Video: Wochenrückblick KW 23 2016

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 2. bis zum 8. Juni 2016 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

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Wochenrückblick KW 23 2016

TOP ANGAKOM  Kaum jemand in Köln kennt die Konferenz Anga Com, dabei ist die das wichtigste Branchentreffen der TV-Kabelnetzbetreiber. Wir sind dort gewesen.

Zwei Themen haben die Fernsehsender, Satellitennetzbetreiber und Ausrüster auf der Anga Com in diesem Jahr umgetrieben: der neue Übertragungsstandard Docsis 3.1 und der Glasfaserausbau. Mit Docsis 3.1 werden sehr hohe Datenraten möglich, deshalb will die Koaxialbranche ihr Netz ausbauen. Doch der Ausbau ist teuer, Unitymedia verkündete daher auf der Konferenz, es werde zunächst eine Light-Version von Docsis 3.1 wählen.

Lokale Netzbetreiber wie M-net aus München und Netcologne aus Köln sprachen auf der Mese über ihre Konzepte für den Glasfaserausbau. Sie bringen die Glasfaser bis ans Haus und setzen dort dann auf G.fast im Kupferkabelnetz. Hier zeichnet sich ein neuer Konflikt zwischen den Anbietern ab, denn der G.fast-Frequenzbereich kollidiert mit dem Vectoring der Telekom. Daher fordert Netcologne eine Regulierungsentscheidung, dass nur das Unternehmen, das die Glasfaser bis an das Haus legt, den Bereich bis 212 MHz nutzen darf.

TOP Appelbaum Jacob Appelbaum arbeitet nicht mehr für den Anonymisierungsdienst Tor. Der Netzaktivist wird beschuldigt, Frauen sexuell belästigt zu haben, sogar von Vergewaltigung ist die Rede. Auch von psychischer Manipulation und Belästigung wird berichtet. Nach ersten anonymen Missbrauchsschilderungen äußern mittlerweile immer Menschen unter vollem Namen Beschuldigungen.

Der Hacker selbst bestritt in einem Statement, dass es zu "kriminellen sexuellen Belästigungen" gekommen sei. Golem.de hat diese Woche erfahren, dass Appelbaum bereits im vergangenen Jahr für zehn Tage vom Dienst bei Tor freigestellt wurde, weil ihm unangemessen Verhalten gegenüber Teilnehmern vorgeworden wurde. Zugleich trennte sich das Tor-Projekt von einer Mitarbeiterin, die intern auf die Missstände aufmerksam gemacht hatte.

Top 3 Lenovo Lenovo hat auf seiner Hausmesse das erste Smartphone mit Project Tango vorgestellt, das virtuelle Gegenstände in die Realität einblenden kann. Viel spannender ist aber das erste modulare Smartphone des Unternehmens. An das Moto Z lassen sich Module per Magnetkraft andocken, etwa ein Projektor oder Lautsprecher: Lenovo nennt sie Moto Mods.

Der Ansatz ist vielversprechend, die Module sind besonders einfach anzubringen und das offene System soll Bastlern den Bau eigener Erweiterungen ermöglichen. Das Smartphone soll im Herbst erscheinen. Auch vielversprechend, aber noch längst nicht serienreif sind zwei weitere Konzepte von Lenovo für biegsame Displays: ein Smartphone, das ums Handgelenk gewickelt werden kann und eins, das sich durch aufklappen in ein Tablet verwandelt.

Kein Konzept sondern ganz real ist das Lenovo X1 Thinkpad, das wir in dieser Woche zum Test in der Redaktion hatten. Es ist nicht nur ein gutes Tablet, sondern dank der mitgelieferten Tastatur auch ein gutes Notebook. Zum Problem könnte dem Detachable die Konkurrenz aus dem eigenen Hause werden - nämlich günstigere, aber leistungsfähigere "echte" Laptops.

News:

Was passiert mit einer Redaktion, wenn sie herausfindet, dass sie ausspioniert wurde - und das von einem Kollegen? Zwei Redakteure haben jetzt die große Verunsicherung aufgearbeitet, die ein solcher Fall bei der taz ausgelöst hat. Ein Mitarbeiter hatte Kollegen mit einem Keylogger ausgespäht - vor allem Praktikanten, wie die selbstkritische interne Aufarbeitung ergeben hat.

Der US-Mobilfunker AT&T beklagt hohe Rücklaufquoten für Blackberrys Priv-Smartphone. Es ist das erste Blackberry-Smartphone mit Android - das eigene Betriebssystem hat das Unternehmen weitgehend aufgegeben. Die meisten Priv-Käufer sind jedoch Stammkunden und kommen mit Android nicht klar.

Kann es sein, dass ein Agent seine Karriere opfert, um auf Missstände in seinem Geheimdienst aufmerksam zu machen? Für Verfassungsschutzpräsident Maaßen liegt solch ein Vorgehen wohl außerhalb seiner Vorstellungswelt. Aus diesem Grund es für ihn sehr plausibel, dass US-Whistleblower Snowden ein von russischen Geheimdiensten geführter Agent ist, der der NSA und dem Verhältnis zwischen USA und den europäischen Verbündeten schaden wollte.

Der Routerhersteller AVM warnt vor einer neuen Welle von Telefonmissbrauch bei Routern. Betroffen sind auch Fritzboxen mit einer speziellen Nutzerkonfiguration und älteren Versionen der Firmware. Das Unternehmen empfiehlt seinen Nutzern, eine aktuelle Firmware-Version aufzuspielen und ein starkes Passwort für die Fritzbox-Zugänge einzurichten.

Darf der Netzbetreiber auf einem Mietrouter beliebige Funktionen aktivieren? Diese Frage sollen nun die Gerichte klären. Die Verbraucherzentrale NRW will damit verhindern, dass der Kabelnetzbetreiber Unitymedia auf den Routern seiner Kunden automatisch WLAN-Hotspots aktiviert. Unitymedia hat sich geweigert, eine entsprechende Unterlassungserklärung zu unterzeichnen.

Neues Fifa, neue Engine: Die bisherige Ignite-Technik hat ausgedient, Teil 17 des Fußballvideospiels basiert auf der Frostbite-Engine, die durch das Actionspiel Battlefield bekanntwurde. Die neue Technik gibt es aber nur für die PC-Version und die Konsolen PS4- und die Xbox One, für PS3 und Xbox360 setzt EA weiter auf Ignite.

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