Video: Oberleitungs-Lkw im Einsatz - Bericht

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Oberleitungs-Lkw im Einsatz - Bericht

Dieser Sattelschlepper gehört der Spedition Bode aus Reinfeld bei Lübeck, die seit anderthalb Jahren an dem Feldversuch E-Highway Schleswig-Holstein teilnimmt.

Dafür wurde ein Autobahnabschnitt zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck in beiden Fahrtrichtungen mit Oberleitungen ausgestattet.

Für den Fahrer Detlev Gramkow ist der Oberleitungs-Lkw inzwischen Routine: Drei- bis fünfmal am Tag, je nach Verkehrslage und Wochentag, pendelt er zwischen Reinfeld und dem Lübecker Hafen.

Wenn Gramkow mit dem O-Lkw unter der Oberleitung ist, kann der Pantograf, also der Stromabnehmer, ausgefahren werden. Das Ausfahren erfolgt auf Knopfdruck. Eingefahren wird der Pantograf am Ende der Strecke automatisch.

Über die Oberleitung fließt Gleichstrom mit einer Spannung von 670 Volt in das Fahrzeug. Das ist deutlich weniger als bei der Bahn, deren Oberleitungssystem mit Wechselspannung von 15.000 Volt betrieben wird. Den Strom liefern Windkraftanlagen.

Der O-Lkw basiert auf einem Hybrid-Lkw der schwedischen VW-Tochter Scania. Er hat einen 264 Kilowatt starken Dieselantrieb und dazu einen 139-Kilowatt-Elektromotor. Auch ein Akku ist an Bord. Mit einer Ladung kommt der voll beladene O-Lkw 10,5 Kilometer weit.

Dank des kombinierten Antriebs verbraucht der O-Lkw etwa 23,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer, ohne den Elektromotor sind es 30 Liter. Allerdings macht sich der Leistungsunterschied zwischen beiden Antrieben zuweilen bemerkbar, weil der Elektromotor nicht so viel Kraft hat wie der Dieselmotor. Der Firmenchef ist zufrieden mit dem Verlauf des Feldversuchs.

Ein zweiter O-Lkw ist schon seit längerer Zeit angekündigt. Aktuell wartet die Spedition aber noch auf weitere Fahrzeuge. Scania hat Lieferschwierigkeiten.

Die Reinfelder Spedition Bode baut ihren Fuhrpark aber auch abseits der Oberleitung um: Anfang des Jahres hat sie Sattelschlepper angeschafft, die mit Flüssiggas betrieben werden.

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