Video: Wochenrückblick KW 05 2020 - Schlecht geschmiedet

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Zeit vom 25. bis zum 31. Januar 2020 fassen wir die wichtigsten Ereignisse der IT- und Technikwelt zusammen.

Video veröffentlicht am
Wochenrückblick KW 05 2020 - Schlecht geschmiedet

Avast verkauft Nutzerdaten

Über eine Tochterfirma hat der Hersteller der Antivirensoftware Avast die Webnutzungsdaten von mehreren Hundert Millionen Nutzern verkauft. Die Daten stammen von dem Browserplugin der Antiviren-Software. Jeder Klick und jede Bewegung der Nutzer im Internet wurde verfolgt: betrachtete Youtube-Videos, Suchanfragen oder aufgerufene Pornoseiten. Die Nutzerdaten hat die Avast-Tochter Jumpshot an namhafte Firmen wie Google, Microsoft, McKinsey und viele anderen verkauft. Die Daten sollen von 100 Millionen Geräten stammen. In Reaktion auf die Berichterstattung kündigte Avast an, die Tochterfirma abzuwickeln - rund fünf Jahre nach deren Gründung.

Schlecht geschmiedet

Eine Neuauflage von Warcraft 3 - da sollte man als Spieler eigentlich wissen, was auf einen zukommt. Bei dem Remake, das Blizzard mit dem Untertitel Reforged für Windows-PC und MacOS veröffentlicht hat, ist das anders. Klar, die Grafik sieht besser aus als beim Original von 2002. Aber im Kampf zwischen Menschen und Orks, Nachtelfen und Untoten fehlt auch vieles, was die Entwickler für die Neuauflage angekündigt hatten, etwa Ranglisten und Zwischensequenzen. Dafür gibt es kleinere technische Probleme, etwa mit der vertikalen Synchronisation oder mit spürbar schwankenden Bildraten. Das alles sind Dinge, die sich im Laufe der Zeit beheben lassen - aber eigentlich hätte Bizzard das besser hinbekommen können.

Neues von Huawei

In dieser Woche hatte die britische Regierung unter hohem Druck der USA den Einsatz von Huawei-Technologie im 5G-Netz genehmigt, den Konzern jedoch auf einen Marktanteil von 35 Prozent beschränkt und vom Core ausgeschlossen. Ein erster Netzbetreiber, BT, hat bereits vorgerechnet, dass ihn das 594 Millionen Euro kostet. In Deutschland berichtete das Handelsblatt, dem Auswärtigen Amt lägen seit Ende 2019 US-Geheimdienstberichte vor, nach denen Huawei nachweislich mit Chinas Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet.

Gut geflogen

Boeing ist erstmals mit der 777X geflogen. Das ist derzeit das größte zweistrahlige Passagierflugzeug. Sie ist leichter und effizienter als die bisherige Baureihe 777. Außerdem kann sie die Spitzen der Tragflächen einklappen, um am Gate weniger Platz einzunehmen. Die ersten Maschinen dieses Typs will der US-Luftfahrtkonzern 2021 ausliefern.

Kommunikative Ampeln

Audi stattet in Düsseldorf Ampeln mit Systemen aus, die mit Autos kommunizieren. Die Ampeln teilen mit, wann sie auf grün schalten und welche Geschwindigkeit gefahren werden muss, um auch folgende Ampeln bei grün zu erreichen. Aktuell sind rund 150 Ampeln umgerüstet, in den kommenden Monaten sollen 300 weitere folgen. Allerdings können bisher nur wenige Autos diese Informationen empfangen.

Ein Unternehmen für Thunderbird

Die Mozilla Foundation hat ein weiteres Tochterunternehmen bekommen. Dieses wird sich um die Weiterentwicklung des E-Mail-Clients Thunderbird kümmern. Das Team kann so einfacher Entwickler anstellen und Kooperationen eingehen. Diese sind offenbar sogar schon geplant.

Android einfach flashen

Das Flashen neuer Entwicklungsversionen von Android auf ein Smartphone kann kompliziert sein. Google will das vereinfachen und bietet dafür nun ein Werkzeug an, das im Browser läuft. Allerdings nur in Browsern auf Chrome-Basis. Konkurrent Mozilla hält den USB-Zugriff per Browser schlicht für zu gefährlich.

Achtung, Zug fährt hoch

Nicht nur die Fahrgäste, auch die Deutsche Bahn ärgert sich derzeit über Verspätungen. Ein Grund dafür ist das fehlerhafte und träge Betriebssystem, dass die einzelnen Elemente neuer IC2-Züge steuern soll. Es stürzt gerade bei Fahrtrichtungswechseln oft ab. Anschließend dauert die Neuinitialisierung des Zuges bis zu einer Stunde. Die Deutsche Bahn will deshalb Schadensersatz vom Hersteller Bombardier - während beide Partner versuchen, das Problem zu beheben.

Sammle sie alle!

Um diese Ausgabe kommt wohl kein ernsthafter Fan von Pikachu herum: Im Februar will Nintendo die App Pokémon Home für Smartphones und die Switch veröffentlichen. Damit können Spieler ihre Monstersammlung verwalten und Pokémon tauschen. Es soll eine kostenlose Variante geben, mit der aber nur 30 Biester gelagert werden können. Mit Abo sind es bis zu 6.000 für rund 16 Euro im Jahr.

Folgen Sie uns