Video: Satelliteninternet Starlink ausprobiert
Trotz der schwankenden Datenrate konnten wir das Netz aus dem All problemlos für Arbeit und Freizeit nutzen.
"Better Than Nothing" – Besser als nichts lautet der Slogan der Betaphase des Satelliteninternetdienstes Starlink.
Nach einem ersten Test finden wir das sehr tief gestapelt: hohe Datenraten und eine verhältnismäßig niedrige Latenz sprechen für sich. Aber es gibt auch noch Probleme.
Zunächst geht es an den Aufbau der Anlage.
Das Starlink-Paket mit Satellitenschüssel, Router und Kabeln wiegt rund 14 kg und ist etwas unhandlich. Beim Auspacken stellen wir fest: viel ist nicht drin in der Kiste. Die hochwertig verarbeitete Hardware ist bereits fertig verkabelt, die Schüssel wird nur in den Ständer gesteckt und mit freier Sicht in den Himmel auf den Rasen gestellt.
Von der Schüssel geht ein 30-m-Netzwerkkabel ins Netzteil und ein weiteres Kabel von dort zum Router. Einen Stromanschluss benötigt nur das relativ klobige Netzteil, das bei uns im Betrieb in der Frühlingssonne ziemlich heiß wird. Der Router und die Schüssel werden über Power over Ethernet (PoE) versorgt. Zwischen 90 und 110 Watt zieht die Anlage im Betrieb - nicht gerade sparsam.
Nachdem wir die Stromversorgung hergestellt haben, geht alles drumherum wie von selbst: Die Schüssel sucht sich automatisch Satelliten.
Der Hotspot bekommt einen Namen und ein Passwort, dann ist das WLAN fertig aufgespannt. Nach nur 15 Minuten bekommen wir jetzt unser Internet aus dem All.
Wir fangen an zu messen. Mit einem Ethernet-Kabel am Notebook erreichen wir spontan über 150 MBit/s im Download und rund 20 MBit/s im Upload bei einer Latenz von unter 50 ms.
Die weiteren Messungen über WLAN am Smartphone mit der App der Bundesnetzagentur schwanken stark, dabei sind die Upload-Werte eher hoch und stabil. Mitunter erreichen wir nur knapp über 2 Mbit/s im Download.
Die Starlink-App ist eher schmal: außer der SSID und dem zugehörigen Passwort lässt sich nichts konfigurieren.
SpaceX baut gerade die weltweit größte Konstellation für Satelliteninternet auf. Seit Mai 2019 starten Satelliten mit dem Ziel, bis Mitte 2027 eine Megakonstellation zu schaffen. Starlink hat bisher wohl erst 1.300 von 42.000 geplanten Satelliten in die Umlaufbahn gebracht.
Trotz der schwankenden Datenrate konnten wir das Netz aus dem All problemlos für Arbeit und Freizeit nutzen. Wir hatten auch beim Videostreaming nicht mit Aussetzern zu kämpfen und freuten uns über die hohen Downloadgeschwindigkeiten. Am Ende beeindruckte die kleine weiße Schüssel im sonnigen Garten also nicht nur die ersten Hummeln, sondern auch uns.