Video: Der Forschungswindpark des DLR

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Der Forschungswindpark des DLR

Im niedersächsischen Krummendeich an der Elbe wurde im August 2023 der Forschungswindpark des DLR in Betrieb genommen. Sein Name Wivaldi ist die Kurzform für Wind-Validation.

Die ganze Anlage ist dafür gespickt mit Sensoren, die neue Einblicke gewähren sollen, welche Windströmungen und -turbulenzen in einem Windpark herrschen. Im Vergleich zu den umliegenden kommerziellen Parks nimmt sich der des DLR klein aus: Gerade mal zwei Windräder stehen hier. Sie speisen zwar Strom über die Anschlussstation im benachbarten Freiburg ins Netz - das ist aber nur ein Nebenaspekt.

Dass die beiden Windräder recht nahe beieinander stehen, ist Teil des Konzeptes, obwohl man beim Aufbau eines Windparks eine solche Konstellation normalerweise vermeiden würde.

Denn so nimmt ein Windrad dem anderen den Wind weg. Das zweite verliert dadurch nicht nur an Wirkungsgrad. Die Turbulenzen erzeugen auch zusätzlich Last.  Aber in Zukunft wird es sich kaum vermeiden lassen, Windräder enger als bisher aufzustellen, weil hierzulande die zur Verfügung stehende Fläche begrenzt ist.

Die zweite Besonderheit von Wivaldi sind die drei riesige Masten, auf denen Sensoren angebracht sind. Weitere Messfühler sind in den Anlagen selbst verbaut: In die Rotorblätter sind Dehnungs- und Drucksensoren integriert. Zur optischen Analyse sind zudem gut sichtbare Punktfelder auf den Rotorblättern. Auf einem der beiden Windräder sitzt ein Lidar.

Rund 2.000 Sensoren sind in Wivaldi verbaut. Damit wollen die DLR-Forscher jede Menge Messdaten von den Anlagen erfassen. Unter anderem will man herausfinden, ob sich durch die Windräder das lokale Wetter sowie die Lärmkulisse in Krummendeich verändert hat. Neben optischen Veränderungen befürchten Anwohner von neuen Windparks oft eine zusätzliche Lärmbelästigung.

Außerdem bietet die Sensorik die Möglichkeit, neue Technologien zu testen. Dazu gehören beispielsweise in Planung befindliche intelligente Rotorblätter. Sie sind mit passiven und aktiven Systemen ausgestattet, um Lasten zu verringern und den Ertrag zu steigern.

Mit der Sensorik in dem Forschungswindpark lassen sich solche Simulationsmodelle validieren.

Aktuell ist der Park noch im Probelauf. Ziel ist es, im Winter 2023 mit dem regulären wissenschaftlichen Betrieb zu starten.

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