Video: Wochenrückblick KW 18 2020 - Viren überall

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Zeit vom 25. bis zum 30. April 2020 fassen wir die wichtigsten Ereignisse der IT- und Technikwelt zusammen.

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Wochenrückblick KW 18 2020 - Viren überall

Corona-App wird dezentral

Die Bundesregierung hat nach starker Kritik von IT-Experten und Datenschützern eingelenkt. Die geplante App zur Nachverfolgung von Infektionsketten in der Corona-Pandemie soll nicht über einen zentralen Server gesteuert werden. Die Daten zum Infektionsrisiko werden dezentral auf den Smartphones der Nutzer ausgewertet. Mit der Entwicklung der App hat die Regierung die Deutsche Telekom und SAP beauftragt. Google und Apple haben inzwischen erste Versionen für die erforderliche Bluetooth-Schnittstelle bereitgestellt. Politiker sind sich noch uneins darüber, ob eine freiwillige Nutzung der App ausreicht. Rund 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung müssten die App installieren.

Antivirussoftware zerstört sich selbst

Die Sicherheitsfirma Rack911 Labs hat ein Sicherheitsproblem in 28 Antivirenprogrammen unter Windows, MacOS und Linux entdeckt: Findet die Software einen Virus auf der Festplatte, wird die Datei üblicherweise gelöscht oder in Quarantäne gesetzt. In dem kurzen Zeitraum zwischen Erkennen und Löschen ersetzten die Sicherheitsforscher den Ordner durch eine Weiterleitung auf einen anderen Ordner. Die Antivirensoftware löschte die Dateien in dem verlinkten Ordner und konnte so sich selbst oder das Betriebssystem zerstören. Die meisten Antivirenprogramme haben das Problem mittlerweile behoben - manche allerdings über sechs Monate nach einer Meldung durch die Sicherheitsforscher immer noch nicht.

Pinebook Pro im Test

Wir haben in dieser Woche das Pinebook Pro von Pine64 getestet, einen 14-Zoll-Laptop für 200 US-Dollar mit Linux. Für den Preis erhalten Käufer ein nicht sonderlich helles, jedoch mattes und blickwinkelunabhängiges Display sowie passable Eingabegeräte. Das Gerät lässt sich per USB-C laden und hat einen bootbaren Micro-SD-Kartenleser. Im Inneren rechnet ein Rockchip-SoC mit ARM-Basis, dazu gibt es 4 GByte RAM. Auf unserem Testmuster war noch Debian 9 aufgespielt, was unter fehlerhafter Hardware-Beschleunigung leidet, zudem hat Pine64 nur 32-Bit-Pakete installiert. Wer das Pinebook Pro bestellt, erhält mittlerweile Manjaro als Betriebssystem. Hier ist der Kernel deutlich neuer, auch werden die freien Hantro/Panfrost-Treiber genutzt.

Anno 1800 ist am besten

Deutsche Computerspielpreis 2020 ist verliehen worden - zum ersten Mal fand die Veranstaltung ausschließlich online statt. Bestes Spiel wurde die Aufbausimulation Anno 1800. Das Spiel konnte sich auch den Preis für bestes Gamedesign sichern. Das beste Serious Game ist Trough the Darkest of Times. Sea of Solitude wurde mit dem Preis für die beste Spielwelt und Ästhetik ausgezeichnet. Die Weltraum-Sandbox Avorion ist laut der Jury das beste Expertenspiel des Jahres und die HTW Berlin gewann mit dem Titel The Longing den Nachwuchspreis.

Sind das Ufos?

Piloten sehen auf ihren Flügen zuweilen merkwürdige Erscheinungen. Das US-Verteidigungsministerium hat drei Videos veröffentlicht, die Piloten der US-Marine aufgenommen haben. Die darauf zu sehenden Objekte sind laut US-Militär nicht identifizierbar. Die Videos waren zuvor schon geleakt.

Bye Bye, Butterfly

Dass Apple sich auch beim Macbook Air von der fehleranfälligen Butterfly-Tastatur getrennt hat, halten wir für richtig. Der Hersteller liefert damit das derzeit beste 13-Zoll-Notebook mit MacOS, das auf das gewohnte, gut verarbeitete Chassis mit großem Trackpad setzt. Allerdings ist die Leistung durch die nicht optimale Kühlung nur ausreichend gut, wie sich im Test gezeigt hat. Das gilt auch für das Display.

Dell plant XPS 17

Erstmals nach vielen Jahren plant Dell wieder ein XPS 17: Das große Notebook wird gegen Apples Macbook 16 positioniert. Es hat vier Thunderbolt-3-Anschlüsse, acht CPU-Kerne, eine Geforce-Grafik und ein helles Display mit 16:10-Format. Parallel dazu hat Dell einen 24- und einen 27-Zoll-Monitor für Büros angekündigt, sie nutzen USB-C für Bildsignale und Stromversorgung.

Recht auf Homeoffice

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will im Herbst 2020 ein Gesetz zum Recht auf Arbeiten im Homeoffice vorlegen. Wo es betrieblich möglich sei, solle künftig jeder Arbeitnehmer das Arbeiten von zu Hause aus einfordern können. Heil sagte wörtlich: "Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche." Arbeitszeit und Feierabend sollten aber nicht kollidieren.

Thinkpads mit Fedora

Lenovo wird künftig neben Windows auch die Linux-Distribution Fedora auf seinen Geräten vorinstallieren. Zunächst testet der Hersteller einige wenige Thinkpads, das Angebot könnte aber weiter ausgebaut werden.

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