Video: Death Stranding - Fazit

Das Actionspiel Death Stranding schickt uns in eine düstere Welt voller Gefahren - und langer Wanderungen. Das aktuelle Werk von Stardesigner Hideo Kojima erscheint für Playstation 4 und Mitte 2020 für Windows-PC.

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Death Stranding - Fazit

Der Einstieg in Death Stranding ist kein Spaziergang. Aber nach ein paar Stunden entpuppt sich das neue Werk von Hideo Kojima als motivierendes und immer wieder hochdramatisches Großereignis. Für uns scheint jetzt schon klar: Das Ding geht als Klassiker in die Spielegeschichte ein. Nicht wegen der gut inszenierten und spannenden Handlung, sondern vor allem wegen des ausgefeilten und innovativen Gameplays.

Zum Glück ist Death Stranding sehr viel mehr als ein Walking Simulator - auch wenn es meist wirklich darum geht, Bier oder Bomben unfallfrei von A nach B zu bringen. Aber selbst nach vielen Stunden haben uns die Reisevorbereitungen, das Erstellen der Route und dann der Weg selbst keinen Augenblick gelangweilt. Egal ob wir uns durch Terroristenterritorium schleichen oder prügeln, Meter für Meter durch Tiefschnee stapfen oder nach einer Stelle suchen, um einen Fluss zu durchqueren: Die Kombination aus sehr guter Steuerung, Geschicklichkeit und taktischer Planung fesselt.

Dabei haben wir Kojima und sein Team regelmäßig dafür verflucht, den armen Sam immer und immer wieder vor schier übermenschlich scheinende Herausforderungen zu stellen. Aber irgendwie haben wir es doch stets geschafft, die Fracht zuzustellen - und uns dann über den Erfolg gefreut! Lediglich zwei oder drei Hauptmissionen in der Mitte empfanden wir tatsächlich als überlange Zeitschinderei.

Die Handlung ist für Kojima-Verhältnisse relativ nachvollziehbar und verständlicher als die von ihm selbst produzierten letzten Metal Gear. Wir könnten zwar nicht jedes Detail von Death Stranding erklären, aber die Story im Großen und Ganzen inhaltlich einigermaßen korrekt wiedergeben. Platz für Interpretationen und jahrelange Diskussionen in Foren bleibt dennoch reichlich. Schade und vor allem unverständlich finden wir, dass ausgerechnet der Oberschurke Higgs wie ein seelenloser Klischeekasper wirkt.

Insgesamt ist Death Stranding aber klasse geworden, und das zeigt sich auch an vielen kleinen Designdetails. Da sind die Fußabdrücke von Sam, die auch später noch zu sehen sind und uns helfen, einen schon mal funktionierenden Pfad wiederzufinden. Erst nach vielen, vielen Stunden merkt man, wie ungeheuer hilfreich das sein kann.

Oder die Markierungen von Zielorten am Horizont, die gefühlt genau die richtige Dosis an Vorabinformationen für unsere Routenplanung vermitteln. Überhaupt stellt man irgendwann fest, dass die Welt extrem durchdacht aufgebaut ist. Für die Entwickler dürfte das ständige Ausprobieren und Optimieren sehr mühsam gewesen sein - es hat sich aber gelohnt.

Death Stranding hat unsere hohen Erwartungen übertroffen. Auch wenn die Lernkurve teils steil ist und sich das Programm an ausdauernde Wanderer richtet: An diesem Titel führt für Computerspieler kein Weg vorbei.

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