Video: Radeon RX 5700 (XT) - Test
Die Navi-10-Grafikkarten schlagen die Geforce RTX 2060(S), benötigen aber etwas mehr Energie und unterstützen kein Hardware-Raytracing, dafür sind sie günstiger.
Die Radeon RX 5700 XT und Radeon RX 5700, intern Navi genannt, sind AMDs neue Grafikkarten der oberen Mittelklasse. Beide Modelle konkurrieren mit den Geforce RTX Super, die Nvidia erst vor wenigen Tagen vorgestellt hat. Die Navi-Chips werden im 7-nm-Verfahren hergestellt und basieren auf der RDNA-Technik.
Die ist pro Shader-Kern drastisch leistungsfähiger als bisher und nutzt schnellen GDDR6-Videospeicher. Beide Radeons haben 8 GByte davon, ansonsten unterscheiden sie sich nur in der Anzahl der Rechenwerke und den Taktraten. Die XT ist am eingedellten Kühler und der Backplate leicht erkennbar. Die zwei Grafikkarten unterstützen PCIe Gen4, wenn sie in einer X570-Platine samt Ryzen-3000-Prozessor stecken.
Die Radeon RX 5700 XT für 420 Euro rechnet in Spielen fast so schnell wie die 650 Euro teure Radeon VII und holt beinahe die Geforce RTX 2070 Super ein, die offiziell 530 Euro kostet. Auch die Radeon RX 5700 liefert für 370 Euro eine gute Leistung ab und liegt praktisch gleichauf mit der Geforce RTX 2060 Super für 420 Euro. Die Performance ist also klar höher als bei einer Geforce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64. Wer noch eine Geforce GTX 1060 oder eine Radeon RX 480 nutzt, erhält etwa die doppelte Geschwindigkeit.
Anders als die Geforce RTX Super beherrschen die Navi-Radeons kein Echtzeit-Raytracing in Spielen, wie es kommende Titel wie Cyberpunk 2077 oder Doom Eternal nutzen. Trotz 7-nm-Herstellungsprozess sind beide AMD-Grafikkarten weniger effizient als ihre Geforce-Super-Pendants: Die Leerlaufwerte fallen mit rund 10 Watt sehr niedrig aus, in Spielen braucht die XT aber 220 Watt und das kleinere Modell immerhin noch rund 180 Watt.
Zumindest der Referenzkühler ist auf dem Desktop äußerst leise, unter Last rauscht er aber deutlich lauter als der von Nvidias Founders Editions. Für die aufgerufenen Preise sind beiden Radeon-Karten definitiv ein gutes Angebot, sofern kein Wert auf Raytracing-Hardware-Unterstützung gelegt wird oder ein offener Linux-Treiber wichtig ist.