Video: Oculus Rift CV1 - Test
Fast vier Jahre nach der Kickstarter-Kampagne können Endkunden mit dem Rift CV1 von Oculus VR virtuelle Welten erkunden - Golem.de hat das Head-mounted-Display getestet.
Haben wir eine Revolution vor Augen? Das neue Rift von Oculus VR soll Endkunden den Einstieg in virtuelle Realitäten ermöglichen. Ist der mitgelieferte Xbox-One-Controller angeschlossen und das VR-Headset eingerichtet, landet der Spieler im Oculus Home genannten Startmenü. Anfangs sind über 40 Spiele, Foto- und Video-Anwendungen verfügbar. Mit am besten gefallen hat uns Eve Valkyrie: Der Weltraum-Shooter ist durch den Mehrspielerpart langfristig motivierend und nutzt eine ebenso innovative intuitive Steuerung. Wir lassen zielsuchende Raketen mit Kopfbewegungen auf Gegner los und feuern gleichzeitig Laser-Salven ab.
Positiv überrascht hat uns Defense Grid 2, das großen Nutzen aus dem Positional Tracking zieht. Egal ob nah dran oder aus der Distanz: Dank des Rifts haben wir das Spielfeld immer bestens im Blick. Beide Titel laufen konstant mit den für das VR-Headset notwendigen 90 Bildern pro Sekunde das gilt aber nicht für alle Spiele. Adrift etwa sieht zwar richtig toll aus, die Framerate sinkt aber regelmäßig auf unter 50 Bilder pro Sekunde. Dann ruckelt das Spiel selbst auf dem von Oculus empfohlenen System sichtlich, was bei einigen Spielern für Übelkeit sorgt. Auch Project Cars macht Probleme: Das nicht angepasste Grafikmenü irritiert, da geänderte Einstellungen das Rennspiel beim Laden abstürzen lassen.
Einwandfrei funktionieren Filme und Videos: Wir erleben Australien in 360 Grad aus luftiger Höhe und verfolgen im virtuellen Kinosaal Livestreams auf Twitch. Oculus' eigene Demos wie Audiobot zeigen die Vorzüge des Headsets wie den beeindruckenden 3D-Sound. Die abnehmbaren Kopfhörer des Rift klingen ziemlich gut und tragen stark zur Immersion in der virtuellen Realität bei. In dieser vergessen wir auch das VR-Headset, denn das sitzt leicht und angenehm auf dem Kopf. Immer vor Augen haben wir das Display und die Linsen: Der Fliegengitter-Effekt des OLED-Panels ist zwar stets sichtbar, einzelne Subpixel hingegen sind schwer auszumachen. Als viel störender empfinden wir ohnehin die blendenden Lichtstrahlen, die bei hohen Kontrasten durch die Linsen auftreten. Gut gelöst: Die Pupillenabstände werden per Schieberegler justiert und Brillenträger können ihre Sehhilfe aufbehalten.
Fazit: Eine richtige Revolution sehen wir nicht, allerdings haben wir mit dem Rift ein sehr gelungenes Head-mounted Display vor Augen. Trotz kleiner Schwächen werden wir mit Freude in viele kommende virtuelle Welten eintauchen. Wer VR bisher verpassst, sollte das neue Rift unbedingt ausprobieren.