Video: LNG-Kraftwerk im Container - Bericht
Schiffe sollen sauberer werden, wenn sie im Hafen liegen. Aber wie? Das Hamburger Unternehmen Becker Marine Systems hat ein mobiles Kraftwerk entwickelt, das an Bord eines Containersfrachters Strom erzeugt, während er im Hamburger Hafen liegt.
Für bessere Luftqualität sollen mehr Containerschiffe im Hamburger Hafen Landstrom verwenden. Eine Idee: Flüssiggas und ein Stromgenerator, beides in Containern untergebracht, wird zur Stromproduktion an Bord der Schiffe gehoben.
Die zwei Container wiegen zusammen 60 Tonnen, doch die Drahtseile der Containerbrücke heben das sogenannte Power Pac mühelos in die Luft. Innerhalb weniger Minuten steht das Kraftwerk auf einem Stellplatz am Heck des Containerschiffs. Mitarbeiter befestigen zwei faustdicke Kabel am unteren Container, dann wird der Generator angeworfen und versorgt das Schiff mit sauberem Strom, solange es im Hamburger Hafen liegt.
Im unteren Container wird das flüssige Gas erwärmt und so gasförmig. Bei der Verbrennung treibt es einen Stromgenerator an, der eine Leistung von 1,5 Megawatt bereitstellt. Das Gas im Tank reicht für bis zu 30 Stunden Betrieb. Die meisten Containerschiffe machen kürzer am Kai fest.
Bislang wehren sich viele Reedereien gegen den teureren Landstrom. Schiffsdiesel ist günstiger. Ein Umdenken funktioniert nur über Gesetze oder wirtschaftliche Anreize. So gewährt der Hamburger Hafen einen Rabatt von bis zu 5.000 Euro pro Containerschiff.
Die technische Umrüstung kostet die Reederei trotzdem bis zu 600.000 Euro pro Schiff. Das Problem ist, dass Containerschiffe, Fähren und Kreuzfahrtschiffe unterschiedliche Techniken für die Stromversorgung nutzen. Das macht den Umstieg auf ein einheitliches Landstrom-System mittelfristig schwierig.