Video: Lytro Illum - Test

Die Illum ist die neue Lichtfeldkamera des US-Unternehmens Lytro. Golem.de hat die Kamera - und die Lichtfeldfotografie - ausprobiert.

Video veröffentlicht am
Lytro Illum - Test

Vor einigen Monaten hat das US-Unternehmen Lytro seine zweite Lichtfeldkamera vorgestellt. Anders als der Vorgänger sieht die Lytro Illum aus wie eine herkömmlichen Kamera, die erste Kamera hatte die Form eines länglichen Kastens. Golem.de hat sich die Illum angeschaut.

Die Lichtfeldkamera Lytro Illum sieht aus wie eine herkömmliche Kamera. Sie hat ein Gehäuse, an dem vorne ein Objektiv sitzt - anders als der eher kastenförmige Vorgänger.

Die Bedienung gleicht der einer DSLR. Es gibt zwar keinen Sucher, dafür aber ein Display auf der Rückseite. Der Brennweitenbereich des Zoomobjektivs entspricht 30 bis 250 Millimeter bei einer Kleinbildkamera.

Die Kamera fängt nicht nur Farbe und Helligkeit des Lichts ein, sondern auch die Richtung der Lichtstrahlen. Dadurch gewinnen die Bilder eine räumliche Dimension – Lytro nennt sie Living Pictures.

Nachteil der Lichtfotografie ist, dass Living Pictures nur auf einem Bildschirm betrachtet werden können. Dafür hat der Betrachter die Möglichkeit, mit einem Foto zu interagieren.

Die Kamera nimmt sehr viele Komponenten in einem Bild scharf auf. Zunächst erscheint vieles auf den Fotos unscharf. Das liegt an der Festblende f/2.

Bei der Komposition von Bildern hilft der Tiefenassistent. Per Overlay über dem Livebild wird angezeigt, welche Objekte später im Bild scharf gestellt werden können. Objekte im Vordergrund bekommen einen blauen, Objekte im Hintergrund einen orange-roten Rahmen.

Am rechten Bildschirmrand erscheint ein Tiefenhistogramm. Es zeigt die Verteilung der Objekte in Bildvorder- und -hintergrund in Form von Wellen an. Je größer die Ausschläge, desto mehr Objekte gibt es in diesem Bereich des Bildes.

Die Kamera nimmt Bilder nur im RAW-Format auf. Vor dem Anschauen müssen sie deshalb erst bearbeitet werden. Dafür stellt Lytro die Software Lytro Desktop kostenlos auf der Website zur Verfügung.

Oberfläche und Funktionen ähneln Lightroom von Adobe. Der Nutzer kann Parameter wie Belichtung, Schärfe oder Weißabgleich verändern. Oder er kann in der Software ein Video aus einem Living Picture machen oder ein 3D-Bild exportieren.

Beim Betrachten kann das Foto aber auf unterschiedliche Stellen scharf gestellt werden. Das Refokussieren ist möglich, weil die Kamera anhand der Lichtstrahlen räumliche Informationen speichert.

Außerdem kann auch Räumlichkeit gezeigt werden: Wenn der Betrachter in ein Bild klickt und Maus bei gedrückter Taste bewegt, ändert sich die Perspektive des Bildes.

Besonders eindrucksvoll sieht das auf dem iPad aus. Hier lässt sich die Perspektive durch Bewegen des Tablets ändern.

Der Betrachter kann auf dem iPad zudem durch eine Drehbewegung der Finger nachträglich die Größe der Blende ändern. Durch Verkleinern der Blende entsteht eine größere Tiefenschärfe.

Diese Änderungen lassen sich am besten darstellen, indem man mit der mitgelieferten Software ein kleines Video oder 3D-Bild exportiert.

Die Lytro lillum hinterlässt einen guten Eindruck. Der erste Versuch der Lichtfeldfotografie hat uns Spaß gemacht und die neuen Möglichkeiten laden dazu ein, über Bildkomposition ganz anders nachzudenken. Eine herkömmliche Kamera wird die Lytro nicht ersetzen und für eine Zweitkamera ist sie mit 1.600 Euro auch recht teuer.

Folgen Sie uns