Video: Wochenrückblick KW 05 2018

Im Golem.de-Wochenrückblick für die Woche vom 27. Januar 2018 bis zum 2. Februar 2018 geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der IT- und Technikwelt.

Video veröffentlicht am
Wochenrückblick KW 05 2018

(Bild: Activision/Zuschnitt: Golem.de)

Streit über Netzneutralität  

[Anmod.] Die Zero-Rating-Angebote der Deutschen Telekom und von Vodafone verletzen nach Ansicht von Kritikern die Netzneutralität. Die Argumente auf beiden Seiten sind diese Woche etwas klarer geworden.   

[Bericht:] So begründet die Telekom die Datendrosselung in ihrer Tarifoption Stream On mit dem schlechten Netzausbau. Eine Reduzierung der Übertragungsrate bei Videoangeboten wirke sich stabilisierend auf das Mobilfunknetz aus. Das geht aus einem 62-seitigen Bescheid der Bundesnetzagentur hervor, den die Bonner Regulierungsbehörde inzwischen veröffentlicht hat. Darin weist sie die Argumente der Telekom zurück. Ein solches Verkehrsmanagement sei nicht anstelle eines erforderlichen Netzausbaus erlaubt. Offen ist weiterhin, ob die Bonner Regulierungsbehörde den Vodafone Gigapass zulässt. Hier wehren sich unter anderem Verbraucherschützer und der Chaos Computer Club gegen den Zero-Rating-Tarif. Damit würden Verbraucherinteressen geschädigt und kleine Anbieter benachteiligt.  

Weniger Zeit für Facebook   

Facebook hat Umsatz und Gewinn gesteigert. Doch die Nutzer verbringen weniger Zeit auf den Seiten des sozialen Netzes, wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen. Grund soll eine Umstellung beim News Feed sein, durch die virale Videos weniger angezeigt werden.  

Keine Aktualisierungen   

Tomtom stellt die Unterstützung von älteren Navigationsgeräten ein. Dafür gibt es kein neues Kartenmaterial mehr. Das gilt für Geräte, die vor 2013 produziert wurden. Sie seien nicht leistungsfähig genug, um aktuelle Karten und Software darauf laufen zu lassen, begründet Tomtom. Wer sich für ein neues Gerät entscheidet, bekommt von Tomtom einen Preisnachlass.    

Golem.de testet Spyware   

[Anmod] Malware wird nicht nur über Botnets vertrieben - sondern auch offen zum Kauf angeboten. Wir haben uns Flexispy installieren lassen, eine Spyware die sich nach Angaben der Macher auch eignet, um Partner auszuspionieren.   

[Bericht:] Um die Schadsoftware zu installieren, ist ein physischer Zugriff auf das Gerät notwendig. Wir nutzen den Installationsservice von Flexispy, was etwas langwierig ist. Dann können wir per Browser oder App wie versprochen Chats zahlreicher Messenger auslesen und den ungefähren Standort der ausgespähten Person bestimmen, die in unserem Fall natürlich Bescheid weiß. Sehr gut versteckt ist unsere Spyware auf dem Smartphone allerdings nicht: Für die Installation ist es notwendig, Googles Sicherheitsfeatures wie Play Protect auszuschalten. Werden diese wieder aktiviert, schlägt das Programm innerhalb weniger Sekunden Alarm und bietet an, die Malware zu entfernen.   

Linuxboot statt UEFI   

Google und Facebook wollen den Großteiler der UEFI-Firmware auf ihren Servern durch Linux ersetzen. Das Projekt heißt Linuxboot und ist aus dem Nerf-Projekt hervorgegangen, das Google im Herbst vorgestellt hat. Projekt-Heimat wird die Linux Foundation. Rekord aberkannt   

Dragster-Betrug  

Ist im Spieleklassiker Dragster eine Bestzeit von 5,51 Sekunden überhaupt möglich? Nein, vermutlich nicht, sagt jetzt die für solche Rekorde zuständige Webseite Twin Galaxies. Der vor rund 35 Jahren von Todd Rogers aufgestellte Rekord ist daher nicht mehr gültig, ebenso wie alle anderen Rekorde des US-Amerikaners. Rogers ist damit nicht mehr der erste Rekordhalter der Gaming-Geschichte, aber immerhin der erste Profi-Cheater.  

Zukunft von BeA   

[Anmod] Die Bundesrechtsanwaltskammer hat auf dem sogenannten BeAthon in Berlin mit Hackern und Anwälten diskutiert, wie es mit dem von Sicherheitslücken betroffenen besonderen elektronischen Anwaltspostfach weitergehen soll.   

[Bericht:] Das BeA wurde Ende 2017 aufgrund von bekanntgewordenen Problemen mit eingebetteten TLS-Zertifikaten kurzfristig abgeschaltet und ist seitdem offline. Auf dem BeAthon wurde klar, dass es weitere Sicherheitslücken hat. So können Angreifer eine verwundbare Java-Version für einen sogenannte Deserialisierungsangriff nutzen. Die Bundesrechtsanwaltskammer hat daher alle Anwälte aufgefordert, die Software umgehend zu deaktivieren. So bald wie möglich soll eine um die Sicherheitslücken bereinigte Version veröffentlicht werden. Eine komplette Neuentwicklung der Software oder eine Offenlegung des Quellcodes lehnt die Bundesrechtsanwaltskammer bislang ab. Der Entwickler der Software, Atos, war nicht zu dem Treffen gekommen.   

Ein neuer Unterbau   

Ab 2019 soll ein neues Windows erscheinen. Klassische Win32-Anwendungen sollen darauf nicht mehr arbeiten. Stattdessen werden UWP-Apps und der Browser wichtig. Die Zielgruppe sind vorwiegend Gelegenheitsnutzer.  

MPEG am Ende   

Die Entwickler der Videocodecs H.264 und H.265 haben sich mit ihrem Lizenzmodell verrannt, sagt der Gründer der Moving Pictures Expert Group. Er hält es für eine große Gefahr für die Weiterentwicklung von Videocodecs. