Video: DLR Istar vorgestellt - Bericht
Die Falcon 2000LX des DLR hat weltweit einzigartige Eigenschaft: sie kann so tun, als wäre sie ein anderes Flugzeug.
Der große Vorhang fällt und zum Vorschein kommt ein überraschend kleines Flugzeug. Im Februar hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt eine Falcon 2000LX vom französischen Hersteller Dassault überreicht bekommen.
Äußerlich ist es ein Geschäftsreiseflugzeug; aber nach einigen Umbauten soll mit dem ISTAR getauften Flieger die Zukunft der Luftfahrt vorbereitet werden.
Ein Vorteil der Maschine sind ihre Flugeigenschaften. Die Falcon ist das Derivat eines Kampfflugzeuges und deshalb sehr agil. Das muss sie auch sein, denn sie soll die Flugeigenschaften anderer Flugzeuge perfekt simulieren.
Oton Burkhard Wigger Leiter der Einrichtung Flugexperimente DLR
"Zuerst werden die Forscher Daten sammeln, um die Flugeigenschaften der Istar genau zu vermessen. Dann geht es an den Rechner. Dort wird ein digitaler Zwilling der Maschine erstellt. Dieser lässt sich später beliebig manipulieren und anpassen."
Auch eine autonome Steuerung ist für Istar geplant. Die geht weit über den heute üblichen Autopiloten hinaus und soll das Flugzeug sogar vom Boden aus manövrierbar machen - wie eine Drohne.
Das DLR hofft, auf diese Weise langfristig zu einer digitalen Zertifizierung zu kommen. Diese würde den langwierigen Zulassungsprozess deutlich verkürzen. Heute werden neue Teile an einem realen Flugzeug getestet. Dazu wird ein Prototyp gebaut, der in Iterationen angepasst wird, bis alles so ist wie es sein soll. Künftig sollen, so hoffen die DLR-Forscher, diese Iterationen am Rechner abgearbeitet werden, so dass nur noch die endgültige Erprobung am realen Flugzeug erfolgen muss.