Video: Wochenrückblick KW 24 2015
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 6. bis zum 12. Juni 2015 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Neues von Apple Android M im Test Angacom 2015
Top 1: Neues von Apple
Gleich drei neue Betriebssysteme hat Apple für dieses Jahr angekündigt, die für Entwickler als Beta-Versionen zur Verfügung stehen. Für die Apple Watch gibt es das WatchOS 2. Entwickler bekommen dank des neuen Systems einen direkteren Zugriff auf die Hardware der Smartwatch. Für Smartphones und Tablets wurde iOS 9 vorgestellt. Mit seinen Multitasking-Fenstern erinnert es ein wenig an Microsofts Modern-UI von Windows 8. Außerdem verspricht Apple eine längere Akkulaufzeit. Für Fußgänger praktisch ist die verbesserte Unterstützung des Nahverkehrs in Apples Karten-App. Unter den ersten unterstützten Städten ist auch Berlin.
Vergleichsweise wenige Neuerungen bietet OS X 10.11 mit dem Codenamen El Capitan. Apple konzentriert sich vor allem auf Verbesserungen unter der Haube. Das System soll insgesamt beschleunigt werden und hinzu kommt die Integration der Metal-Grafikschnittstelle.
Spieler können sich auf eine Umsetzung von Epics Fortnite freuen. Außerdem hat Apple seinen Musik-Streaming-Dienst Apple Music vorgestellt. Der Spotify-Konkurrent wird am 30. Juni 2015 veröffentlicht und enthält personalisierte Playlists und eine Radiofunktion. Ein kostenloses Angebot wie bei anderen Streaming-Anbietern wird es nicht geben.
Top 2: Android M im Test
Android M ist der Codename der nächsten Version von Googles Betriebssystem, die im Herbst erscheint. Wir haben die erste Vorabversion getestet und waren überrascht, wie viele Neuerungen es gibt. Der Startbildschirm ist komfortabler geworden und erleichtert die Verwaltung und das Auffinden von Apps. Diese können in Ordnern auf mehrere Seiten aufgeteilt werden und das Deinstallieren von Programmen ist direkt vom Startbildschirm aus möglich. Uns hat die deutlich verbesserte App-Übersicht gut gefallen.
Die neu gestaltete Widgets-Übersicht ist gelungen und wirkt deutlich aufgeräumter. Für den Nutzer gibt es viele neue Konfigurationsmöglichkeiten rund um Apps, so dass er sein Gerät besser unter Kontrolle halten kann. Die Schnelleinstellungen sind konfigurierbar geworden - zwar nur über eine versteckte Option, aber immerhin.
Top 3: Kabelnetzbetreiber diskutieren auf der Angacom 2015
Die TV-Kabelnetzbetreiber haben sich in dieser Woche in Köln zur Messe Angacom 2015 getroffen. Neben Vectoring, DVB-T2 oder auch Fiber-to-the-Home waren das inoffizielle Hauptthema der Messe Netflix und das Datenvolumen durch Streaming. TV-Kabelnetzbetreiber müssten neue Technologien schneller anbieten können, um eine weitere Abwanderung zu Netflix zu verhindern, sagte Thomas Braun, Präsident des Verbands Deutscher Kabelnetzbetreiber Anga.
Wenn die Betreiber bei neuen TV-Formen wie Multiscreen, TV Everywhere und zeitversetztem Fernsehen in diesem Tempo weitermachten, dürften sie sich nicht wundern, wenn eine Vielzahl der Fernsehkunden tatsächlich komplett zu Online-TV-Angeboten wechselt. Das Problem liege bei der Medienpolitik sowie den Inhalteanbietern und Rechteinhaber.
