Video: Twitch, Youtube, Mixer - Streaming im Überblick
Wir geben einen kurzen Überblick über Twitch, Youtube und Mixer.
Der Platzhirsch
Twitch ist im Moment der mit Abstand größte Anbieter von Gameplay-Streaming weltweit. Täglich sind rund 15 Millionen Nutzer aktiv, pro Monat werden über 2 Millionen Videos hochgeladen. Die Apps für Desktop und unterwegs sind übersichtlich, lassen aber kein Zurückspulen des Streams zu. Es ist außerdem nicht einfach, die gewünschten Inhalte zu finden. Zwar hat Twitch eine recht gute Suchfunktion und Kategorien wie Sprache, Spiel, und sogar Spielfigur - aber wer nicht genau weiß, was er möchte, verliert schnell den Überblick.
Für Zuschauer bietet Twitch einige interessante Funktionen, die bei anderen Diensten fehlen. Dazu gehört die Möglichkeit, den laufenden Stream am unteren Bildrand weiter anzusehen, während man auf der Seite navigiert. Das Teilen von Abschnitten des gesehenen Streams ist eine sinnvolle Funktion: ein Ausschnitt kann jederzeit extrahiert und an Freunde verschickt werden. Apropos Freunde: wer auf Steam unterwegs ist, kann seine Buddylist einfach importieren und sieht sofort, wer noch auf Twitch zusieht.
Da Twitch vor einiger Zeit von Amazon gekauft wurde, können über Twitch Prime die Konten miteinander verknüpft werden. Die Vorteile sind werbefreie Streams und mitunter Nachlässe beim Spielekauf auf Amazon.
Die Videoqualität reicht von 160p bis zu 1080p bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Abhängig vom Streamerstatus werden ausreichend hohe Bitraten unterstützt. Ein gängiges Format ist der Kompromiss einer Auflösung von 720p bei 60 Bildern pro Sekunde.
Der alte Bekannte
Auf Youtube ist kein Kompromiss notwendig. Wer einmal für das Livestreaming freigeschaltet ist kann von zahlreichen Endgeräten direkt streamen. Eine Qualitätsgrenze nach oben gibt es fast nicht, was die Leitung hergibt kann auch genutzt werden. So finden sich auf Youtube sogar Streams mit Ultrawidescreen oder 4K-Auflösung.
Wer als Streamer bei Youtube beginnen möchte, hat im Idealfall schon eine treue Zuschauerschaft auf seinem Youtube-Kanal. Diese werden dann auch auf den Livestream hingewiesen und bekommen später komfortabel ein archiviertes Video im Abo präsentiert.
Wer sich einmal an die zahlreichen Optionen gewöhnt hat, bekommt bei Youtube die umfangreichsten Einstellungen und Optionen, um den eigenen Stream anzupassen. Sei es ein moderierter Chat, Umfragen, Karten oder weniger Latenz. Die Optionen kommen auch den Zuschauern zugute.
Der Zwerg
Microsoft ist mit der im Jahr 2016 zugekauften Plattform Mixer relativ neu auf dem Markt und will vor allem mit der Integration für Xbox One und Windows punkten.
Der Fokus von Mixer richtet sich vor allem auf möglichst schnell verfügbare und mit wenig Zeitverzögerung angebotene Gameplay-Streams. Die im Vergleich zu Twitch und Youtube Gaming wesentlich kleinere Community soll vor allem Neueinsteigern Vorteile bieten.
Der späte Start von Mixer zeigt sich bei der Benutzeroberfläche, wo nahezu alle von Twitch und Youtube Gaming bekannten Features übernommen wurden. Trotzdem wirkt die Oberfläche des Dienstes wesentlich aufgeräumter und moderner. Xbox-Achievements werden in veränderter Form übernommen und geben Anreize, Streamern über einen längeren Zeitraum zu folgen.
Die Suche nach Kanal oder Spiel ist komfortabel, wenn auch lange nicht so detailreich umgesetzt wie bei Twitch. Natürlich ist bei Mixer auch das Angebot nicht dermaßen umfangreich. Hinzu kommt, dass aufgezeichnete Streams nur schwer zu finden sind -allerdings verspricht Microsoft hier mit kommenden Updates Besserung.
Die große Besonderheit von Mixer ist die geringe Latenz: Das Faster-Than-Light-streaming-protocol soll Interaktionen nahezu in Echtzeit ermöglichen. Umfragen und spontane Reaktionen sind daher öfter aktiv, als bei den Standard-Streams auf Youtube oder Twitch, wo das über externe Erweiterungen geregelt werden muss.