Video: Honda E Probe gefahren
Der Honda E ist ein Elektro-Kleinwagen, dessen Design an alte Honda-Modelle aus den 1970er Jahren erinnert.
Der Honda E ist ein Kleinwagen, dessen Design an alte Honda-Modelle aus den 1970er Jahren erinnert. Konzipiert ist er als Pendlerfahrzeug für den Stadtverkehr. Dafür mag die Reichweite genügen, die Honda mit etwa 210 km angibt. Bei den winterlichen Temperaturen, bei denen wir testen, liegt die sie teilweise etwas niedriger.
Was als erstes auffällt, ist die Ausstattung: Einige Merkmale scheinen eher in die obere Mittelklasse zu passen. So fehlen beispielsweise die Außenspiegel am Fahrzeug. Stattdessen sind an beiden Seiten Kameras angebracht. Ihre Bilder erscheinen auf Bildschirmen am linken und rechten Rand des Armaturenbretts. Auch der Innenspiegel ist ein Display. Seine Kamera sitzt in der Heckscheibe.
Hinter dem Lenkrad gibt es die üblichen Instrumentenanzeigen wie Geschwindigkeit, Ladestand und Fahrmodus.
Der Touchscreen dient als Navigationssystem, für das Infotainment, zur Anzeige der Verbrauchsdaten oder die Steuerung verschiedener Fahrzeugfunktionen. Die Auflösung ist ausreichend hoch.
An den Spiegelersatz haben wir uns schnell gewöhnt. Da das Bild aufgehellt wird, lässt sich im Dunkeln sogar mehr erkennen als in einem echten Spiegel.
Für viele Funktionen hat Honda reale Bedienungselemente verbaut wie Druck- oder Drehknöpfe für die Lüftung, die Scheibenheizung, die Temperatur- oder Lautstärkeregelung. Ungewöhnlich ist, dass einige Knöpfen oben auf dem flachen Armaturenbrett angebracht sind. Darunter, am Ende der Mittelkonsole gibt es mehrere Stecker: zwei USB-Anschlüsse, einen HDMI-Anschluss, eine 12-Volt-Steckdose und eine konventionelle 230-Volt-Haushaltsteckdose.
Auf der Rückbank ist nur wenig Platz. Sitzt vorne ein durchschnittlich großer Fahrer, bleibt dahinter nicht viel Raum für die Beine. Auch der Kofferraum ist eher klein geraten. Schon ein Großeinkauf für die ganze Familie dürfte nur schwer unterzubringen sein.
Wie viele Elektroautos liegt auch der Honda E gut auf der Straße - der Akku im Unterboden sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt. Mit seinem Hinterradantrieb ist das Fahrzeug recht agil. Ein weiterer Vorteil ist der kleine Wendekreis. Der Antritt ist E-Auto typisch gut. Honda gibt die Höchstgeschwindigkeit mit 150 km/h an.
Der Hersteller hat eine Reihe von Assistenzsystemen integriert, darunter einen Abstandsregelungstempomat und einen Spurhalteassistenten. Die Hände sollte man trotzdem am Lenkrad lassen: Eine entsprechende Warnung folgt sehr schnell.
Ein Nachteil ist der vergleichsweise kleine Akku: Er hat eine Kapazität von nur 35 Kilowattstunden. Das bedeutet, öfter mal eine Ladesäule ansteuern zu müssen. Der Honda hat einen Typ-2- und einen CCS-Schnellladeanschluss.
In der Basisausstattung hat das Fahrzeug einen 100 Kilowatt starken Antrieb und kostet vor Abzug der Umweltprämie 33.850 Euro. Wir sind die 38.000 Euro teure Advance-Variante gefahren, die einen 13 Kilowatt stärkeren Motor hat.
Als Stadtwagen macht der Honda Spaß. Er ist mit seinem Hinterradantrieb recht agil und vor allem wendig. Das ist praktisch, beispielsweise beim Manövrieren in engen Parkhäusern oder beim Einparken.
Für Pendler dürfte die Reichweite von etwa 200 Kilometer wenig ins Gewicht fallen. Als Manko sehen wir das geringe Platzangebot sowohl für die Insassen als auch für das Gepäck. Gefallen hat uns die technische Ausstattung wie das große Display oder die verschiedenen Kameras. Allerdings dürften die Bildschirme und die anderen technischen Finessen zum vergleichsweise hohen Preis beigetragen haben.