Video: Ubitricity ausprobiert

Das Berliner Unternehmen Ubitricity hat ein eichrechtskonformes System für das Laden von Elektroautos entwickelt. Das Konzept basiert darauf, dass nicht die Säule, sondern der Kunde selbst für die Stromzählung sorgt.

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Ubitricity ausprobiert

Das ist beispielsweise sinnvoll, wenn es in einer Tiefgarage Ladepunkte gibt, die keinem bestimmten Fahrzeug zugeordnet werden. Mit dem entsprechenden Ladekabel kann das Auto dann den Strom beziehen, der direkt mit dem Stromanbieter abgerechnet wird. Das geht selbst dann, wenn es in der Garage keine Mobilfunkverbindung gibt. Hat das Kabel wieder Netz, verbindet es sich mit dem Backend und überträgt die Ladedaten. Eine weitere Einsatzmöglichkeit: Straßenlaternen werden mit einer einfachen Steckdose ausgestattet, die von dem Ladekabel freigeschaltet werden kann. Ein solcher Ladepunkt ist deutlich günstiger als eine Wallbox oder Ladesäule mit eigener Abrechnungsfunktion. Auf diese Weise hat Ubitricity in London schon ganze Straßenzüge ausgestattet. Nach dem Motto: Irgendeine Laterne wird schon in der Nähe sein, um das Ladekabel anschließen zu können.

Der Nachteil: Steckdosen an Laternen ermöglichen nur einphasiges Laden mit bis zu 3,7 Kilowatt. Das ist sehr wenig, wenn beispielsweise ein Tesla mit einem Akku von 100 Kilowattstunden damit aufgeladen werden muss. Über Nacht lassen sich damit jedoch kleinere Akkus mit bis zu 30 Kilowattstunden in der Garage oder an der Laterne aufladen. Der Kunde erhält dann eine monatliche Abrechnung von seinem Stromanbieter. Für Fahrzeuge mit Drehstromlader hat Ubitricity auch Kabel für bis zu 11 Kilowatt im Angebot.

Was wie selbstverständlich klingt, ist derzeit in Deutschland nicht möglich: sein Elektroauto an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen und genau nach Verbrauch zu bezahlen. Der Grund: Es gibt keine Ladesäulen, die die Vorgaben des deutschen Eichrechts erfüllen. Das Berliner Unternehmen Ubitricity hat daher ein anderes Konzept entwickelt.

Der geeichte Zähler steckt im Ladekabel und ermöglicht daher jederzeit eine eichrechtskonforme Ladung. Wird die Ladesteckdose erkannt, schaltet der Zähler das Kabel frei. Die Steckdosen lassen sich sogar unkompliziert in Straßenlaternen unterbringen. Damit lässt sich immerhin einphasig mit 3,7 Kilowatt laden. In Berlin finden sich derzeit nur wenige öffentliche Lademöglichkeiten für Ubitricity. Der Senat will keine öffentlichen Flächen dafür reservieren, da es sich um ein geschlossenes System handelt.

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