Video: Wochenrückblick KW 25 2015

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 13. bis zum 19. Juni 2015 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

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Wochenrückblick KW 25 2015

Spieleentwickler stellen Blockbuster auf der E3 vor EU-Staaten einigen sich zur Datenschutzreform Und: Regierung bessert Gesetzentwurf zu WLAN-Störerhaftung nach

Top 1: Highlights von der E3

Die Rückkehr der ganz großen Blockbuster: So könnte das Motto der diesjährigen Spielemesse E3 lauten, die diese Woche in Los Angeles stattgefunden hat. Schon zum Auftakt hat Bethesda Softworks mit Fallout 4 einen Titel vorgestellt, mit dem vermutlich viele Spieler locker durch den Winter kommen - und der passend dazu bereits am 10. November 2015 erscheinen soll. Die größte Überraschung aus deutscher Sicht war Anno 2205, das bei Blue Byte in Düsseldorf für Windows-PC entsteht und Spieler nicht im Segelboot etwa durch das Mittelalter schippern lässt, sondern sie mit dem Raumschiff zur eigenen Mondkolonie schickt. Die weitere Liste der auf der E3 vorgestellten Highlights ist lang: Dank Titeln wie Star Wars Battlegrounds, Black Ops 3 und Assassin's Creed Syndicate dürfte auch wirklich für jeden Spieler etwas dabei sein. Allerdings sollte er einen leistungsstarken PC, eine Playstation 4 oder eine Xbox One besitzen - das Angebot neuer Titel für Nintendo-Plattformen wird auf absehbare Zeit überschaubar bleiben. Vorstellungen für ganz neue Systeme aus dem Virtual-Reality-Bereich gab es auch noch nicht. Aber angesichts der genannten Blockbuster wäre dafür wohl sowieso keine Zeit übrig...

Top 2: EU-Staaten einigen sich zur Datenschutzreform

Nach 40-monatigen Verhandlungen ist es soweit: Die 28 EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf eine gemeinsame Position zur europäischen Datenschutzreform geeignet. Selbst die Bundesregierung, die jahrelang als Blockierer galt, hat sich zuletzt bewegt und ist Kompromisse eingegangen. Aber nicht zur Freude von Datenschützern. So wird kritisiert, dass Unternehmen die Nutzerdaten auch für Zwecke nutzen dürfen sollen, denen die Kunden nicht zugestimmt haben. Entscheidend an der Reform ist jedoch, dass künftig die Datenschutzregelungen einheitlich in ganz Europa gelten. Selbst für US-Konzerne wie Google und Facebook. Über den endgültigen Wortlaut der Verordnung müssen die Staaten noch mit dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission verhandeln. Erst am Ende des Jahres dürfte feststehen, wie der europäische Datenschutz künftig aussehen wird.

Top 3: Regierung bessert Gesetzentwurf zu WLAN-Störerhaftung nach

Wann gibt es endlich mehr WLAN-Hotspots in Deutschland? Derzeit schrecken immer noch viele Privatpersonen und Firmen vor einem eigenen Angebot zurück, weil sie Abmahnungen wegen illegaler Downloads fürchten. Mit einem eigenen Gesetz wollte die Bundesregierung die Rechtsunsicherheit bei der sogenannten Störerhaftung beseitigen. Doch der Versuch scheint zu scheitern. Die Regierung hält weiterhin an "Sicherungsmaßnahmen" fest, damit es keinen wortwörtlich "unberechtigten Zugriff" auf offene WLANs gibt. Konkret versteht sie darunter entweder eine Verschlüsselung des Traffics oder eine Registrierung der Nutzer. Freifunker, kommerzielle Hotspot-Anbieter und der Einzelhandel lehnen solche Zugangsbeschränkungen jedoch ab. Ob der Entwurf durch den Bundestag noch entscheidend verändert wird, ist unklar.

Kurzmeldungen:

Ein origineller Protestversuch: Mit dem Beharren auf Barzahlung will der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring die Rundfunkgebühr unterlaufen, nach drei Monaten kommt Bewegung in die Geschichte: Der Hessische Rundfunk hat einen behördlichen Bescheid geschickt, darin wird erklärt, warum eine Barzahlung nicht möglich sein soll - mit "alberner Argumentation", wie Häring sagt.

Wenn einer eine etwas schmale Straße baut, an der ein sehr gutgehendes Restaurant aufmacht, dann muss der Restaurantbesitzer an den Straßenbauer zahlen: nach diesem Motto wollen die europäischen Netzbetreiber bei großen Diensten wie Google und Whatsapp vorgehen, die von ihnen errichtete Netze nutzen. Sie haben sich deswegen an den Präsidenten des Europäischen Rats gewendet. Außerdem fordern die ehemaligen Staatskonzerne ein Ende der Regulierung.

Das Fairphone 2 wird sich besonders leicht reparieren lassen: Das Smartphone besteht aus mehreren Modulen, wie die Macher diese Woche mitgeteilt haben. Bei einem Defekt sollen Anwender einzelne Module austauschen können, statt das gesamte Gerät zu entsorgen - dafür ist allerdings Werkzeug nötig. Das Fairphone 2 erscheint im Herbst, kostet 525 Euro und ist besser ausgestattet als der Vorgänger.

Amazon hat die Multimedia-App Kodi aus seinem App-Shop verbannt. Grund: Die App ermögliche den illegalen Download von Inhalten. Der Macher von SPMC hat aus Solidarität die Löschung seiner App bei Amazon eingefordert. SPMC ist eine Variante von Kodi mit dem gleichen Funktionsumfang.

Malware kann unter Mac OS X und iOS ohne weiteres Passwörter und private Daten auslesen, selbst wenn sie in einer abgeschotteten Umgebung laufen. Grund dafür sind unzureichende Sicherheitsüberprüfungen in der Kommunikation von Apps mit dem Betriebssystem und untereinander. Es ist Forschern sogar gelungen, ihre Schadsoftware unbemerkt in Apples App Store einzuschleusen. Sie arbeiten aktuell mit Apple zusammen, um die Lücken zu schließen.

AMD hat die Radeon R9 Fury X angekündigt: Als erste Grafikkarte nutzt die Fury X gestapelten Videospeicher für eine extrem hohe Datentransfer-Rate. Damit die Radeon leise arbeitet, hat AMD eine All-in-One-Wasserkühlung verbaut. Vorläufige Messungen zeigen, dass die Fury X die schnellste Karte mit einem Chip wird – unser Test folgt nächste Woche.

Airbus baut eine gigantische Internet-Satelliten-Konstellation für das US-Unternehmen Oneweb, wie die Unternehmen auf der Pariser Luftfahrtmesse ankündigten. 600 Satelliten werden in die Erdumlaufbahn gebracht, über die eine weltweite Datenkommunikation laufen soll. Die ersten sollen 2018 ins All geschossen werden.

"Hallo Erde! Kannst du mich hören?" Mit diesen Worten hat sich der Kometenlander Philae nach sieben Monaten auf Twitter gemeldet. Zweimal schickte er in dieser Woche Datenpakete an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt von dem fernen Kometen Tschuri. Kurz nach der Landung im November 2014 war Philae die Energie ausgegangen, weil dessen Sonnenpaneele nicht genügend Strom erzeugten. Das DLR kommentierte lapidar: "Wurde ja mal Zeit, Du olle Schlafmütze!" Sie sind zuversichtlich, dass weitere Untersuchungen folgen.

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