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Das Rattern des Roboterarms und Rauschen der Klimaanlage: Golem.de hat sich Bandlaufwerke in Aktion beim Geoforschungszentrum Potsdam angeschaut. Das Ziel: erfahren, was die 60 Jahre alte Technik noch immer sinnvoll macht.

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Das Geoforschungszentrum Potsdam hat zwei redundante Backup-Systeme in zwei verschiedenen Kellern aufgestellt. Auf den fast 2.000 verwendeten Bändern werden Daten von wissenschaftlichen Auswertungen, von Forschungsprojekten und Messungen gesichert. Dazu kommen die Ordner und Dateien der Mitarbeiter - insgesamt haben sich bereits 3 Petabyte auf Magnetbändern angesammelt.

Die Bandlaufwerke sind beim Lesen von durchlaufenden Datensegmenten teils schneller als etwa SATA- oder SAS-Festplatten. Bis zu 300 Mbyte pro Sekunde sind möglich. Bei komprimierten Daten kann die Lesegeschwindigkeit sogar auf 700 MByte/s steigen, da Daten kompakter auf dem Band liegen.

Die Anschaffungspreise für eine solche Library können schon einmal jenseits von 100.000 Euro liegen. Aber trotzdem sind Kosten der Hauptgrund für das GFZ, Bänder einzusetzen.

Als einer der verbliebenen Anbieter stellt IBM Laufwerke nach dem Standard Linear Tape Open her – auch die Maschinen des GFZ sind von IBM. Dabei haben die verschiedenen Versionen unterschiedliche Speicherkapazität: pro Band bis zu 12 Terabyte.

Tape hat den Vorteil, dass es ein kaltes Medium ist und daher keinen Strom benötigt - ähnlich wie DVDs, CDs und Disketten. Bandlaufwerke benötigen typischerweise 20 Watt im Betrieb und 5 Watt im Ruhezustand. Die Lebensdauer von Bändern liegt laut IBM bei bis zu 30 Jahren.

Zentralisierter Cloud-Speicher kann momentan noch nicht mit den Preisen der Tape-Storage-Lösungen mithalten. So werden im GFZ und anderen Einrichtungen wohl noch eine ganze Weile Tape Libraries ihren Platz finden.

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