Video: Nokia N9 - Test
Das Nokia N9 ist mit einem Meego-Betriebssystem ausgestattet. Dieses hat zwar seine Eigenheiten, steht aber Windows Phone 7 oder Android in nichts nach.
Sprechtext
Das N9 ist Nokias erstes Smartphone mit dem Linux-basierten Betriebssystem Meego.
Äußerlich unterscheidet sich das N9 kaum von dem Windows-Phone-7-Smartphone Lumia 800, das Nokia fast gleichzeitig veröffentlicht hat. Auch das N9 hat ein Gehäuse aus Kunststoff und wiegt 135 Gramm.
Seitlich sind der Ein- und Ausschalter sowie die Lautstärketasten angebracht. Oben befindet sich die vom Lumia 800 her bekannte Abdeckung für das Micro-USB-Kabel. Darüber wird das Smartphone auch aufgeladen. Daneben ist der Einschub für die Micro-SIM-Karte. Die Verwendung einer Micro-SD-Karte ist nicht vorgesehen. Die Abdeckung des Bildschirms aus Gorilla-Glas ist leicht gewölbt. Darunter liegt ein 3,9 Zoll großes Amoled-Display, das etwas größer ist als der Bildschirm des Lumia 800. Es hat mehr Platz, weil die Hardwaretasten am unteren Rand fehlen, denn das N9 wird ausschließlich über den Touchscreen gesteuert.
Auf dem Standby-Bildschirm wird die Uhrzeit angezeigt und auch, ob nicht gelesene Nachrichten empfangen wurden. Per Doppeltipp oder Ausschaltknopf öffnet sich der Anmeldebildschirm.
Das N9 hat drei Homescreens: Auf dem ersten sind die Icons der installierten Anwendungen untergebracht. Der zweite Homescreen dient als Taskmanager, in dem alle geöffneten Anwendungen aufgelistet sind. Der dritte Homescreen zeigt E-Mails, SMS sowie Nachrichten aus sozialen Netzwerken, etwa von Twitter.
Mit einem Tipp auf die Statuszeile oben öffnen sich ausgewählte Systemeinstellungen, etwa zur Regelung der Lautstärke, zur Profilauswahl oder zu Netzwerkverbindungen.
Der Browser reagiert flüssig und auch beim Zoomen werden Schriften scharf dargestellt. Zur Darstellung im Querformat muss das N9 nach links gedreht werden, umgekehrt funktioniert das Umschalten nicht.
Mit einem Wisch vom oberen Rand schließt sich die aktive Anwendung, während mit einem Wisch von links nach rechts die laufende Anwendung in den Ruhezustand geschickt und im Taskmanager abgelegt wird.
Die rückseitig verbaute Kameralinse hat ein Objektiv von Carl-Zeiss, neben dem eine doppelte LED-Leuchte als Blitz platziert ist. Der beim Lumia 800 seitlich verbaute Knopf für das Auslösen der Kamera fehlt dem N9 hingegen. Die Kamera des Meego-Smartphones hat eine Auflösung von 8 Megapixel. Im 16:9-Format lassen sich Aufnahmen mit 7 Megapixeln machen. Damit lassen sich über die funktionsreiche Kameraanwendung auch Videos in 720p aufnehmen.
Zudem ist vorne eine Kameralinse verbaut, die für Videotelefonie gedacht ist. Sie lässt sich aber gegenwärtig weder in Skype noch in der Standardkameraanwendung nutzen.
Nokia hat dem N9 zahlreiche Anwendungen beigelegt, etwa die hauseigene Navigationssoftware. Im Ovi-Store sind zwar viele Anwendungen aufgelistet, es fehlen aber auch etliche, etwa für das Lesen von QR-Codes. Per nicht zeitgemäßem, analogem Videosignal kann das N9 an ein Fernsehgerät angeschlossen werden, auf dem dann etwa Spiele wie Need for Speed Shift gespielt oder mit dem N9 aufgenommene Videos angesehen werden können.
Während das Gerät auf Wischen flüssig reagiert und der Start von Anwendungen meist zügig ist, reagiert es beim Aufruf der Einstellungen oft träge. Einzelne Einstellungen sind oftmals nicht leicht zu finden, etwa die für den Energiesparmodus.
Fazit
Das N9 sieht schick aus und das Meego-Betriebssystem überrascht meist durch seine Geschwindigkeit. Auf dem N9 kann der Anwender einige Einstellungen mehr vornehmen als auf dem Lumia 800. Diese sind allerdings nicht ganz so intuitiv erreichbar wie unter Windows-Phone-7.
Allgemein lässt sich Meego aber nicht so intuitiv konfigurieren wie Windows Phone 7. Zusätzlich hat das N9 ein paar Ungereimtheiten, etwa durch die offensichtlich funktionslose Kamera an der Vorderseite.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das N9 erstaunlich gut funktioniert und die Meego-Oberfläche zwar anders ist, aber nicht schlechter als Android und Windows-Phone-7.