Video: Thunderobot ST-Plus - Test
Das Thunderobot ST-Plus zeigt in unserem Praxistest, wie starke Designmängel den Spaß an einer Mini-LAN trüben können.
Eigentlich sollte es nur eine entspannte Mini-LAN-Party über ein Wochenende sein: Doch das Thunderobot ST-Plus bereitet in der Praxis so viele Probleme, dass aus der Entspannung schnell Frust wird.
Dabei ist das Notebook theoretisch für ältere Spiele gut ausgestattet. An den Gehäuseseiten sind drei USB-Typ-A-Buchsen, zwei Mini-Displayportanschlüsse, ein HDMI-Ausgang und auch ein RJ45-Port für kabelgebundenes Ethernet zu finden. Der Core-i7-Vierkernprozessor und Nvidias GTX-1050ti-Grafikkarte reichen für unsere Bedürfnisse vollkommen aus. Denn wir wollen alte Zeiten wieder aufleben lassen: mit Klassikern wie Warcraft 3 und Unreal Tournament 99.
Aber auch eine Partie Counter Strike: Global Offensive ist mit dem ST-Plus problemlos möglich. Mit durchschnittlich 95 Frames pro Sekunde auf hohen Details sitzen die AWP-Schüsse gut. Es sind aber nicht die Leistungswerte, die uns Röhrenmonitor und Big Tower zurückwünschen lassen, sondern alles, was darum gebaut wurde.
Schon, wenn wir den Deckel öffnen, knarzt das Scharnier wie eine alte und morsche Holztür. Das dünne Plastik lässt sich an diversen Stellen eindrücken und trägt bereits nach zwei Tagen intensivem Spielen Spuren davon. Das wird auch dann zum Problem, wenn sich das Gerät beim Dauerspielen aufheizt. Sowohl unsere Hände als auch die Flasche Limonade neben dem Notebook werden schnell warm. Und das Beste von allem: Heiße Luft wird ausgerechnet an der rechten Seite herausgeblasen. Unsere ohnehin schon schwitzige Maushand wird dadurch noch rutschiger – und schon haben uns die Banditen in Borderlands 2 besiegt.
Das Notebook wird im Dauerbetrieb auch derart laut, dass das Nutzen eines Headsets eigentlich Pflicht ist. Nach dem Anschließen an die zwei dafür vorgesehenen Klinkenanschlüsse kommt jedoch die nächste unangenehme Entdeckung. Die Stecker rammen sich durch die undurchdachte Positionierung einige Male in die Maushand - als wären schwitzige Hände nicht schon nervig genug.
Leider lässt sich das Notebook nicht ohne Kopfhörer betreiben. Die Lautsprecher sind einfach nicht leistungsstark genug. Da hilft es auch nicht, dass auf dem Gerät eine vollkommen übertriebene Audiosoftware installiert ist.
Ganz wichtig beim ST-Plus: Immer direkt frontal auf den Bildschirm schauen. Die Displayhelligkeit ist mit durchschnittlich 226 Candela pro Quadratmeter nicht sehr hoch und an den Rändern noch einmal spürbar dunkler. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls sehr schlecht - ein weiterer Grund, den alten Monitor aus dem Schrank zu holen.
Im Gegensatz dazu kann uns zumindest die Tastatur des Laptops überzeugen. Die Tasten eignen sich mit dem geringen Druckpunkt gut für schnelle Shooterpartien. In der passenden Software können wir die Beleuchtung der Tasten einstellen oder diese beliebig mit Makros belegen. Auch der Akku hält für ein Gaming-Notebook vergleichsweise lang.
Erst in der Dauernutzung fällt uns auf, welche groben Fehler das Thunderobot ST-Plus zu so einem schlechten Produkt machen. Spaß machen kleine Mini-LANs aber trotzdem, auch wenn es überall knarzt und rauscht. Bei einem Verkaufspreis von etwa 1.300 Euro bleiben wir in Zukunft aber doch lieber bei Röhrenmonitor und Desktop-PC – oder bei einem der anderen, viel besseren Konkurrenzprodukte.