Video: Urwahn Platzhirsch - Fazit

Der rote Platzhirsch macht im Stadtverkehr eine gute Figur.

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Urwahn Platzhirsch - Fazit

"Made in Germany" - das ist bei Fahrrädern und Pedelecs selten zu lesen. Die Urwahn Engineering GmbH hat das mit ihrer Produktlinie geändert. Alle Komponenten des Stahlrahmens außer den Rohre werden aufwendig im Laserschmelzverfahren gedruckt und dann zusammengeschweißt. Das ermöglicht eine ausgefallene Geometrie. Gut versteckt im Rahmen befindet sich der lediglich zu Reparaturzwecken entnehmbare Akku, der Motor von Mahle sitzt in der Hinterradnabe und könnte auch als zu groß geratene Gangschaltung durchgehen. Die Übersetzung von 60 (Kettenblatt) zu 20 (Ritzel) ist bei unserem Testmuster sportlich gewählt und macht einen Kavalierstart an der Ampel unmöglich. Trotzdem fährt sich das Pedelec im Flachland auch als ohne Motorunterstützung sehr gut. Ein Grund dafür ist das geringe Gewicht. Mit Schutzblechen und stabilem Gepäckträger sind 15 Kilogramm absolut tragbar. Schalten wir den Motor mit der LED-beleuchteten Lenkersteuerung hinzu, wird die Fahrt selbst in der geringsten Unterstützungsstufe bis 25 km/h gleich um einiges leichter. Die schmalen Conti-Terra-Speed-Reifen sind pannengeschützt und leise. Das gilt im Übrigen für das gesamte Rad: Weder Motor noch Antrieb machen nennenswerte Geräusche. Der Motor unterstützt nicht basierend auf der von uns eingesetzten Kraft. Nur weil wir stärker in die Pedale treten, gibt das Rad nicht mehr Leistung ab. Stattdessen orientiert es sich an der Geschwindigkeit. Diese Art der Unterstützung ist Geschmackssache, uns hat es nicht gestört. Das Fahrverhalten würden wir als sportlich bezeichnen. Der Motor ist mit 40 Nm nicht sonderlich stark, was mehr Krafteinsatz von uns verlangt als bei vielen anderen Pedelecs. Es fährt sich durch seine fehlende Federung und sein geringes Gewicht sehr direkt. Mahles für Android und iOS erhältliche App zeigt alle Informationen zu Motor, Akku und Tour übersichtlich an. Einen echten Fahrradcomputer kann sie allerdings nicht ersetzen. Das liegt schon daran, dass dem Platzhirsch ein Odometer fehlt und jegliche Tourdaten nur aufgezeichnet werden, wenn in der App eine Aktivität gestartet wird. So richtig tourentauglich ist unsere Version des Platzhirsch aufgrund der fehlenden Gangschaltung dennoch nicht, wenn man die 75 Kilometer theoretische Reichweite überschreitet und selbst pedalieren muss. Ist der Akku leer, dann muss das gesamte Rad an die Steckdose. Das Kabel wird etwas fummelig im Bereich oberhalb der Tretkurbel eingesteckt. Der Ladevorgang dauerte bei uns etwas über 4 Stunden. Der Urwahn Platzhirsch ist beim Hersteller und über 20 Fachhändlern in fünf Rahmengrößen und unterschiedlichen Ausstattungsvarianten ab 4.500 Euro bestellbar, Probefahrten können online gebucht werden. Wir finden den Platzhirsch Made in Germany sehr gelungen. Wir raten zu einer Testfahrt in seinem bevorzugten Lebensraum: der Stadt.

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