Video: Canon EOS 5D Mark II im Jahr 2021 - Fazit
Canons EOS 5D Mark II ist auch heute noch eine gute Wahl für den Einstieg in die Vollformatfotografie. Gebraucht sind die Kameras ab 250 Euro erhältlich. Die Ergonomie der 5D Mark II ist gut, alle Bedienelemente sind sinnvoll angeordnet und leicht zu erreichen und zu erfühlen. Lediglich der Ein- und Ausschalter ist ungünstig positioniert und verstellt sich mitunter in der Tasche selbst. Das Fehlen einer Arretierung am Moduswahlrad ist hingegen verschmerzbar. Drei frei belegbare Programme sorgen für Flexibilität. Das obere Display hat eine Beleuchtung, der Sucher ist hell und deckt 98 Prozent des Bildes ab.
Der hintere Bildschirm der 5D Mark II ist für die Nachschau nutzbar, aber nicht sonderlich hoch auflösend. Der Autofokus ist mit seinen neun Punkten für heutige Verhältnisse eher schlecht ausgestattet und liegt bei bewegten Objekten oft daneben. Es gibt nur einen einzigen richtigen AF-Kreuzpunkt in der Mitte, die anderen sind vor allem bei Dunkelheit kaum dienlich.
Wer einmal in stockfinsterer Nacht versucht hat, manuell zu fokussieren, wird für die Restlichtverstärkung im Live-View-Modus dankbar sein. Zum Filmen muss sich die Kamera aber heute niemand mehr anschaffen.
Die Videos aus der 5D Mark II wirken matschig und totkomprimiert. Eine alternative Firmware, die die Kamera auch in vielen anderen Belangen aufwertet, ist Magic Lantern. Hiermit kann die Bitrate erhöht und sogar RAW-Video aufgezeichnet werden.
Unbestreitbar ist hingegen die hohe Fotoqualität. Was der alte Sensor nach ein bisschen Nachbearbeitung ausgibt, kann mit aktuellen Kameras mithalten. Voraussetzung dafür sind allerdings eine korrekte Belichtung und die Verwendung von RAW. Aus den Schatten kommt irgendwann nur noch Rauschen, daher sollte man eher etwas überbelichten und hohe ISO-Werte meiden.
Aber selbst verrauschte Bilder stellen heute kein unlösbares Problem mehr dar. Eine Software wie Topaz Labs Denoise AI entfernt das Rauschen aus den flächigen Bildanteilen zuverlässig und lässt die Details unangetastet.
Gerade für Natur- und Porträtaufnahmen ist die 5D Mark II dank der hohen Auflösung von 20 Megapixeln empfehlenswert. Für Schnappschüsse und Sport eignet sie sich nur bedingt. Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit knapp 4 Bildern pro Sekunde eher niedrig und der Autofokus kommt oft nicht hinterher.
Die Kamera reagiert auf alle Eingaben flott und ist verzögerungsfrei nach dem Einschalten schussbereit. Im Ruhemodus entlädt sie sich kaum.
Akku-Nachbauten kosten rund 20 Euro. Eine Ladung reicht für bis zu 850 Bilder.
Beim Kauf sollte man damit rechnen, dass gebrauchte Geräte mitunter in einem schlechten Zustand sind. Ein Anhaltspunkt ist die Anzahl der gemachten Auslösungen. Da der Spiegelmechanismus und der dahinterliegende Verschlussvorhang mechanische Bauteile sind, haben sie nur eine begrenzte Nutzungsdauer. Bei der EOS-5D-Reihe von Canon kann man von bis zu 150.000 Auslösungen ausgehen, bevor ein Defekt auftritt.
Doch es können sich auch weitere Verschleißerscheinungen bemerkbar machen. Anfällig sind beispielsweise die Pins des CF-Karteneinschubs oder die Kontakte am CF-Karten- und Akkufach.
Kein Touchscreen, kein Wi-Fi, keine künstliche Intelligenz: Weil die 5D Mark II nicht mitdenkt, muss man das als Fotograf selbst übernehmen und oftmals manuell eingreifen. Man merkt ihr an, dass sie robust für den beruflichen Einsatz konzipiert wurde und das Fotografieren mit ihr macht genau deshalb Spaß, weil ihr die Raffinesse moderner Kameras fehlt.
Ich habe meine 5D II geliebt - Tilt-Shift Linsen dran und schon hatte man 4X MegaPixel im...