Video: Wochenrückblick KW 07 2018
Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 10. bis zum 16. Februar 2018 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.
Bild: Martin Wolf/Golem.de
Prozessoren im Test MS Â
[Anmod] Wir haben in dieser Woche AMDs neue Ryzen-Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit getestet und uns angeschaut, wie gut Qualcomms Snapdragon 845 für Smartphones ist. Â Â
[Bericht ] Die Ryzen with Vega genannten Chips für den Sockel AM4 haben vier Kerne und eine flotte Grafikeinheit. Zusammen mit hochtaktendem Arbeitsspeicher lassen sie Klassiker wie Counter Strike Global Offensive oder das beliebte Rocket League flüssig laufen. Die Vega Grafik des Ryzen 5 ist dabei fast so schnell wie Nvidias Geforce GT 1030. Der AMD-Chip kostet 170 Euro, wir finden daher den kaum langsameren Ryzen 3 für 100 Euro empfehlenswerter. Â
Qualcomm hat uns in San Diego den Snapdragon 845 ausprobieren lassen. Der Chip steckt unter anderem in Samsungs Galaxy-S9-Smartphone. Der neue Snapdragon ist ein Viertel flotter als sein Vorgänger. Vor allem aber ist er ein Drittel sparsamer, etwa bei der Wiedergabe eines 4K-Videos. Â
IT-Wirtschaft fordert Digitalminister  Â
Die deutsche IT-Wirtschaft drängt vehement auf die Einsetzung eines eigenständigen Digitalministers in der künftigen Bundesregierung. Mehrere Branchenverbände unterstützen eine entsprechende Online-Petition. Der Grund: Ohne eine Kompetenzbündelung bei digitalen Themen könne Deutschland an Innovationskraft verlieren. Â
Deep NordicÂ
Der Münchner Publisher Koch Media ist in der Community unter der Marke Deep Silver bekannt. Künftig gehört er zum schwedischen Unternehmen THQ Nordic, das seinen Konkurrenten für bis zu 121 Millionen Euro übernimmt. Das ist erstmal interessant für die Belegschaften, aber Spieler könnten langfristig auf Fortsetzungen zu Dead Island und Homefront hoffen. Â Â
Enttäuschendes Staffelfinale  Â
[Anmod] Die erste Staffel der neuen Star-Trek-Serie Discovery ist vorbei - und wir haben die 15 Folgen Revue passieren lassen. Achtung! Wer nicht gespoilert werden will, sollte sich jetzt die Ohren zuhalten. Â Â
[Bericht] Star Trek Discovery startete gut, wurde besser - und krachte in den letzten drei Folgen dann doch zusammen. Die Geschichte um die Meuterin Michael Burnham und das Raumschiff Discovery, das sich im Krieg mit den Klingonen befindet, erreichte in einem Paralleluniversum seinen Höhepunkt. Die Erzählstränge wurden am Ende aber zu abrupt zu Ende gebracht, mit teilweise höchst unlogischen und stellenweise sogar albernen Auflösungen. Für die zweite Staffel erhoffen wir uns, dass sich die Schreiber etwas mehr Zeit lassen, ihre guten Ideen auch sinnvoll zu Ende zu bringen. Â Â
VFX aus Berlin  Â
[Anmod:] In dieser Woche ist mit Black Panther ein neuer Film aus dem Marvel-Universum in die Kinos gekommen. Einige der Spezialeffekte wurden von einem Berliner Studio erzeugt. Wir waren dort. Â Â
 [Bericht.] In der Comicverfilmung kehrt der namensgebende Superheld in sein afrikanisches Heimatland Wakanda zurück, um die Thronfolge des verstorbenen Vaters anzutreten. Für Disney machte das Berliner VFX-Studio Rise aus den Ruwenzori-Bergen in Uganda eine Provinz von Wakanda. Dazu fotografierten die Visual Artists zuerst das Gebirge aus der Luft. Aus knapp 10.000 Fotos schufen sie ein 3D-Modell der Berge und bauten eine futuristische Stadt hinein.  Â
Rise wurde 2007 in Berlin gegründet. Der Durchbruch kam 2009, als Rise für den Arthouse-Film This is Love einen spektakulären Autounfall visualisierte. Der erste Marvel-Film, an dem Rise mitwirkte, war Captain America. Danach wurden die Berliner oft engagiert, wenn es galt, Blitze zu animieren oder Wolkenkratzer virtuell einstürzen zu lassen. Rise arbeitet aber nicht nur für US-Produktionen: Für die deutsche Serie Berlin Babylon ließ das Unternehmen das Vorkriegs-Berlin wieder erstehen und wirkte an Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit. Â
Vodafone sperrt Kinox.to  Â
Constantin Film hat durchgesetzt, dass Internetnutzer bei Vodafone Kabel nicht so einfach auf Kinox.to zugreifen können. Eine einstweilige Verfügung des Landgerichts München macht das möglich. Die Sperrung erfolgt offenbar über DNS-Blocking und nicht über ausgefeiltere Techniken wie Deep Packet Inspection (DPI) oder anderweitige Trafficanalyse, wie sie etwa in China eingesetzt werden. Â Â Â
Voreingenommene Algorithmen  Â
Die Studie einer MIT-Forscherin hat nachgewiesen, dass die Geschlechtererkennung von Gesichtserkennungssoftware nur bei weißen Männern zu 99 Prozent funktioniert. Bei einer schwarzen Frau besteht hingegen eine 35-Prozent-Chance auf Fehlschlag. Ein Grund: Referenzbilder zeigen zum Großteil männliche weiße Personen. Â Â Â
Abenteuer Geschichte  Â
[Anmod.] Burgen, Ritter, Schwerter - insgeheim haben wir in den ersten Stunden beim Test von Kingdom Come Deliverance so halb damit gerechnet, dass da doch irgendwo ein Drache versteckt sein könnte. Â Â
[Bericht] Das Action-Adventure Rollenspiel schickt uns in eine mittelalterliche Welt ohne Magie und Fabelwesen. Stattdessen wollen wir als Jungspund Heinrich vor dem Hintergrund historischer Kriegswirren des 15. Jahrhunderts in Böhmen unsere getöteten Eltern rächen - und schlicht überleben. Das Programm punktet mit schön aufbereiteten Umgebungen und einer spannenden Handlung sowie herausfordernden Aufgaben, außerdem erfahren wir viel über die europäische Geschichte und das Mittelalter an sich. Das Schwertkampfsystem hat uns aber nicht so richtig überzeugt, hier wünschen wir uns eine bessere Steuerung mit prompteren Reaktionen auf Eingaben. News   Â
 Erika Mustermann Â
Der Klarnamenzwang bei Facebook in Deutschland wankt - jedenfalls ein bisschen. Ein Berliner Gericht hat entschieden, dass die entsprechenden Klauseln nicht zulässig sind. Facebook muss also nachbessern. Verbraucherschützer dürften dennoch mit weiteren Klagen gegen das Klarnamenprinzip vorgehen. Â Â
Skandale unerwünscht  Â
Mit der Verletzung der Menschenwürde etwa bei fiesen Pranks ließ sich auf Youtube prima Geld verdienen - bis jetzt. Das Videoportal hat neue Regeln für seine Profistreamer erlassen. Nun droht bei der Veröffentlichung von geschmacklosen, gewalthaltigen oder übertrieben sexuellen Videos der schnelle Rauswurf aus den Programmen, mit denen man Geld durch Werbung verdienen kann. Â