Video: Wochenrückblick KW 12 2019
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 16. bis 22. März 2019 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Kaum Neuheiten von Nvidia
Nvidia hat auf der diesjährigen GPU Technology Conference vor allem Weiterentwicklungen bekannter Hard- und Software gezeigt, echte Neuerungen gab es keine.
In seiner fast dreistündigen Eröffnungsrede sprach Nvidia-Chef Jensen Huang lange über Raytracing und wie dieses die Spiele- sowie die Film-Optik verbessern wird. Unternehmen wie Pixar arbeiten daran, entsprechende Grafikkarten anstelle riesiger Prozessor-Cluster für ihre Render-Engine einzusetzen. Auch Nvidias eigener Games-Streaming-Dienst Geforce Now wird künftig Raytracing-Spiele unterstützen. Für künstliche Intelligenz konnten neue Partner wie Amazon gewonnen werden und im Automotive-Sektor nutzt Toyota als erster Hersteller die Drive Constellation genannte Simulationsplattform.
Einfach spielen
Wir haben auf der Game Developer Conference 2019 sowohl AssassinÂs Creed als auch Doom Eternal gespielt - nicht auf Hochleistungs-PCs, sondern auf langsamen Chromebooks, und beide Games haben trotz toller Grafik nicht geruckelt. Möglich macht dies der Streamingdienst Stadia, den Google auf der weltweit wichtigsten Entwicklertagung in San Francisco vorgestellt hat.
Natürlich war Stadia das Thema schlechthin unter Entwicklern. Unser Eindruck: Viele fremdeln noch mit der ungewohnten Technik, außerdem gibt es keine Informationen etwa zum Geschäftsmodell - aber weil die Technik bislang einen überzeugenden Eindruck macht, könnte Branche dem Spielestreaming eine ernsthafte Chance geben. Dann muss sich nur noch herausstellen, ob auch die Spieler Lust auf Stadia haben.
Abstimmung über Uploadfilter
Das Europaparlament stimmt am kommenden Dienstag endgültig über das Leistungsschutzrecht und neue Haftungsregeln im Internet ab. Aus Protest gegen die Pläne schalteten sich am Donnerstag mehrere europäische Wikipedia-Versionen ab. Für Samstag sind große Demonstrationen in vielen Städten gegen die Reform geplant.
Verhandlungsführer Axel Voss rechnet dennoch mit einer Mehrheit für die EU-Richtlinie im Parlament. Die SPD will hingegen den umstrittenen Artikel mit den Uploadfiltern streichen. Ob es dafür eine Mehrheit im Parlament geben wird, ist unklar. Auf einem Parteikonvent in Berlin erwartet der SPD-Abgeordnete Tiemo Wölker aber große Unterstützung.
Clippy Kurz-Comeback
Älteren Nutzern von Microsoft Office dürfte Clippy alias Karl Klammer noch ein Begriff sein: Die sprechende Büroklammer hat Neueinsteigern Tipps gegeben und ploppte zu vielen ungünstigen Zeitpunkten auf. Das Maskottchen kommt jetzt zurück, als Emoji in der Kollaborationsoftware Teams und nur über ein externes Addon. Auf Github waren die Dateien aber nur kurz verfügbar und wurden gelöscht.
Sicherheitslücken in Putty
In der SSH-Software Putty wurden mehrere schwerwiegende Sicherheitslücken gefunden. Mit einer Lücke könnte sogar Schadcode beim Anwender ausgeführt werden. Entdeckt wurden sie im Rahmen eines EU finanzierten Bug-Bounty-Programms. Updates stehen für Putty, WinSCP und Filezilla bereit.
Erste 5G-Bieterrunde
In der ersten Runde der Auktion von Frequenzen des neuen Mobilfunkstandards 5G hat Drillisch (United Internet) das Mindestgebot pro Block um jeweils 20 Millionen Euro überboten. Inzwischen wurden nach 36 Runden 537,5 Millionen Euro geboten.
EU-Milliardenstrafe gegen Google
Die EU-Kommission hat eine Strafe von 1,49 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Bei der Sitesearch Adsense for Search seien andere Anbieter behindert worden, teilte die Wettbewerbsbehörde mit. Die EU straft Google damit zum dritten Male in Milliardenhöhe ab.
Neues von Apple
Apple hat endlich das iPad Mini und das iPad Air aktualisiert: Die beiden Tablets kommen mit dem starken A12-Bionic-SoC, Pencil-Unterstützung und im alten iPad-Design mit Homebutton. Zudem hat Apple die Airpods der zweiten Generation vorgestellt: Sie reagieren nun auf den Zuruf "Hey Siri" und es gibt eine Version mit einem Ladeetui, das sich drahtlos aufladen lässt.
Aktiver Asteroid
Die Nasa-Sonde Osiris Rex hat festgestellt, dass der Asteroid Bennu größere und kleinere Partikel ausstößt. Entdeckt hat die Sonde das Phänomen im Januar und bis Ende Februar elf solcher Materialausstöße erfasst. Das meiste Material fällt auf den Himmelkörper zurück, ein Teil davon bleibt in seinem Orbit, aber ein Teil verschwindet ins All. Eine Erklärung für das Phänomen gibt es noch nicht.