Video: Mercedes EQV Probe gefahren
Trotz hohem Stromverbrauch kommt man mit dem EQV gut durch die Republik.
Der Mercedes-Benz EQV ist eine luxuriöse Großraumlimousine für Familien und Unternehmen. Mit seinem geräuscharmen Antrieb, einem spurtstarken Motor und einem großen Akku sind auch längere Fahrten komfortabel möglich. Auch ohne Reichweitenangst, wie unser Test gezeigt hat.
Der EQV basiert auf der Verbrennerversion der V-Klasse. Von außen sind die Unterschiede nur gering. Allerdings gibt die vollelektrische Version nur in der mittleren Länge von 5,14 Meter. Gerade in der Stadt dürfte es mitunter schwierig werden, mit einem solchen Fahrzeug einen Parkplatz an einer Ladesäule zu finden.
Der Vorteil: Bis zu sechs Passagiere fingen im Fond bequem Platz. Der Kofferraum hinter den Sitzbänken fasst dann immer noch etwas mehr als 1.000 Liter. Das gesamte Laderaumvolumen beträgt sechs Kubikmeter.
Der Elektromotor beschleunigt das Fahrzeug mit einer Leistung von 150 Kilowatt ausreichend schnell. Trotz des hohen Leergewichts von 2,6 Tonnen. Mit einer nutzbaren Kapazität von 90 Kilowattstunden hat der EQV einen recht großen Akku.
Dieser lässt sich mit mehr als 100 Kilowatt an einer Gleichstromsäule aufladen. An einer Wechselstromsäule ist eine Ladeleistung von 11 Kilowatt möglich. Die Innenausstattung ist komfortabler als beim vergleichbaren Mercedes-Transporter E-Vito.
Das betrifft vor allem das Infotainmentsystem MBUX. Eine 360-Grad-Kamera und verschiedene Ansichten erleichtern das Rangieren mit der langen Limousine.
Per Sprachsteuerung lassen sich recht zuverlässig Navigationsziele eingeben. Sinnvoll ist auch die sogenannte Electric Intelligence. Diese kann eine Route entlang der Ladestationen planen. Die Genauigkeit der Planung ist bei unserem Test sehr gut gewesen.
Nachteilig ist der hohe Stromverbrauch von rund 30 Kilowattstunden pro 100 Kilometern. Bei niedrigen Temperaturen und langen Autobahnfahrten, wie bei unserem Test, liegt der Verbrauch noch höher. Der Einstiegspreis von mehr als 71.000 Euro stieg bei unserem Testfahrzeug durch diverse Extras auf 100.000 Euro. Schick ist dabei das elektrische Panora-Dach für zusätzliche 3.333 Euro. Die elektrisch verstellbaren Sitze für Fahrer und Beifahrer schlagen mit weiteren 1.270 Euro pro Stück zu buche.
Sinnvoll ist der Abstandsregeltempomat, die sogenannte Distronic für zusätzliche 1.080 Euro. Einen Lenkassistenten, der selbstständig die Spur hält, gibt es nicht. Das würde lange Autobahnfahrten noch angenehmer machen. Nicht ganz ernst nehmen muss man die Warnung vor Verbrennungsgefahr beim Öffnen der Motorhaube oder die Brand- und Explosionsgefahr durch Kraftstoff.
Wir haben unter der Motorhaube nachgeschaut und konnten keinen versteckten Verbrennungsmotor entdecken.