Video: Wochenrückblick KW 24 2020 - Die Katze ist aus dem Sack
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Zeit vom 6. bis zum 12. Juni 2020 fassen wir die wichtigsten Ereignisse der IT- und Technikwelt zusammen.
Es war eine ereignisreiche Woche für Elon Musks diverse Unternehmen. Tesla hat ein europäisches Patent auf seine Solardachziegel erhalten. Diese könnten damit in absehbarer Zeit in Europa auf den Markt kommen.
Tesla hat offenbar zusammen mit dem chinesischen Hersteller CATL einen Akku entwickelt, der eine Fahrstrecke von 2 Millionen Kilometern ermöglichen soll. Die Haltbarkeit des Akkus, immerhin die teuerste Komponente eines Elektroautos, ist für E-Auto-Interessenten ein Grund zum Zögern.
Neues gibt es auch vom Semi: Tesla hat den Produktionsstart für den Elektro-Sattelschlepper angekündigt, der 2021 auf den Markt kommen soll. Daraufhin stieg der Wert der Tesla-Aktie auf über 1.000 US-Dollar.
In den USA hat Tesla eine neue Funktion für seine Elektroautos eingeführt, die Carsharing ermöglichen soll. Damit können Nutzer ihr Kundenkonto mit anderen Personen teilen.
Musks Unternehmen The Boring Company hat kürzlich einen Nahverkehrstunnel unter Las Vegas fertiggestellt. Musk hat in dieser Woche den Bau eines weiteren Tunnels beantragt.
Reaktionen auf Black Lives Matter
Die weltweiten Proteste nach der mutmaßlichen Tötung von George Floyd durch Polizisten führen in der IT-Industrie zu konkreten Maßnahmen. So will der neue IBM-Chef Arvind Krishna gegen Gesichtserkennung vorgehen und eigenen Arbeiten an solchen Systemen komplett einstellen. Auch Amazons Cloud-Sparte AWS hat ein Moratorium seiner Gesichtserkennung Rekognition für Polizeibehörden verkündet. Einige Open-Source-Projekte diskutieren außerdem über die Abschaffung von Worten wie Master und Slave oder Blacklist. Auch das Git-Projekt möchte weg von der Nutzung des Master-Zweiges.
Ob die Leute von Microsoft wohl gewusst haben, dass Sony neben der regulären Playstation 5 auch eine günstigere Version ohne Laufwerk in Planung hat? In der Öffentlichkeit war darüber nichts durchgesickert und die Überraschung entsprechend groß. Vorteil der Digital Edition: Ohne Ultra-HD-Blu-ray-Laufwerk dürften die Herstellungskosten und damit der Preis niedriger sein.
Außerdem hat Sony neue Games vorgestellt. Neben einer weiteren Auflage von GTA 5 wird unter anderem Horizon 2 für die Playstation 5 erscheinen - die im Trailer gezeigten Szenen sehen sehr beeindruckend aus. Ebenfalls vorgestellt für die Konsole, die im Herbst 2020 erscheinen soll: Ein sehr düstereres Resident Evil 8, ein sehr buntes Ratchet & Clank sowie ein offenbar noch sehr frühes Spider-Man 2, auf das wir wohl noch länger warten müssen.
Bundes-Wasserstoffstrategie vorgestellt
Deutschland soll zur Wasserstoffrepublik werden. Das will die Bundesregierung mit der in dieser Woche vorgestellten Wasserstoffstrategie erreichen. Für das Programm, das zum Corona-Konjunkturprogramm gehört, stellt die Regierung 9 Milliarden Euro bereit. CDU und SPD brauchten gut ein halbes Jahr, um sich auf die Strategie zu einigen.
Zweimal wurde die erste Beta von Android 11 verschoben, nun ist sie da. Damit soll die Nutzung eines Android-Smartphones komfortabler werden. Es gibt neue Funktionen für die Smart-Home-Steuerung und beim Musikhören.
Die Polizei hat laut Europol einen illegalen Streamingdienst mit über 2 Millionen Abonnenten abgeschaltet, der einen Gewinn von schätzungsweise 15 Millionen Euro erzielt hat. Die Strafverfolgungsbehörde zeigte eine Sky-Karte mit Cracker-Hardware. Es soll auch Inhalte von Netflix, Amazon Video und HBO Max gegeben haben.
Das chinesische Unternehmen Visionox macht die Smartphone-Kamera unsichtbar. Die Frontkamera unter dem Display ist nur zu sehen, wenn ein Foto gemacht wird. Dann wird das Display im Bereich des Objektivs lichtdurchlässig geschaltet, danach verschwindet die Kamera wieder hinter Bildschirminhalten.
Corona-App kostet 20 Millionen
Die Entwicklung der Corona-Warn-App durch die Deutsche Telekom und SAP kostet die Steuerzahler 20 Millionen Euro. Bis zu 3,5 Millionen Euro könnte der Betrieb im Monat kosten. Letzteres liegt vor allem an mehrsprachigen Telefonhotlines, die rund um die Uhr erreichbar sein sollen. Die App soll in der kommenden Woche veröffentlicht werden.
Hersteller smarter Kühlschränke lassen ihre Kundschaft oft über die Supportdauer im Unklaren, wie die Verbraucherschutzorganisation Which? meldet. Auch auf Nachfrage äußern sich viele Hersteller nicht dazu und nur ein Hersteller verspricht einen Support von mindestens zehn Jahren - obwohl die Geräte länger halten können.
Nach einigen Verzögerungen hat Intel die System-on-a-Chip-Serie Lakefield offiziell angekündigt. Die zwei neuen Prozessoren Core i5-L16G7 und i3-L13G7 verbinden fünf CPU-Kerne, DRAM, Speichercontroller, Grafikeinheit und Schnittstellen auf einem Die. Die 7-Watt-Chips sollen bei leichter Last und im Standby-Modus besonders energieeffizient sein und künftig in kompakten Notebooks Verwendung finden. Erste Produkte mit Lakefield sind etwa das Lenovo Thinkpad X1 Fold und das Samsung Galaxy Book S.
Trotz nicht vollständig behobener Softwareprobleme soll der vollelektrische Volkswagen ID.3 Anfang September 2020 an die ersten Kunden ausgeliefert werden. Fehlende Funktionen sollen in der Werkstatt nachgerüstet werden.
Zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Die 24-kernige Golem Workstation ist da. Mit Threadripper 3960X samt 64 GByte Arbeitsspeicher und Geforce RTX 2080 Ti richtet sich das neue Golem-System an Kreative und kann bei Alternate bestellt werden.