Video: Red Dead Redemption 2 - Test
Das Spiel des Jahres - in punkto Hype - kommt 2018 von den GTA-Machern Rockstar. Im Test sortieren wir es im Genre ein.
Man merkt Red Dead Redemption 2 an, dass die Entwickler bei Rockstar Games unter Erfolgsdruck gestanden haben müssen. Der hat möglicherweise dazu geführt, dass sie enorm viele Inhalte in das Westernepos eingebaut haben. Neben der Haupthandlung mit den vielen fast durchgehend interessanten Figuren, fantastisch geschriebenen Dialogen und toll animierten Zwischensequenzen kann man sich auch sonst völlig in den Weiten der Prärie verlieren. Beim Jagen, Sammeln von Extras und dem Absolvieren der zahlreichen, teils spektakulären Hauptmissionen und den sonstigen Herausforderungen fühlen wir uns tatsächlich wie in einer nicht immer perfekten, aber wunderbar glaubwürdigen und vor allem großen Parallelwelt.
Es ist den Entwicklern hoch anzurechnen, dass der Übergang zwischen all diesen Aufgaben natürlicher wirkt als in anderen offenen Umgebungen, etwa in einem Assassin's Creed oder Far Cry. Es ist uns meist angenehm egal, ob wir eine Aufgabe für die Kampagne oder einfach so erledigen. Zwar hat auch Red Dead Redemption 2 viele Spielzeitstrecker, nur wirken sie nicht so künstlich wie Dutzende einfach so in der Landschaft verteilte Schatzkisten. Stattdessen wirkt die Welt auf ganz selbstverständliche Art reichhaltig und lebendig.
Ein epochales Meisterwerk wie GTA 5 ist das neue Werk von Rockstar Games aber nicht ganz geworden. Das liegt kurioserweise vor allem daran, dass der Spielfluss gerade angesichts der Masse an Möglichkeiten immer wieder stockt. Statt etwa Überfälle durchzuführen, investieren wir viel Zeit in die Pflege der Verbundenheit mit dem Pferd, halten unsere Waffen in Schuss, achten auf die Gesundheit von Ross und Reiter, liefern Geld für Kopfgeldzahlungen ab, besorgen Lebensmittel für die Gang und machen noch so einiges mehr.
Einen Teil dieser Aufgaben können wir zwar ignorieren, aber das fühlt sich dann auch doof an und bringt spielerische Nachteile. Übrigens sind wir nach kurzer Zeit ganz froh gewesen, dass wir anders als angekündigt doch längst nicht mit jeder Person sinnvoll in Kontakt treten können - das würde uns vermutlich vollständig überfordern.
Red Dead Redemption 2 ist ein tolles Programm geworden, das sich über weite Strecken aber nicht ganz so entspannt spielt wie GTA 5 oder der direkte Vorgänger. Hier ist ein bisschen mehr Fleißarbeit und Konzentration auf Kleinigkeiten nötig, um das ganz große Abenteuer rund um den Revolverhelden Arthur Morgan zu erleben.
Du vermutest aber ganz schön viel. Viel Meinung und wenig Fakten, so Dödel wie dich gibt...