Video: e.Go Life Probe gefahren
Der e.Go Life ist der vollelektrische Kleinwagen des Aachener Herstellers e.Go Mobile. Obwohl das Auto bereits im Jahr 2017 angekündigt wurde, sind bislang nur wenige Exemplare auf deutschen Straßen unterwegs. Die Münchner Autovermietung Sixt bietet inzwischen einige Fahrzeuge in Berlin für das Carsharing an.
Der 3,35 lange Viersitzer verfügt im Heck natürlich über wenig Stauraum. Immerhin zwei schmale Wasserkisten lassen sich hinter den Rücksitzen unterbringen. Aber auch nur, wenn die Sitze nicht ganz nach hinten geklappt sind.
Bei umgeklappten Rücksitzen vergrößert sich das Ladevolumen allerdings von 140 auf 640 Litern. Die Hebel zum Umklappen sind auch von hinten gut zu erreichen. Der Rücksitz lässt sich aber nur dann umlegen, wenn die Vordersitze recht weit nach vorne geschoben sind.
Das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer ist akzeptabel. Auf dem Rücksitz wird es natürlich eng. Vor allem, wenn die Vordersitze wegen groß gewachsener Passagiere möglichst weit nach hinten geschoben werden müssen. Ab einer Körpergröße von 180 cm stößt der Kopf hinten an die Decke.
Der nun getestete e.Go Life erscheint im Innenraum weiterhin recht spartanisch. Ein Lenkrad ohne Bedienelemente wirkt heutzutage antiquiert. Die Klavierlackoptik erinnert an den ID.3 von Volkswagen.
Das Infotainmentsystem verfügt über kein eigenes Navigationssystem. Aber immerhin lässt sich das eigene Smartphone per Apple Car Play oder Android Auto einbinden. Integriert sind zudem ein DAB-Radio, ein normales Radio sowie die Möglichkeit, externe Datenträger anzuschließen. Das eigene Telefon lässt sich auch per Bluetooth verwenden
Die maximale Ladeleistung beträgt weiterhin nur 3,7 Kilowatt. Damit sind längere Fahrten unrealistisch. Der Durchschnittsverbrauch bei einem der Testfahrzeuge lag nach rund 1.000 gefahrenen Kilometern bei 24 Kilowattstunden pro 100 Kilometern. Ein zweites Fahrzeug mit rund 500 km Laufleistung zeigte sogar 37 kWh/100 km, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 Kilometern pro Stunde. Das ist sehr viel.
Das 6,75 Zoll große Touch-Display ist nicht gerade riesig, aber für die Darstellung einer Navigationskarte über die Smartphone-Einbindung noch ausreichend. Wer dann ein Reiseziel bei Google Maps eingeben möchte, sollte darauf achten, dass die Handbremse angezogen ist. Sonst ist nur die Eingabe per Sprachbefehl erlaubt.
Die Fahreigenschaften des e.Go Life sind in der Stadt ganz ordentlich. Im Sport-Modus beschleunigt das Auto in 4,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Bremse greift bei niedrigen Geschwindigkeiten aber etwas zu giftig zu. Zudem ist der e.Go in der Praxis nicht so wendig, wie das bei einem Radstand von 2,2 m zu vermuten wäre.
Auf dem Parkplatz vor der Golem.de-Redaktion kam der Kleinwagen nicht so komfortabel um die Runde wie der vor kurzem getestete Mercedes-Benz EQE mit Hinterachslenkung.
Was uns ebenfalls negativ aufgefallen ist: Während einer Fahrt bei stärkerem Regen war der linke Scheibenwischer nicht in der Lage, die Scheibe auf der Fahrerseite durchgängig zu reinigen. Ausgerechnet im zentralen Blickfeld über dem Lenkrad blieb ein Bereich vom Wasser verschmiert. Das kann ein individuelles Problem des Fahrzeugs gewesen sein, sollte nach 1.000 Kilometer Laufleistung aber nicht passieren.