Video: Wochenrückblick KW 19 2015
Im Golem.de-Wochenrückblick für die kurze Woche vom 1. bis zum 8. Mai 2015 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Top 1 Auf Microsofts Entwicklerkonferenz Build 2015 und der darauffolgenden neuen und riesigen Ignite-Konferenz haben wir nicht schlecht gestaunt: Das Unternehmen ist im Angriffsmodus und präsentierte sein Rundum-glücklich-Paket. Dazu gehört beispielsweise die neue Update-Politik von Windows 10: Microsoft schafft die festen Patch-Tage ab und liefert Updates über Verteilungsringe aus. Wer möchte, erhält Patches frühzeitig, um offene Sicherheitslücken zu schließen, oder erst ein paar Tage später, um Inkompatibilitäten zu vermeiden. Die Preview-Version von Office 2016 für Windows und die neue Entwicklungsumgebung Visual Studio Code für Windows, Linux sowie OSX sind zudem kostenlos verfügbar. Spannend ist auch die Multi-Adapter-Funktion der DX12-Schnittstelle von Windows 10: Eine dedizierte Grafikkarte und eine integrierte GPU berechnen gemeinsam die Spielegrafik, die dank mehr Bildern pro Sekunde flüssiger dargestellt wird.
Top 2 Gestapelter Videospeicher plus DX12-Unterstützung: AMDs neue High-End-Grafikkarte erscheint im Juni und soll sich besonders gut für die 4K-Auflösung eignen. Ansonsten sieht es in diesem Jahr mit neuen Produkten mau aus, einzig der Carrizo-Chip für Notebooks ist noch geplant. 2016 soll dafür AMDs Jahr werden: Die Zen-Kern-Architektur für FX-Prozessoren wurde vom zurückgekehrten Erfinder des Athlon 64 entwickelt. Die neue Technik soll pro Takt 40 Prozent schneller rechnen als bisher und soll AMD wieder auf Augenhöhe mit Intel bringen. Hergestellt werden die FX-Modelle mit moderner Fin-FET-Fertigung. Auf Basis dieses Verfahrens plant AMD zudem einen Super-Chip, der alle neuen Prozessor- und Grafiktechnologien kombiniert. Mit dem vielversprechenden 300-Watt-Prozessor möchte AMD seinen Marktanteil im lukrativen Server-Segment deutlich steigern.
Top 3 Es war eine aufregende Woche in der BND-Affäre. Der Streit um den möglichen Missbrauch des Bundesnachrichtendienstes BND durch den Geheimdienst NSA belastet inzwischen das Klima in der Koalition. SPD-Chef und Wirtschaftsminister Gabriel griff Bundeskanzlerin Merkel an, woraufhin die Union ihrem Koalitionspartner Hysterie vorwarf. Bundesinnenminister de Maizière sieht sich in der Affäre nun völlig entlastet, da alle Vorwürfe gegen ihn ausgeräumt sein sollen. Erste Konsequenzen gibt es inzwischen, was die Zusammenarbeit des BND mit der NSA betrifft. Die im bayerischen Bad Aibling für die NSA abgehörten Daten werden nicht mehr vollständig weitergeleitet. Welche Selektoren aber problematisch waren, will die Regierung weiterhin nicht den Abgeordneten vorlegen. Dafür fehlt noch das OK der USA.
Kurzmeldungen
850 Sprecher auf 17 Bühnen: In dieser Woche hat die Netzkonferenz Re:publica in Berlin stattgefunden. Unter dem Motto Finding Europe stand unter anderem der jüngste Skandal um die Beihilfe des BND bei den NSA-Spähprogrammen auf dem Programm. Aber auch Themen wie die Vorratsdatenspeicherung und der Streik von Amazon-Mitarbeitern wurden diskutiert.
Beim Streaming geht der Trend hin zu einem schmaleren Angebot: Das sagte der Besitzer des Streaming-Dienstes Realeysz.tv auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. Auch Netflix halte nur zwei- bis dreitausend Titel vor, dazu kommen Eigenproduktionen. Die anwesenden Experten prophezeiten auf der Konferenz außerdem, dass die traditionelle Verwertungskette Kino, DVD und Streaming sich auflösen wird. Zuschauer wollten nicht so lange auf die Verfügbarkeit von Filmen und Serien warten. Streaming werde immer wichtiger.
Microsoft zeichnet einem Gericht in Seattle zufolge Daten mit cyberforensischen Mitteln auf, die Nutzer bei der Aktivierung von Software freiwillig zur Verfügung stellen. Das berichtet das Onlinemagazin Torrentfreak. So habe das Unternehmen eine IP-Adresse aufgezeichnet, über die Hunderte Kopien von Windows 7 aktiviert und dabei gestohlene oder mehrfach verwendete Produktschlüssel eingegeben wurden. Die Adressen stellt Microsoft dem Gericht in Seattle zur Verfügung. Das Unternehmen fordert Schadensersatz für entgangene Gewinne.
Diese Woche wurde eine besonders fiese Malware enttarnt: Rombertik. Droht ihr die Enttarnung, löscht sie den Startsektor einer Festplatte oder verschlüsselt Benutzerdateien. Einmal ungehindert eingenistet, liest Rombertik Eingaben in gängigen Browsern mit. Die Malware wird als PDF-Anhang per E-Mail versendet. Aktuelle Antivirensoftware soll sie erkennen.
Die SSDs mit dem derzeit besten Preis-Leistungs-Verhältnis sind Crucials neue BX100-Modelle, wie unser Test ergeben hat. Bei der Lese- und Schreibgeschwindigkeit stellen die SSDs keine Geschwindigkeitsrekorde auf, dafür kostet das 500-GByte-Modell unschlagbar günstige 170 Euro.
Senkrecht starten, horizontal fliegen: GL-10 ist ein unbemanntes Wandelflugzeug. Es kann die Ausrichtung seiner Flügel ändern: Zum Starten und Landen werden diese senkrecht gestellt. Dann geht es gerade nach oben oder unten. In der Luft werden die Flügel in die Horizontale geklappt, und GL-10 geht in normalen Flug über. Das ist erstmals im Test geglückt. Die zehn Elektromotoren angetriebene Drohne wurde von der Nasa entwickelt.
Eine kleine Revolution ist den Entwicklern der Slightly Mad Studios im Rennspielgenre gelungen. Ihr neues Spiel Project Cars ist für den PC, Xbox One und Playstation 4 erschienen und hat uns im Test in den meisten Aspekten überzeugt. Besonders das neue Freiheitsgefühl, das durch die individuelle Konfiguration von Strecke, Tageszeit, Wetter und Regelwerk aufkommt, hat uns begeistert. Schwächen zeigt das Programm aber bei Kollisionen und dem Schadensmodell.
Zuletzt noch eine Meldung in eigener Sache: Golem.de gibt es jetzt auch im Schnupper-Abo. Für 1 Euro kann Golem pur ohne Werbung und unerwünschtes Tracking drei Tage lang getestet werden. Eine Woche Probeabo kostet 2 Euro.