Video: Wochenrückblick KW 8 2015
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 14. bis zum 20. Februar 2015 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Top 1:
Eine äußerst aktive Cyberspionagegruppe mit ausgefeilten Trojanern hat das Security-Unternehmen Kaspersky aufgedeckt.
Es nennt die Gruppe Equation (Eee-kwei-schan) Group. Ihre Schadsoftware verbreitet sie mit Hilfe von Sicherheitslücken in Browsern und dem Betriebssystem Windows.
Mit Hilfe eines Trojaners lässt sich die Firmware von Festplatten bekannter Hersteller manipulieren.
Dort kann dann weitere Überwachungssoftware in versteckten Bereichen gespeichert werden, die eine Neuinstallation des Betriebssystems überstehen.
Eine weitere lässt sich in ebenfalls versteckten Bereichen von USB-Sticks unterbringen. So versuchen die Angreifer, auch vom Internet getrennte Netzwerke zu infiltrieren.
Die Qualität der Schadsoftware und die Verschleierungstechniken deuten laut Kaspersky darauf hin, dass sie im Auftrag von einer Regierung entwickelt und eingesetzt wird.
Eindeutige Hinweise auf den Urheber gibt es aber nicht. Spekulationen zufolge handelt es sich um die NSA.
Top 2:
Auf in den Mars-Container: Die niederländische Stiftung Mars One hat aus der Vielzahl an Bewerbern 100 Kandidaten ausgewählt, die für die Kolonisierung des Mars infrage kommen.
Sie sollen gruppenweise in ein Trainingslager einziehen, um sich auf Reise vorzubereiten. Diese nächste Etappe des Auswahlverfahrens will Mars One als Reality-Show inszenieren.
Das Vorhaben der Niederländer ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Schon die Vorbereitungszeit ist viel zu kurz. Schließlich will Mars One die erste, allerdings unbemannte Mission schon 2018 zum Mars schicken. Die ersten Kolonisten sollen Anfang der 2020er-Jahre folgen. Das dürfte aber nicht genug Zeit sein, um sie angemessen auf die Strapazen der interplanetarischen Reise sowie auf die Bedingungen auf dem Mars vorzubereiten - und das sind nur einige der Probleme.
Top 3:
Bringt es etwas, einen kostenpflichtigen Linux-Desktop zu nutzen? Diese Frage versucht der Test zu Suse Linux Enterprise Desktop zu beantworten. Denn dieser muss sich mit frei erhältlichen wie dem Raspberry Mediencenter von Ubuntu messen.
Der Test zieht ein gemischtes Fazit: Einerseits bietet Suses Desktop stabile Software, anderseits ist sie deshalb aber nicht immer aktuell. Das System selbst überzeugt hingegen weitgehend.
Es gibt aber die eine oder andere Ungereimtheit, etwa wenn der Anwender in zwei unterschiedlichen Konfigurationswerkzeuge Systemeinstellungen suchen muss.
Letztendlich wird wohl der Unternehmenseinsatz dafür ausschlaggebend sein, ob der Enterprise Desktop eine sinnvolle Investition ist.
Denn neben Updates für mehrere Jahre bietet Suse natürlich auch Support und eine Zertifizierung an.
Kurzmeldungen:
Licht ersetzt das Kabel: Forscher der Oxford University arbeiten an einer besonders hohen Punkt-zu-Punkt-Datenübertragung, bei der mehr als 100 GBit pro Sekunde mit einem Lichtstrahl befördert werden.
Damit könnte man künftig Glasfaser-Kabeln ergänzen. Weite Wege können bis dato jedoch nicht zurückgelegt werden. Nach wenigen Metern ist Schluss.
Außerdem dürfen sich Empfänger und Sender nicht bewegen. An einer Lösung arbeiten die Forscher jedoch.
Die Telekom soll oft erst dann Interesse am VDSL- und Vectoring-Ausbau bekommen, wenn die Kommunen selbst Glasfaser verlegen. Dadurch soll es zum Doppelausbau kommen.
Diese Vorwürfe hat nach den Stadtwerken Bamberg nun auch der Verband kommunaler Unternehmen geäußert. Bei der Bundesnetzagentur gehen deshalb gehäuft Beschwerden ein. Die Telekom nennt die Vorwürfe "absurd".
Wusch – und die Webseite ist da. Der neue Standard HTTP 2 soll das Laden von Webseiten beschleunigen. Und sicherer machen. Die Debatte um den Standard ist nun abgeschlossen. Viele Internetbrowsern und eine Reihe von Servern unterstützen den Standard bereits experimentell. Der Standard könnte sich also schnell verbreiten.
Mancher fragt sich seit den Snowden-Enthüllungen, welche Daten Geheimdienste über ihn gespeichert haben.
Über eine Anfrage der Bürgerrechtsorganisation Privacy International, können sich nun Nutzer über die Datenspeicherung des britischen Geheimdienstes GCHQ informieren und die Löschung der Daten beantragen.
Adware auf einem frisch installierten Laptop ist schon schlimm genug. Die jetzt entdeckte Werbesoftware Superfish auf manchen Laptops von Lenovo schlägt bei der Installation noch dazu eine große Sicherheitslücke in das System.
Sie installiert ein Root-Zertifikat, um darüber auch bei verschlüsselten Webseiten zu platzieren.
Superfish kann über die Systemsteuerung entfernt werden. Das Zertifikat muss aber noch zusätzlich entfernt werden.
Baut Apple ein Auto? Mehrere US-Medien berichten, der iPhone-Hersteller habe Mitarbeiter von Autokonzernen abgeworfen, darunter den ehemaligen Entwicklungschef von Mercedes-Benz in Nordamerika.
Jetzt wird über Apple Pläne spekuliert: Das Unternehmen arbeite an einem Projekt im Automobilbereich, heißt es.
Unklar ist, ob Apple ein eigenes Auto entwickeln will oder Systeme dafür, etwa im Entertainmentbereich.
Das Raspberry Pi 2 macht sich gut als Mediencenter. Wir haben die neue Version von Open Elec ausprobiert.
Ohne Probleme konnten wir Full-HD-Videos abspielen. Wer lieber spielt, greift zur neuen Version von Retro Pie. Damit kann der Pi 2 Spielekonsolen emulieren.
Playstation-1-Spiele wie Crash Bandicot laufen flüssig.
Als viktorianischer Super-Ritter namens Sir Galahad kämpft der Spieler in The Order 1886 in London gegen Rebellen und Werwölfe.
Das nur für die Playstation 4 verfügbare Action-Adventure sieht zwar sehr schick aus, macht IM GOLEM-TEST aber wegen der schwachen Handlung und der auf Dauer etwas zu simplen Spielmechanik nicht so richtig Spaß.