Video: Anet-A6-3D-Drucker - Test
Einen gut ausgestatteten 3D-Drucker-Bausatz für rund 200 Euro? Wo ist der Haken? Wie wir im Test herausfanden, gibt es davon einige. Die Druckergebnisse müssen darunter nicht leiden, der Nutzer hingegen schon.
Rund 200 Euro für einen 3D-Druckerbausatz mit ordentlichen technischen Daten? Geht! Aber ...
Das Gute vorweg: Mit dem Anet A6 sind ordentliche Drucke möglich . Nicht bei allen Bauteilen hat der Hersteller zur billigsten Variante gegriffen.
Die Sparsamkeit fällt aber schon beim Auspacken auf. Kaum ein Teil ist gesichert, das Styropor an vielen Stellen deutlich beschädigt, wie auch ein Bauteil. Im Netzteil klappern Schrauben.
Eine schriftliche Dokumentation zum Bausatz fehlt. Beim Zoll hätte das Probleme gegeben.
Der Aufbau ist mit der Anleitung und den Herstellerfotos fummelig, aber nicht kompliziert. Nicht alle Acrylteile sind exakt gearbeitet. Unser Druckbett ist schief. An der Qualitätssicherung hat der Hersteller gespart.
Beigelegt auf einer Mikro-SD-Karte sind Druckprogramme und Treiber. Unser Rechner stürzt beim Verbinden per USB aber einfach ab. Wir können Druckaufträge dem Drucker nur per Mikro-SD-Karte zuführen.
Mit den Druckeinstellungen des Herstellers produziert der Drucker eher fragwürdige Resultate. Getestet hat der Hersteller die Einstellungen offenbar nicht.
Halbwegs gute Drucke klappen nur mit langsamen Druckgeschwindigkeiten und weiteren Einstellungsänderungen. Für schnelle Druckgeschwindigkeiten ist die Konstruktion nicht ausgereift genug. So ist der X-Achsen-Aufbau viel zu schwer.
Fazit
Gespart hat der Hersteller nicht nur bei den Bauteilen, sondern auch bei der Entwicklung, den Tests, der Qualitätskontrolle und einer sicheren Verpackung. Das Resultat ist ein Druckerbausatz, der zwar durchaus überraschend gute Druckergebnisse abliefern kann, der Nutzer zahlt für die Sparmaßnahmen allerdings mit seiner eigenen Zeit und seinen Nerven.