Video: Super Mario Bros. (1985) - Golem retro
Unsere Golem-retro_-Episode zu Super Mario Bros.
Sprechtext
Mario ist seit nunmehr über einem Vierteljahrhundert Nintendos Ikone und Maskottchen. Dabei feierte der stets gut gelaunte Hüpfer sein Debüt noch unter einem ganz anderen Namen: Als Jump Man bekamen ihn Spieler 1981 erstmals in Donkey Kong zu Gesicht, wo er seine Freundin Lady, später Pauline genannt, aus den Fängen des bösen Affen befreite.
Seinen berühmten Namen bekam der Held in Latzhose, der zu Beginn übrigens Zimmermann und kein Klempner war, in Donkey Kong Junior, wo er bis heute auch das einzige Mal als Bösewicht auftrat. Nachdem er vom jungen Shigeru Miyamoto ins Leben gerufen wurde, musste Mario insgesamt vier Jahre warten, bevor er seinen großen Durchbruch haben sollte: als Super Mario 1985 in Super Mario Bros.
Aus heutiger Sicht
Gehen, Laufen, Springen, Schwimmen und Schießen - diese Basisfähigkeiten zeichneten Super Mario aus. Die Steuerung war schnell gelernt und durch das simple Layout des NES-Controllers auch für jeden leicht umsetzbar.
Super Mario Bros. war in 8 Welten und 32 Level unterteilt. Der Spieler musste Mario durch genaue Eingaben dazu verhelfen, das Pilzkönigreich und dessen Prinzessin vom bösen Schildkrötenkönig Koopa zu befreien.
Dabei ging es immer schnurstracks von links nach rechts, bis zum Levelende. Super Mario musste sich auf seinem Weg massenhaft Goombas und Koopas entledigen. Auch Lakitu und die bösen Hammerbrüder feierten hier ihr Debüt. Glücklicherweise konnte sich Mario auf seine Gadgets verlassen: Er aß Pilze und wurde groß, sammelte Feuerblumen und schmiss Feuerbälle oder wurde durch einen funkelnden Stern unverwundbar.
Die Level boten vier Hauptthemen: Es gab die grünen Graslandschaften, die Unterwelt, die Unterwasserwelt und Abschnitte in den Burgen des bösen Koopa.
Den bekannten Titelsong für das Spiel schrieb Koji Kondo. Er sollte fortan alle wichtigen Mario-Titel musikalisch begleiten.
Ein Geheimnis, das seinerzeit nur manche Spieler wussten, ist heute allseits bekannt: Durch versteckte Abkürzungen konnte der Spieler ganze Welten überspringen.
Entwicklung & Einfluss
Revolutionär war Super Mario Bros. eigentlich in kaum einem Bereich. Es war nicht der erste Plattformer an sich, diesen Titel tragen eher Jump Bug oder das erwähnte Donkey Kong. Es war auch nicht das Jump-and-Run, das als erstes flüssig laufende Hintergründe bot. Echtes Parallax-Scrolling zum Beispiel gab es bereits bei Namcos Pac-Land, und auf dem C64 oder dem Atari 800 konnten Spieler bereits in Snokie präzise und komplexe Sprünge üben.
Trotzdem wurde Super Mario Bros. zu dem Archetypen für das Jump-and-Run - aus dem ganz einfachen Grund, weil Nintendo die vielen Einzelteile anderer Spiele nahm und sie zu einem großen stimmigen Gesamtpaket zusammenschnürte. Die Steuerung war auf den Pixel genau. Die Gegner waren ebenso wie die Welten abwechslungsreich und interessant. Auf diese Weise gelang es Nintendo mit dem Spiel, das im Bundle mit der Hardware verkauft wurde, den Videospielemarkt Mitte der Achtziger aus einem schweren Tief zu verhelfen.
Nachfolger und Vermächtnis
Nintendos Klempner sollte noch zwei weitere Male auf dem NES hüpfen. Dabei war Super Mario Bros. 2 lediglich eine Lizenzanpassung des in Japan bereits erhältlichen Spiels Doki Doki Panic. Das echte zweite Super Mario Bros. sollten Spieler in westlichen Märkten erst unter dem Namen The Lost Levels auf dem Super Nintendo kennenlernen. Die japanische Originalversion wurde von Nintendo seinerzeit als zu schwer eingestuft. Super Mario Bros. 3 führte die Weltkarte sowie viele neue Kostüme und Items in das Pilzkönigreich ein.
Bevor Mario darauf den Sprung auf 16-Bit und später sogar auf 3D mit Mario 64 vollziehen sollte, gab er auch sein Debüt auf der Leinwand und im Fernsehen. Es gab einen Anime, eine Serie, die Super Mario Bros. Super Show und 1993 sogar einen Live-Action-Film, mit Bob Hoskins.
Der Erfolg von Super Mario Bros. blieb selbstverständlich nicht unbeobachtet von der Konkurrenz. Sega, Namco, Konami, Capcom - ja so ziemlich jeder Entwickler versuchte, auf den Jump-and-Run-Zug aufzuspringen. Das Schöne daran war: Abseits von The Great Giana Sisters auf dem C64 kopierte kaum jemand dreist das komplette Konzept, sondern erweiterte es um andere Genre-Elemente.
Alex Kidd, Castlevania und Metroid beinhalteten eine Prise Rollenspiel und Adventure.
Mega-Man, Turrican oder Contra setzten auf mehr Action.
Prince of Persia, Blackthorne, Another World und viele weitere Spiele erzählten eine weitaus umfassendere Handlung.
Spielerisch hatten aber alle die gleichen Grundbausteine wie Super Mario Bros.: Gehen, Laufen, Springen, Schwimmen und Schießen.
Der modernste Ableger des Genres wird heutzutage primär auf Smartphones gespielt. Endless Runner wie Jetpack Joyride Temple Run oder auch das kommende Super Mario Run setzen noch immer auf das gleiche spaßige Grundkonzept.
Super Mario Bros. heute spielen
Natürlich ist es auch heute noch kultig, mit Mario den Goombas auf den Kopf zu hüpfen. Das Leveldesign ist knifflig und die Gegner herausfordernd. Wir finden allerdings, dass es noch viel mehr Freude bereitet, die zahlreichen Mario-Nachfolger und Evolutionsstufen zu spielen oder in Super Mario Maker ein eigenes Level zu entwerfen. Wenn man sich dabei verinnerlicht, was Marios erster Sprung einst alles ausgelöst hat, macht das gleich umso mehr Spaß.
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