Video: Porsche Taycan Probe gefahren

Der Taycan ist klar als Mitglied der Porsche-Familie erkennbar. Das Design weist Elemente sowohl des aktuellen 911er (Baureihe 992), des Cayman sowie des Panamera auf.

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Porsche Taycan Probe gefahren

Der Kofferraum ist für einen Sportwagen recht groß: Damit lässt sich ein größerer Einkauf transportieren. Zudem kann die Rückbank umgelegt und die Ladefläche vergrößert werden. Auch im Innenraum ist vergleichsweise viel Platz: Vier nicht allzu große Menschen passen bequem in das Auto.

Das Interieur ist in edlem Leder gestaltet - das ist allerdings eine Sonderausstattung. Das Lenkrad ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig: Es fällt deutlich kleiner aus als normalerweise. Der Porsche ist eben ein Sportwagen.

Auf den Speichen sind einige Bedienelementen angebracht: Knöpfe für das Telefon, die Spracheingabe oder zum Anpassen der Instrumentenanzeige. Hinzu kommen zwei Drehregler, einer für das Navigieren im Menü des Kombiinstruments, einer für die Lautstärke. Im rechten unteren Quadranten gibt es, leicht nach hinten versetzt, einen Drehknopf zum Einstellen der Fahrmodi: Normale, Range, Sport, Sport Plus sowie ein individuell einstellbarer.

Die Instrumententafel ist ein großer, gebogener Bildschirm. Alle Anzeigen sind variabel: So kann rechts etwa eine Tagesübersicht angezeigt werden, die aktuell laufende Musik, der Fahrmodus oder die Rundenzeiten.

Der Fahrregler sitzt unter dem Kombiinstrument. Etwas irritierend ist anfangs, dass der Rückwärtsgang nach oben und der Vorwärtsgang nach unten eingelegt wird. Noch gewöhnungsbedürftiger fanden wir die Anordnung für die Hebel für Blinker und Assistenzsysteme. Beide sind links neben dem Lenkrad übereinander angebracht. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt am Bedienkonzept, das sonst durchdacht und intuitiv ist.

Alle drei Displays sind Touchscreens, wobei das in der Mitte nicht auf einfaches Tippen reagiert, sondern einen dedizierten Druck erfordert. Es hat also die Anmutung physischer Bedienelemente zum Regeln von Temperatur, Lüftung und Sitzheizung oder -kühlung. Alle drei Funktionen können Fahrer und Beifahrer individuell einstellen.

Das Auto hat zwei Synchronmotoren: einen an der Hinter- und einen an der Vorderachse. Zusammen haben sie eine Dauerleistung von 360 Kilowatt. Für einen Overboost stehen 390 Kilowatt zur Verfügung. Damit lässt es sich gut beschleunigen. Laut Hersteller ist das Auto in 4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Wir haben es nicht nachgemessen - aber es drückt einen schon ganz schön in den Sitz.

Wir haben vorher vom Normal- in den Sport-Plus-Modus umgeschaltet. Hier reagiert das Fahrzeug etwas giftiger auf den Tritt auf das Pedal. Es liegt tiefer, und der Heckspoiler wird aktiviert. Das Fahrwerk lässt sich auch manuell über das Fahrzeugmenü absenken oder heben. Der Spoiler hingegen wird während der Fahrt automatisch ausgefahren.

Schließlich wird in den Sport-Modi der Soundgenerator aktiviert. Das Ergebnis ist der Electric Sport Sound, den wir allerdings als nicht unbedingt nötig empfunden haben. Im Gegenteil ist gerade das leise Dahingleiten bei hohen Geschwindigkeiten sehr angenehm. Wenn es Sound sein soll, dann bietet die sehr gute Bose-Musikanlage mit ihren Lautsprechern in jeder Tür alles, was sich das Metaller-Herz wünscht.

Als Assistenzsysteme hat das Auto einen Speedlimiter sowie einen Abstandsregelungstempomat, der ab einer Geschwindigkeit von etwa 65 km/h durch einen Spurhalteassistenten ergänzt wird. Wie bei solchen System üblich, kann das Auto ganz gut lenken. Der Abstandsregelungstempomat erweist sich in der Stadt, im dichten Verkehr oder in Tempo-30-Zonen, als sehr praktisch.

Der Taycan ist derzeit das einzige Elektroauto mit einem 800-Volt-System. Bei einem Ladestand von unter 30 Prozent hat er an einem HPC-Lader mit einer Leistung von 250 Kilowatt geladen. Möglich sind sogar 270 Kilowatt. In sieben Minuten war das Akku von 28 auf 50 Prozent geladen.

Das Auto zu fahren, macht viel Spaß. Es ist eben ein echter Sportwagen, der für Geschwindigkeit gebaut wurde. Allerdings muss es nicht unbedingt Rasen auf der Autobahn sein. Mit dem Porsche lässt es sich auch gut auf der Landstraße cruisen.

Der Taycan 4S kostet in der Basisversion knapp 106.000 Euro. Die Version, die Porsche uns zur Verfügung gestellt hat, hat einige Extras, darunter etwa den größeren Akku, den Soundgenerator, eine Metallic-Lackierung in Anthrazit, zweifarbige Ledersitze, einige Assistenzsysteme, die Musikanlage und den Gleichstromlader. Mit diesen Sonderausstattungen kostet das Fahrzeug knapp 148.000 Euro.

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