Video: Windows 10 on Snapdragon - Test

Wir schauen uns Windows 10 on ARM auf zwei Snapdragon-Notebooks an.

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Windows 10 on Snapdragon - Test

Bisher gab es die Kombination aus Snapdragon-Chip und Windows 10 vorrangig nur in Smartphones. Mit den sogenannten Always Connected PCs gehen Microsoft und Qualcomm einen Schritt weiter und bringen Notebooks mit dieser Kombination auf den Markt. Wir haben uns zwei Geräte angeschaut, ein Convertible von Asus und ein Detachable von HP. Die Basis bildet jeweils ein passiv gekühlter Snapdragon 835, darauf läuft Windows 10 on ARM als angepasstes Betriebssystem.

Dessen Kernel und bestimmte Anwendungen laufen nativ, für andere Programme wurde eine x86-Emulationsschicht entwickelt. Die funktioniert derzeit nur mit Win32- und nicht mit 64-Bit-Apps, weshalb Windows 10 beim Versuch der Installation einer solchen eine Fehlermeldung ausgibt. Wir müssen also zwecks Kompatibilität nach 32-Bit-Versionen suchen oder auf ARM-kompilierte Apps setzen. Die gibt es vor allem im Microsoft Store, der listet aber ärgerlicherweise auch solche, die unter Windows 10 on ARM nicht laufen. Bei nativer Software wie dem Edge-Browser finden wir die Performance überzeugend, selbst bei großen Webseiten und mehreren Tabs. Auch x86-Anwendungen wie Adobes Photoshop laufen rund, wenngleich der Werkzeugwechsel ein bisschen dauert.

Weniger gut gefällt uns Mozillas Firefox, der leicht stottert. Schlimmer ist noch Googles Chrome, weil der Browser schlicht abstürzt. Auch vermeintlich simple Software wie Spotify wird zum Geduldsspiel, sowohl mit dem Desktop-Client als auch mit der identischen Store-Version. Bei der Installation von Anwendungen schneidet der Snapdragon-Chip aufgrund der x86-Emulation schlecht ab, ein Core M3 von Intel ist spürbar flotter. Bei rechenintensiven Aufgaben wie einem Photo-Export müssen wir bei einem Windows 10 on ARM Gerät besonders lange warten.

Dem gegenüber steht die grandiose Akkulaufzeit: Wir können in knapp elf Stunden fast die komplette erste Staffel von Star Trek Discovery schauen, das schafft kein vergleichbares x86-Notebook. Im Redaktionsalltag erreichen wir sogar über 15 Stunden Laufzeit. Alle Snapdragon-Geräte unterstützen überdies einen Standby-Modus, in dem Skype-Anrufe noch durchkommen. Wirklich Always Connected sind die Notebooks aber nicht, da Downloads abbrechen. Dafür ist im Snapdragon ein LTE-Modem integriert, dank dem wir nahezu überall im Internet surfen können.

In Deutschland verkauft vorerst nur Asus das Nova Go. Für 800 Euro oder per Ratenzahlung samt Mobilfunkvertrag von 1&1 erhalten Käufer aber ein lediglich befriedigendes 360-Grad-Convertible, besonders der spiegelnde Bildschirm ist zu dunkel. Das HP Envy x2 gefällt uns besser, der Hersteller verkauft es aber nur in Nordamerika. Im Herbst 2018 soll bereits die zweite Generation der Always Connected PCs erscheinen, die dürfte sich verglichen mit der etablierten x86-Konkurrenz noch besser schlagen.

Jounathaen 18. Jul 2018

Es gibt ja auch seit langem Linux Distributionen für ARM Prozessoren. Kann man diese auf...


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