Video: Wochenrückblick KW 16 2018

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 13. bis zum 20. April 2018 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

Video veröffentlicht am
Wochenrückblick KW 16 2018

Bild: Michael Wieczorek / Zuschnitt: Golem.de

Zen+ im Test  

[Anmod.] AMD hat die zweite Generation seiner Zen-Architektur veröffentlicht. Wir haben uns die Ryzen 2000 im Test angesehen und sind überzeugt.  

[Bericht] Die zweite Generation von AMDs neuer Zen-Architektur ist verfügbar. Die CPUs heißen Ryzen 2000 alias Pinnacle Ridge und verwenden eine Zen+ genannten Technik. An der Architektur hat AMD nicht viel geändert, das neue Herstellungsverfahren sorgt aber für einen höheren Basistakt und Turbo. Im Vergleich zum Vorgänger sind auch die Caches schneller. Unser Test zeigt, dass die neuen Ryzen rund 15 Prozent schneller sind als die Vorgänger und auch mit Intels aktuellem Coffee Lake mithalten können. Das gilt sogar für einige Spiele.

Von den Ryzen 2000 gibt es bisher zwei Modelle mit je 8 Kernen und zwei mit je 6 Kernen, die alle Hyperthreading unterstützen. Der neue Turbo läuft auch auf alten Mainboards und die Ryzen 2000 nutzen wie die Vorgänger den Sockel AM4. Das erleichtert ein Upgrade für Nutzer.  

Streit bei DOM-Standard  

Alle großen Browserhersteller haben einem neuen DOM-Standard des W3C widersprochen. Das Konsortium soll Webtechniken standardisieren. Die Browserhersteller fühlen sich im konkreten Fall aber übergangen und bemängeln öffentlich einen Alleingang des W3C.  

USA gegen ZTE  

Das US-Handelsministerium hat eine Exportsperre gegen den chinesischen Hersteller ZTE verhängt. Damit dürfen US-Unternehmen keine Güter mehr liefern – was für ZTE unter anderem beim Bau von Smartphones ein Problem werden kann.  

Gondeln im Internet  

[Anmod.] Aus der Gondelbahn zum Patscherkofel heraus können Besucher schöne Ausblicke auf Innsbruck und die Tuxer Alpen genießen. Leider war die Bahn im März vollkommen ungeschützt im Netz.  

[Bericht] Das Team von Internetwache.org hat herausgefunden, dass die Steuerungsanlagen der Gondelbahn keine Authentifizierung hatten. Außerdem war die Webseite unverschlüsselt. Die Sicherheitsforscher hätten nach eigenen Angaben zahlreiche Parameter manipulieren können, etwa den Sicherheitsabstand zwischen den Gondeln. Der Hersteller der Gondeln, die Firma Doppelmayr, sagt dennoch, es habe keine Gefahr für Besucher bestanden. Die Fernwartung soll erst wieder ans Netz gehen, wenn ein belastbares Sicherheitskonzept vorliegt.

Cyberpropaganda  

Die USA und Großbritannien beschuldigen Russland, weltweit Router und andere Netzwerkgeräte zu hacken, und haben über das US-Cert eine technische Warnung herausgegeben. Das in Deutschland für das Thema zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die Informationen zur Kenntnis genommen, sieht aber keine neue Bedrohungssituation.  

Nextcloud wird Bundescloud  

Die Bundesverwaltung setzt künftig auf die freie Software Nextcloud zum Dateiaustausch. Der Deutsche Hersteller hat die Ausschreibung dafür zusammen mit Computacenter gewonnen. Rund 300.000 Beamte in Bundesbehörden und -Ministerien nutzen damit künftig die freie Dropbox-Alternative.  

Adblocker sind legal  

[Anmod.] Der jahrelange Streit über die rechtliche Zulässigkeit von Werbeblockern ist vorläufig beendet. Doch der Axel-Springer-Verlag gibt auch nach einer Niederlage vor dem Bundesgerichtshof nicht auf.  

[Bericht] Es ist ein vollständiger Sieg für Eyeo: Das Kölner Unternehmen darf weiterhin seinen Werbeblocker Adblock Plus anbieten. Das entschied der Bundesgerichtshof am Donnerstag und bestätigte damit Urteile der Vorinstanzen. Zudem darf Eyeo von großen Webseitenbetreibern Geld dafür verlangen, dass bestimmte Werbeanzeigen durchgelassen werden. Das hat das Oberlandesgericht Köln noch anders gesehen und das sogenannte bezahlte Whitelisting untersagt. Der Axel-Springer-Verlag mit den Angeboten Bild.de und Welt.de gibt sich aber immer noch nicht geschlagen. Nun will das Unternehmen vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Es argumentiert, Werbeblocker seien ein Eingriff in das Grundrecht auf Pressefreiheit.    

Reparaturdienst vs. Apple  

Apple hat gegen einen iPhone-Reparaturshop in Norwegen geklagt, da der Besitzer Â… iPhones repariert hat. Dafür sollte er nur Apple-Originalteile verwenden, was er nicht wollte. Das norwegische Gericht hat ihm Recht gegeben: Das EU-Recht verbiete es nicht, importierte Ersatzteile zu verwenden, auch wenn diese nicht von Apple stammen.  

Navigon-Apps am Ende  

Nach über 25 Jahren gibt Navigon auf und zieht sich aus dem Markt für Navigationslösungen zurück. Zum 14. Mai 2018 werden die meisten Apps eingestellt. Wer eine Navigon-App als Abo oder ohne zeitliche Limitierung bezogen hat, kann diese weiterhin verwenden. Abo-Nutzer unter Android müssen ihr Abo aktiv kündigen.      

Premiere für Brennstoffzellenzug  

[Anmod.] Knapp die Hälfte der Bahnstrecken in Deutschland hat keine Oberleitung. Dort fahren heute dieselbetriebene Züge. Das soll sich mit dem Nahverkehrszug Coradia iLint ändern.  

[Bericht:] Premiere in Wiesbaden: Der französische Zughersteller Alstom hat seinen Brennstoffzellenzug erstmals mit Passagieren auf einer öffentlichen Bahnstrecke fahren lassen. Wir sind mitgefahren und haben festgestellt, dass sich das Fahrgefühl nicht von anderen Zügen unterscheidet. Von Wiesbaden ging es nach Frankfurt-Höchst. Der Coradia iLint ist der erste serienreife Zug, der von zwei Brennstoffzellen mit Strom versorgt wird. Sie erzeugen aus der Reaktion von Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft elektrischen Strom. Statt Abgas emittiert der Zug Wasserdampf. Die ersten beiden Züge der Art werden ab Sommer im Raum Bremen unterwegs sein.  

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