Video: Mercedes EQE im Praxistest

Wir haben den EQE auf der Langstrecke gefahren.

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Mercedes EQE im Praxistest

Wie bewährt sich der Mercedes-Benz EQE in der Praxis? Um das herauszufinden, sind wir mit der vollelektrischen Business-Limousine mehr als 2.000 Kilometer durch Deutschland gefahren.

Dabei haben uns vor allem Reichweite, Ladeleistung und die Assistenzsysteme interessiert. Ebenso wie die Luxuslimousine EQS ist auch der EQE auf Effizienz getrimmt. Dafür sorgt eine aerodynamische Karosserie mit einem niedrigen cw-Wert von 0,22. Auf langen Autobahnstrecken erleichtern die Assistenzsysteme das Fahren. Verkehrszeichen werden ziemlich zuverlässig erkannt. Die sogenannte Freihanderkennung erfordert nur einen kurzen Griff ans Lenkrad.

Im Stau bremst der EQE automatisch bis zum Stillstand und fährt auch wieder an. Der sogenannte Drive Pilot nach Stufe 3 bleibt aber dem EQS und der S-Klasse vorbehalten.

Auf der Autobahn bildet der EQE nicht nur eine Rettungsgasse im Stau, sondern hält sich auch an das Rechtsüberholverbot. Das wird im Display entsprechend angezeigt.

Der aktive Lenkassistent ist zuverlässig und schafft auch enge Passagen vor und nach Baustellen. Dazu müssen die Fahrbahnmarkierungen gut erkannt werden, was nicht immer der Fall ist.

Bei einer Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h auf der Autobahn und einem Durchschnitt von 101 km/h lag der Verbrauch bei 18,6 kWh pro 100 km. Auf einem 150 km langen Streckenabschnitt mit fast konstant 140 km/h verbrauchte der EQE nur 23,2 kWh.

Dadurch sind auch schnellere Autobahnfahrten möglich. Wobei der EQE in fast allen Varianten bei 210 km/h abgeregelt wird. Komfortabel ist die Routenplanung mit der Electric Intelligence. Diese berechnet die erforderlichen Ladestopps und Ladezeiten.

In der Karte lassen sich die Ladestationen entlang der Route oder in der Umgebung anzeigen. Die Stationen lassen sich nach Ladeleistung einmalig oder generell filtern. Ebenfalls wird angezeigt, wie viele der installierten Ladepunkte aktuell verfügbar sind. An Schnellladestationen ist eine maximale Leistung von 170 Kilowatt möglich. Das hängt vom Ladezustand des Akkus ab.

Meist dauert es 45 bis 60 Sekunden, bis die maximale Leistung erreicht wird. Die Ladeleistung wird lange auf hohem Niveau gehalten und kann bei einem Ladezustand von 73 Prozent noch bei 100 Kilowatt liegen. In 15 Minuten lassen sich somit fast 40 Kilowattstunden nachladen, was einer Reichweite von 200 Kilometern entspricht.

Das Infotainmentsystem bietet eine Fülle von Funktionen. Diese lassen sich per Touchdisplay oder auch per Sprachbefehl steuern. Gegen Aufpreis gibt es auch Massagesitze.

Wenn das Fahrzeug steht, lassen sich über den integrierten Browser Internetseiten aufrufen.

Ebenso wie das Zentraldisplay lässt sich auch das Kombiinstrument vielfältig nutzen. Neben den klassischen Anzeigeinstrumenten lassen sich ebenfalls die Navigation oder die Assistenzsysteme darstellen. Auch das Head-up-Display lässt sich so ein- und ausschalten. Das Bedienfeld dafür finden wir allerdings etwas zu fummelig.

Mit der optionalen Hinterachslenkung von 4,5 oder 10 Grad Lenkwinkel lässt sich der Wendekreis von 12,5 auf 10,7 Meter reduzieren. Das entspricht dem Wendekreis eines VW-Polo. Der Parkassistent kommt daher ziemlich gut in Parklücken, sofern er diese als solche erkannt hat. Hierbei lenkt der Wagen nicht nur selbstständig, sondern bremst und beschleunigt auch automatisch.

Als Business-Limousine ist der EQE nicht besonders familientauglich. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 430 Liter eher klein. Sperrige Güter passen kaum hinein. Mit umgeklappten Sitzen erhöht sich das Volumen auf 770 Liter. Der Einstiegspreis des EQE 300 liegt bei 63.427 Euro vor Abzug der staatlichen Kaufprämie in Höhe von 5.000 Euro. Der von uns getestete EQE 350+, der inzwischen nur noch als EQE 350 bestellbar ist, kostete mit allen Extras hingegen etwas mehr als 105.000 Euro.

Mit durchaus sinnvollen Extras kostet der EQE zwischen 80.000 und 90.000 Euro. Dafür erhält man ein komfortables und praxistaugliches Elektroauto, vor dem man eigentlich nicht davonlaufen muss.

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