Video: Der Güterzug der Zukunft - Bericht
Auf der Innotrans 2018 haben Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ein Konzept für den Güterzug der Zukunft vorgestellt.
Auf der Innotrans 2018 haben Verkehrsforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ein Konzept für den Güterzug der Zukunft vorgestellt.
Statt mit den heute üblichen Drehgestellen mit Achsen wollen die DLR-Forscher die Wagen des Next Generation Train Cargo (NGT Cargo) mit Losrädern ausstatten. Die sind einzeln aufgehängt, haben einen eigenen Motor und eigene Bremsen. Das bringt bauliche Vorteile: Der Unterboden des Wagens kann weiter hinuntergezogen sein, bis etwa 20 Zentimeter über der Schienenoberkante. Außerdem kann der Lauf für jedes Rad einzeln eingestellt werden. Das ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten und verringert den Verschleiß von Rad und Schiene.
Anders als ein heutiger Güterzug braucht ein NGT Cargo keine Rangierlokomotive für das Zusammenstellen oder das Trennen. Die Wagen sind ja angetrieben - der Strom kommt aus Akkus - und finden ihren Weg selbst. Für das Entkoppeln haben die DLR-Forscher eine Weiche entwickelt, die unter dem Zug umgelegt werden kann. Per Funkchip bekommt sie mitgeteilt, wo ein Wagen hin soll. Sie schaltet die Stellelemente so, dass sie vom nächsten Radsatz umgestellt werden. Damit die Wagen nicht entgleisen, haben sie eine neuartige Kupplung. Diese öffnet sich seitlich, wenn sie auf verschiedene Gleise gelenkt werden und in verschiedene Richtungen fahren.
Wie auf der Straße sollen künftig auch auf der Schiene Konvois unterwegs sein, die virtuell miteinander gekoppelt sind. Vorteil ist etwa eine bessere Auslastung des Streckennetzes durch die kurzen Zugabstände. Ein solcher Konvoi kann aus Personenzügen, Güterzügen oder aus beiden Zugtypen zusammengestellt werden.
Wann die verschiedenen NGT auf der Schiene sein werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Es wird wohl noch Jahrzehnte dauern.