, darf das Gesetz nicht angewandt werden.
Prey im Test
Im Actionrollenspiel Prey sind wir im Test mit einer Schaumfestiger-Kanone im Weltall unterwegs gewesen und haben Alien-Schattenwesen zum Stillstand gebracht. Der Titel orientiert sich in seiner Machart an Klassikern wie System Shock oder Bioshock und ist fast identisch mit dem der neueren Deus-Ex-Spiele von Square Enix. Uns hat vor allem die düstere Atmosphäre sehr gut gefallen. Nur bei den Kämpfen und der Abwechslung kann Prey nicht ganz mit den Besten mithalten. Unsere Empfehlung gibt es trotzdem.