Oculus VR hat die Consumer-Version des Head-mounted Displays Oculus Rift vorgestellt. Dieses nutzt zwei hochauflösende OLED-Panels, bietet zusätzliche Tracking-Marker und soll leichter sowie bequemer sein als die aktuelle Entwickler-Variante. Die Consumer-Version wird im ersten Quartal 2016 zusammen mit einem drahtlosen Xbox-One-Controller ausgeliefert und setzt Windows voraus. Ein Preis wurde noch nicht genannt. Danach soll Oculus Touch folgen, eine Bewegungssteuerung: Die besteht aus zwei kreisförmigen Controllern mit Analogstick, Z-Trigger, Aktionsknöpfen und Beschleunigungssensoren.
Nach einem Cyberangriff brauche der Bundestag ein komplett neues Computernetzwerk, berichteten Medien in dieser Woche und sprachen von einem Totalschaden. Bundestagspräsident Norbert Lammert wiegelte am Donnerstag ab: Hardware müsse wohl nicht ausgetauscht werden. In den vergangenen zwei Wochen seien auch keine Daten mehr abgeflossen. Das bedeute jedoch nicht, dass der Angriff endgültig abgewehrt sei.
Dieselben systemischen Fehler, dieselben offenen juristischen Fragen: Im Oktober soll in Österreich ein Leistungsschutzrecht nach deutschem Vorbild in Kraft treten. Die aktuelle Begutachtungsvorlage zur Novelle enthält aber einen entscheidenden Unterschied zur deutschen Variante: Für einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte, sogenannte Snippets, gilt keine Ausnahme.
Der Rechtsanwalt Tobias Röttger von der Kanzlei GGR Rechtsanwälte warnt vor der hohen Abmahngefahr bei der Nutzung von Porn Time. Porn Time ist ein Fork von Popcorn Time und verspricht, anders als Streaming-Plattformen, professionelle Pornofilme in voller Länger und HD-Qualität, ohne dass der Nutzer dafür bezahlt.
Freude am Fahren ja, aber nicht mit dem Fuß auf dem Gaspedal: Eric Schmidt, Chef des Verwaltungsrats von Google, glaubt, dass alle deutschen Automobilhersteller in Zukunft autonom fahrende Fahrzeuge bauen werden. Er macht allerdings keine Angaben darüber, wann das seiner Meinung so weit sein wird. Google arbeitet seit etwa sechs Jahren an selbstfahrenden Fahrzeugen.
Zu hohe Kosten und zu geringe erwartete Einnahmen: Google und Facebook geben die Pläne auf, Satelliten für den Internetzugang ins All zu schießen. Google ist allerdings an SpaceX beteiligt, das eine eigene Satellitenkonstellation aufbauen will. 2016 will das Raumfahrtunternehmen die ersten Satelliten und die Datenübertragung aus dem Orbit testen. Die Satelliten-Internetzugänge sollen in fünf Jahren verfügbar sein.
Der Linux-Code auf Smartphones unterscheidet sich oft massiv von einem Standard-Kernel. Fast alle Entwickler wollen das ändern. Die Unternehmensführung verbietet das aber immer wieder. Durch eine bessere Zusammenarbeit könnten die Firmen aber sehr viel Geld einsparen, wie ein Sony-Angestellter diese Woche vermutet hat.
Gleich zwei Kameras mit Vollformat-Sensor wurden diese Woche vorgestellt. Leicas neues Modell Q nimmt Fotos mit 24 Megapixel auf. Die kompakte Kamera hat eine 28 Millimeter Festbrennweite mit optischem Bildstabiliastor und kostet rund 4000 Euro. Auch bei Sony gibt es mit der Alpha A7R II ein neues Modell. Die Systemkamera schießt Bilder mit 42 Megapixel und wird 3500 Euro kosten.
Valve hat für die Distributionsplattform Steam ein Rückgaberecht für Spiele eingeführt. Einmal gekaufte Titel dürfen innerhalb von 14 Tagen nach dem Kauf zurückgegeben werden, sofern sie nicht länger als zwei Stunden gespielt wurden. Unter dieser guten Idee leiden jedoch kleine Studios mit sehr kurzen Titeln. Zudem befürchten einige Entwickler, dass kommende Spiele so programmiert werden, dass die ersten zwei Stunden möglichst keine schwierigen Stellen enthalten.