Video: Toyota Mirai II Probe gefahren

Die Brennstoff-Limousine gefällt uns, aber Tankstellen muss man suchen.

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Toyota Mirai II Probe gefahren

Gut sechs Jahre nach seinem ersten Brennstoffzellen-Pkw hat der japanische Automobilkonzern Toyota die neue Version des Mirai auf den Markt gebracht. Das Fahrzeug hat einen verbesserten Antrieb: Die Zellen sind kleiner geworden und liefern trotzdem mehr Leistung. Die Tanks haben mehr Volumen, so dass das Auto mit einer Tankfüllung weiter fahren kann.

Der neue Mirai ist eine schicke Sportlimousine, die optisch eher zur Luxusmarke Lexus passen würde. Knapp 5 Meter lang ist der neue Mirai. Sitze, Armaturenbrett und Lenkrad sind mit Kunstleder überzogen - ganz klar: Das ist hier die obere Mittelklasse. Das gilt auch für die Innenausstattung mit den digitalen Instrumentenanzeigen und dem großen Display in der Mitte. 

Anders als ein konventionelles Elektroauto ist ein Brennstoffzellenauto nicht lautlos. Beim Start springt eine Pumpe an, die Luft ansaugt. Sonst fährt der Mirai weitgehend geräuschlos.

Im Antritt ist das Fahrzeug deutlich behäbiger als manches andere Elektroauto, das wir getestet haben. Rasen ist mit der Limousine ohnehin nicht angesagt. Bei 175 km/h - Tachoanzeige 180 km/h - ist die Höchstgeschwindigkeit abgeregelt. 

Die Tanks fassen 5,6 kg Wasserstoff. 0,79 bis 0,89 kg auf 100 km soll der Mirai verbrauchen. Damit sollte er  laut Hersteller auf eine Reichweite von deutlich über 650 km kommen.

Unser Verbrauch lag bei etwa einem kg Wasserstoff auf 100 km, unabhängig davon, ob wir ausschließlich in der Stadt unterwegs waren oder bei einer kombinierten Fahrt durch die Stadt, über Land und die Autobahn. 100 km kosten damit rund 9,50 Euro.

Gut gefällt uns das Bedienungskonzept. Viele Funktionen werden über Knöpfe und Schalter gesteuert. Einige Funktionen wie Sitzheizung oder Heizung und Klimaanlage können mit Knöpfen oder über das Display über der Mittelkonsole geregelt werden.

Das Fahrzeug ist mit verschiedenen Assistenzsystemen ausgestattet wie einem Warnsystem für den toten Winkel, einem Spurhalteassistent oder einem Tempomat. Beim Rangieren unterstützen Kameras vorn und hinten.

Nicht so gut funktionierte die Verkehrszeichenerkennung. Mehrfach zeigte das System Geschwindigkeitsbegrenzungen an, wo es keine gab.

Für seine knapp 5 m Länge bietet das Auto vergleichsweise wenig Platz. Hinten ist der Einstieg niedrig. Auf der Rückbank haben zwar drei Personen Platz, Beinfreiheit gibt es jedoch wenig. Will eine Familie mit dem Auto in Urlaub fahren, sollten sich alle mit dem Gepäck einschränken, sonst wird es im Kofferraum etwas knapp.

Toyota bietet das Auto in drei Varianten an: Die Basis-Version kostet knapp 64.000 Euro. Die Executive-Version, die wir gefahren sind, gibt es für knapp 67.000 Euro.  Das Premiummodell Advanced mit Headup-Display und Panoramadach gibt es ab 74.000 Euro.

Bleibt das Problem mit der Infrastruktur. Es derzeit in Deutschland keine hundert Wasserstofftankstellen. Sie liegen vor allem in den Metropolen und Ballungsgebieten sowie entlang der Autobahnen. Wer eine oder mehrere Tankstellen in der Nähe hat, erhält mit dem Mirai eine alltagstaugliche und schicke Alternative zu einem konventionellen Elektroauto.

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