Video: Jedi Fallen Order - Fazit

Wer Fan von Star Wars ist und neben viel Macht auch eine gewisse Frusttoleranz in sich spürt, sollte Jedi Fallen Order eine Chance geben.

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Jedi Fallen Order - Fazit

Jedi Fallen Order spielt Sternenkrieger-Pingpong mit unseren Gefühlen: Gerade haben wir einen Elektrostabtruppler besiegt und jubeln. Einen Augenblick später schubst uns eine unfair platzierte Riesenratte in die Tiefe - was, zusammen mit dem Ärger über das blöde Respawn-System, die dunkle Seite der Macht in uns füttert. An anderer Stelle suchen wir schwer genervt den Weg in unbekannten Umgebungen, kriegen aber wegen Problemen mit der Steuerung ein Seil nicht gegriffen. Bei den eigentlich viel komplexeren Wandläufen klappt dagegen alles, worauf unsere helle Seite der Macht feiert.

So geht es uns in Jedi Fallen Order immer wieder: Kopfschütteln über schlechtes Design, gefolgt von Daumen hoch wegen gut gemachten Elementen. Das ist besonders ärgerlich, weil die Entwickler viele der Problemelemente - darunter die Respawns - einfach hätten fixen können. Dann würde uns Jedi Fallen Order mit seiner Mischung aus Denksportaufgaben und Kämpfen viel besser gefallen!

Die Rätsel und Klettereinlagen sind zwar bei Titeln wie Tomb Raider abgekupfert, aber sie wirken fordernd und interessant. Die Handlung allerdings erscheint uns bis auf wenige spannende Momente zu belanglos. Kanon oder nicht ist da im Grunde egal: Die Story knüpft erstaunlich wenig an die reiche Welt von Star Wars an. Das Kampfsystem finden wir gelungen, egal ob wir es mit Raketentrupplern, einem zefforanischen Jotaz oder einer imperialen Drohne zu tun haben.

Schade allerdings, dass wir fast ausschließlich mit dem Lichtschwert antreten. Fast alle anderen auf dem Schlachtfeld haben Fernkampfwaffen, aber wir als Elitekrieger müssen immer in den Nahkampf - auf Dauer ist das etwas eintönig. Leider schafft die Macht kaum Ausgleich, weil wir bis ungefähr zur Mitte der Spielzeit wenig mehr als Varianten von Verlangsamen und Schieben verwenden, und auch später wird es nur wenig besser. Dazu kommt, dass wir einige Superkräfte kaum "spüren". Wir wissen oft nicht, ob wir etwa Verlangsamen korrekt angewandt haben.

Es finden sich noch mehr Probleme, etwa das verwirrende Leveldesign. Teilweise ergibt das auf merkwürdige Art in späteren Einsätzen zwar wieder Sinn, weil sich neue Areale öffnen. Aber bis dahin dürften viele Einsteiger frustriert aufgegeben haben. Die unübersichtliche Karte von BD-1 hilft wenig.

Wer Fan von Star Wars ist und neben viel Macht auch eine gewisse Frusttoleranz in sich spürt, sollte Jedi Fallen Order eine Chance geben, zumal Umfang und Wiederspielwert stimmen. Gelegenheitssternenkrieger können dieses Abenteuer aber auslassen.

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