Video: Digitale Bildforensik - Bericht
Wurde ein Bild verändert oder ist es echt? Wir haben den Hamburger Bildforensiker Jens Kriese getroffen und uns erklären lassen, wie er herausfindet, ob und woran ein Digitalfoto bearbeitet wurde.
Nie zuvor war das Fälschen von Fotos einfacher. Ein paar Sekunden und Grundkenntnisse in einem Bildbearbeitungsprogramm genügen, um Details zu verstecken oder den Bildeindruck drastisch zu verändern.
Jens Kriese aus Hamburg ist solchen Manipulationen auf der Spur. Ein gutes Auge benötigt er nicht aber gute Software. Denn die meisten Veränderungen hinterlassen digitale Spuren. Das können zum Beispiel Metadaten sein, die von der Bearbeitungssoftware in den Bilddateien hinterlegt werden. Aber solche Angaben über die Herkunft eines Fotos lassen sich ohne weiteres löschen oder ändern.
Darum liegt sein Hauptaugenmerk auf dem Bildinhalt und dessen Beschaffenheit. Hier haben wir beispielsweise das Herstellerlogo eines Laptops entfernt.
Oton Jens Kriese
Jens Kriese nutzt meist die Software ImageJ sie ist für die wissenschaftliche Bildanalyse programmiert worden und bietet Hunderte Plugins und Makros. Eine weitere Möglichkeit, Fälschungen zu erkennen, liegt in den Eigenschaften der Bildsensoren moderner Kameras begründet. Jeder Chip hat ein einzigartiges Rauschverhalten - ein digitaler Fingerabdruck. Vergleicht man das spezifische Rauschen zweier Bilder, dann lässt sich zweifelsfrei klären, ob beide aus der gleichen Kamera stammen. Aber die perfekte Fälschung lässt sich auch damit nicht erkennen.
Oton Jens Kriese
In Deutschland tun sich Richter deshalb schwer damit, digitale Bilder als Beweise anzuerkennen. Wer ganz sichergehen möchte, dass sein Foto vor Gericht Bestand hat, für den hat Jens Kriese einen einfachen Tipp: analog fotografieren und die Negative gut aufbewahren. Show less
Ich könnte mir vorstellen, dass das Rauschen durch verlustbehaftete Kompression so stark...
...und schon hat man ein Beweismittel, dem Richter vertrauen?! :D