Video: HP Omen X VR Rucksack - Test
Der VR-Rucksack von HP ermöglicht zwar kabelloses Spielen, Mixed Reality ist aber noch ein Spaßverderber.
Auf den Rücken geschnallt sieht der Omen-X-VR-Rucksack aus wie ein Astronautenanzug oder Iron Mans Spielesystem. HPs Computer ist ein ungewöhnliches Konzept: Er befindet sich in dem kleinen Gehäuse, das recht einfach in das Geschirr gesteckt wird. Zusätzlich wird er mit zwei Akkus mit Strom versorgt. Das Ergebnis soll eine kabellose VR-Erfahrung bieten. Der Preis dafür ist jedoch nicht ganz unbeachtlich: 3.300 Euro will der Hersteller für Computer und Rucksack haben.
Eins ist klar: HP hat sich bei der Mechanik des Rucksackrechners Gedanken gemacht. Immerhin stecken in dem nur 2 kg schweren Gehäuse eine Nvidia-Geforce-GTX-1080-Grafikkarte, 16 GByte DDR4-RAM, ein Intel-Core-i7-7820HK-Prozessor und ein kleiner Akku.
Auch das mehrstündige Tragen und Bewegen des Rucksacks ist komfortabel und nicht belastend. Einzig der recht umständliche Schraubverschluss hätte beispielsweise durch eine Steckverbindung gelöst werden können.
Auf dem Tisch sieht der kleine Computer sehr schön aus und bietet über die Dockingstation weitere Anschlüsse. Im Betrieb ist das System selbst unter Volllast nicht sehr laut. Das Lüftersystem reizt aber Temperaturtoleranzen aus, wenn die CPU bei einer Spielepartie bis zu 93 Grad heiß wird. Die Größe der Akkus täuscht jedoch: Bei voller Ladung halten sie unter einer für VR typischen Last gerade einmal 1 Stunde und 26 Minuten durch. Gut also, dass das Set zwei Zusatzakkus enthält, die währenddessen geladen werden können. Die Ladezeit beträgt etwa 1 Stunde und 10 Minuten - gerade kurz genug, um sie zu wechseln.
Das Konzept des Omen funktioniert gut, allerdings ist gerade die Einrichtung von momentan erhältlichen VR-Headsets ein sehr nerviges Hindernis. Golem.de konnte HPs Headset für Windows Mixed Reality dafür testen. VR-Brillen mit dieser Technik benötigen keine externen Sensoren. In Kombination mit einem Computer auf dem Rücken sind daher theoretisch sehr große Spielareale absteckbar. Das Problem: Ohne externen Monitor können wir das Headset nicht einrichten. Wir haben uns daher per Fernwartungssoftware mit dem Omen X verbunden, um auf dem Parkplatz spielen zu können.
Auch im Haus will das Konzept nicht wie erwartet funktionieren. Richten wir eine VR-Brille ein und stecken den zweiten Monitor ab, um den Computer auf den Rücken zu schnallen, bleiben die Displays der Brille oft schwarz. Windows Mixed Reality scheint einfach noch nicht ganz ausgereift zu sein. Durch die technischen Limitierungen ist ein Rucksack-PC wie der Omen X also eine sehr schöne, aber praktisch nicht sinnvolle Idee. Ein solches System wohl wird nur in ganz speziellen Szenarien Verwendung finden können: etwa VR-Erlebnisparks oder in sehr großen Spielräumen, für die das Kabel des Headsets zu kurz ist.