Video: Far Cry New Dawn - Test

Far Cry New Dawn ist eine wesentlich rundere und damit spaßigere Version von Far Cry 5 - wenn man über den Ingame-Shop hinwegsieht.

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Far Cry New Dawn - Test

Far Cry New Dawn: Ubisoft Sprechtext: Atombomben fallen, die Welt liegt in Asche und trotzdem ändert sich nicht allzu viel: Far Cry New Dawn erinnert nicht nur spielerisch an den Vorgänger Far Cry 5. Das Spiel übernimmt regelrecht Elemente daraus, etwa die Menüstruktur. Wir streifen einmal durch Hope County und treffen auf unseren Reisen auf verrückte Handlanger an jeder Kreuzung, die von wilden Tieren angesprungen werden, Menschen, die uns an Orte verweisen oder Reisende, die gerettet werden wollen.

Unser Protagonist führt sehr ähnliche, nur der Endzeitszenerie angepasste Waffen. Vom 1911er Colt, über das AK47 oder das M60 wählen wir aus einer großen Menge an Schießeisen und Nahkampfwaffen aus. Die einzige wirklich neue Waffe ist eine Armbrust, die Sägeblätter verschießt. Hier hätte mehr Potential ausgeschöpft werden können.

Das Verhalten der Schießeisen ist dabei dem im Vorgänger sehr ähnlich und fühlt sich, dank exzellenter Animationen und Sounddesign gleichermaßen wuchtig an. Was entfällt, sind die vielen Aufsätze. Dafür kann unser Held auf wesentlich mehr verschiedene Versionen der gleichen Waffen zurückgreifen, die jeweils eine Nische füllen.

Doch nicht alles in New Dawn ist einfach nur neu angestrichen: Waffen, Fahrzeuge und Gegner finden wir in vier Stufen, was an Loot-Shooter wie The Division erinnert. Die Gegner sind zwar noch immer nicht sehr klug, allerdings sehr zäh. Der Schwierigkeitsgrad ist daher erfreulich hoch angesetzt.

Statt uns durch gezwungene Missionen aus der immer wiederkehrenden Gefangenschaft zu befreien, schalten sich die Story-Häppchen in der New Dawn nach und nach frei. Wir können alternativ aber auch erst einmal die Welt erkunden. Zentrum unseres Fortschritts ist dabei das Dorf Prosperity, in dem wir unsere Lebenspunkte aufrüsten, Granaten verbessern, Missionen und - neu - Expeditionen starten können.

Dabei handelt es sich um von der Hauptkarte abgeschottete Einsätze, die sehr fordernd sind. Wir müssen uns etwa auf einen feindlichen Flugzeugträger schleichen und ein Paket klauen, während uns Gegner in endloser Menge angreifen – das bereitet Freude und Schweiß. Auffallend positiv sind die generell sehr guten deutschen Synchronprecher und die Zwillingsschwestern, die sich gleich zu Anfang als toughe Anführerinnen einer skrupellosen Bande herausstellen. Beide fühlen sich dabei nicht mehr so generisch und verwirrt an, wie es noch John Seed in Far Cry 5 der Fall war – gerade weil beide Personen spürbar unterschiedliche Charaktere verkörpern. Ohne ein wenig Wahnsinn kommen aber auch diese Antagonisten nicht aus.

Auch die Spielwelt kann uns grafisch noch einmal mehr überzeugen. Hier wechseln sich karge Landschaften mit blühenden Wiesen ab – eine sehr romantische Postapokalypse, die obskur von brüllenden Buggys und kämpfenden Schergen untermalt wird – ein echtes Far Cry Chaos, das in New Dawn irgendwie hineinpasst.

Leider will der prominente Echtgeldshop nicht so ganz passen. Der geht weit über das umfangreiche Bekleiden unserer Spielfigur hinaus. Für Far-Cry-Credits, die echtes Geld kosten, können wir uns sämtliche Aspekte des Spiels kaufen - etwa sehr starke Schießeisen, Handwerksmaterialien, Fahrzeuge und sogar Perk-Punkte, die wir in den vom Vorgänger größtenteils übernommenden Fähigkeitenbaum stecken.

Der Ingame-Shop hinterlässt einen faden Beigeschmack. Wenn wir darüber hinwegsehen können, ist Far Cry New Dawn aber eine wesentlich rundere und damit spaßigere Version von Far Cry 5, die Kennern des Vorgängers mehr vom Ähnlichen gibt. Dafür sind die 40 Euro recht gut investiert.

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