Video: Dance E-Bike-Abo ausprobiert

Wir haben den Pedelec-Service für 80 Euro im Monat getestet.

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Dance E-Bike-Abo ausprobiert

Ein E-Bike-Abo für 60 Euro im Monat: Mit diesem ambitionierten Ziel ist das Startup 60 Euro im Juli 2020 angetreten. Das hat nicht ganz geklappt, der Preis wurde noch vor Beginn der ersten Abos auf 80 Euro erhöht.

 Trotzdem fanden wir ein Miet-Pedelec mit Rundum-Service attraktiv und ließen uns inkognito auf die Vorbestellerliste schreiben.

Die Lieferung des Dance One genannten Rades klappte reibungslos, die App zeigte uns sogar exakt, wo sich der Fahrer befand. 

Das schicke Pedelec hatte allerdings zunächst ein Problem: Das Bluetooth-Schloss verweigerte den Dienst. Es wird mit dem Telefon gekoppelt und sollte eigentlich zwei Funktionen erfüllen: als "Handschellenschloss" das Hinterrad sperren und mit einem mitgelieferten robusten und stoffummantelten Kabelschloss an einem Fahrradständer befestigt werden. Gleichzeitig dient es als GPS-Tracker, wenn das Rad für eine Wartung oder bei Diebstahl vom Anbieter geortet werden soll.

Leider bewegte sich der motorisierte Sperrmechanismus nur einige Zentimeter weit, bevor er sich laut piepend wieder in die Ausgangsposition zurückbegab.

Wir überzeugten den Dance-Mitarbeiter, uns das Rad trotzdem zu geben - das erschien uns ja schließlich als guter Grund, den sogenannten Concierge-Service auszuprobieren. Damit kann ein Defekt einfach in der App gemeldet werden. Wir konnten so testen, wie schnell ein Rad bei Dance ausgetauscht wird – und das ging sehr fix. Innerhalb von 24 Stunden wurde uns ein neues Dance One angeboten.

Mit dem machten wir uns dann auf den Weg.

Dance One fährt sich hervorragend und ist sehr gut für den Stadtverkehr mit häufigen Ampelstopps gerüstet. Wer noch schneller starten möchte oder mehr Schub am Berg benötigt, kann den Boost-Modus mit der sehr einfach gehaltenen Fernbedienung am Lenker aktivieren.  Der Motor in in der Hinterradnabe schiebt kräftig. Eine Gangschaltung fehlt und der Antrieb läuft über einen Riemen. Bei den genauen Spezifikationen hält sich der Hersteller leider bedeckt.

Die Akkulaufzeit ist ebenfalls eher auf den urbanen Raum ausgerichtet: 55 Kilometer gibt der Hersteller für das Rad an, wir schafften bei normalen Temperaturen, leichtem Gegenwind und gerader Strecke eher 60, trotz gelegentlicher Boost-Unterstützung. Wir bemerkten positiv, dass auch bei leerem Akku das Licht weiterhin funktioniert. Eine Federung gibt es nicht, aber die dicke Bereifung schluckte das Berliner Kopfsteinpflaster erstaunlich souverän. Was wir ebenfalls mochten: Sowohl Gepäckträger als auch Fahrradständer des Dance One sind sehr robust und belastbar.

Mit knapp über 20 Kilogramm Gewicht ist das Pedelec noch gut tragbar, aber der Akku muss zum Laden ohnehin aus dem Rad genommen werden. Da das Dance-Abo eine Diebstahl-Versicherung beinhaltet, kann das E-Bike guten Gewissens einfach vor dem Haus angeschlossen werden.

Obwohl unser neues Dance One nun mit einem funktionierenden Schloss versehen war, fanden wir die Sperrung per Smartphone noch verbesserungsbedürftig.

Meist brauchten wir zwei Anläufe, bis das Rad in der App auftauchte. Ab und zu verweigerte der Mechanismus den Dienst, obwohl sich keine Speichen vor dem Schließbügel befanden. Sollte das Smartphone mal nicht in der Nähe sein oder sein Akku alle, kann das Rad auch über einen selbst festgelegten Tasten-Farbcode am Schloss gesperrt und geöffnet werden. In Bewegung lässt sich das Schloss übrigens nicht aktivieren. 

Schweren Herzens kündigten wir unser Abo nach drei Wochen und wurden in der App aufgefordert, Pedelec samt Ladegerät und Schlüsseln für den Akku pünktlich zum Monatsende einfach an einem öffentlich zugänglichen Platz abzustellen. Ein Foto des angeschlossenen Rades muss in der App hochgeladen und der Standort bestätigt werden - fertig.

Nach Angaben von Dance befinden sich derzeit mehrere hundert Räder auf den Berliner Straßen, es sollen mehrere tausend werden.

Wer ein unkompliziertes, praktisches und verhältnismäßig leichtes Pedelec sucht und sich nicht dauerhaft binden möchte, sollte Dance mal Probe fahren - es kostet ja zunächst nur 80 Euro.

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