Video: Gocycle GX - Test
Das Gocycle GX hat einen recht speziellen Pedelec-Sound, aber dafür viele Vorteile.
Wir haben das Gocycle GX zwei Wochen lang gefahren und sind bis auf wenige Kleinigkeiten sehr angetan von dem urbanen Mini-Falter. Er sieht modern aus, hat einen angemessen starken Motor und eine App-Anbindung.
Technisch gesehen hat das Klapprad eine gute Ausstattung: Neben Scheibenbremsen und dem mit 250 Watt angenehm starken Motor sind die Beleuchtung mit Supernova-Frontleuchte und der komplett ummantelte Antrieb positiv zu erwähnen. Letzterer läuft über Kette und eine Shimano-Nexus-Nabenschaltung mit drei Gängen. Die reichten uns im Test auch vollkommen aus, meist waren wir im zweiten und dritten Gang unterwegs.
Dabei hatten wir trotz Frontmotor nie das Gefühl, gezogen zu werden. Da Gocycle eine eigenentwickelte Traktionskontrolle einsetzt, dreht das Vorderrad nicht durch. Beim Anfahren muss man allerdings eine komplette Pedaldrehung hinter sich bringen, bevor der Motor einsetzt.
Ist man erstmal in Gang gekommen, unterstützt der Motor etwas weniger feindosiert als bei den großen Pedelecs und nicht unangenehm pulsend. Dafür ist er recht laut.
Mit knapp 18 Kilogramm ist das Rad zwar nicht unbedingt leicht, aber problemlos über ein paar Treppen transportierbar. Noch besser geht das natürlich, wenn man es vorher zusammenklappt. Der Mechanismus dafür ist ebenso simpel wie genial: Lediglich zwei Spanner müssen gelöst werden, dann faltet sich das Rad in der Mitte und am Lenker zu einem handlichen Paket.
Der 300-Wattstunden-Akku hält bei uns im City-Modus mit moderater Unterstützung rund 60 Kilometer, was ein guter Wert ist.
Der aktuelle Füllstand lässt sich auf dem Lenker an einer LED-Leiste ablesen - oder in der App für Android und iOS, die uns noch einiges mehr an Optionen bietet.
Das Fahrgefühl finden wir sehr angenehm, wir vergessen mitunter fast, dass wir auf einem Minirad sitzen. Dazu trägt auch die leichte Federung durch die Ballonreifen bei. Selbst Kopfsteinpflaster ist mit dem Gocycle GX kein Problem. Einen Pannenschutz haben die Reifen allerdings nicht.
Als empfohlenes Wartungsintervall gibt Gocycle 3.000 km oder wahlweise eine jährliche Überprüfung an. Außer dem Reifenwechsel kann man nicht allzu viel selbst reparieren.
Das Gocycle GX ist in Blau, Weiß und Schwarz ab 3.200 Euro erhältlich. Unsere Kritikpunkte sind überschaubar: Wir fänden es besser, wenn der Hersteller ein Frontlicht und Schutzbleche zur Standardausstattung hinzufügen würde. Das Rad selbst ist solide verarbeitet und bietet sehr guten Fahrkomfort für ein Falt-Pedelec. Der Mechanismus für das Zusammenklappen ist wirklich simpel und robust und die Möglichkeit, in der App Profile für die Motorunterstützung anzulegen, fanden wir ungemein praktisch.
Wie immer raten wir dazu, vor dem Kauf dem nächstgelegenen Händler einen Besuch abzustatten und Probe zu fahren.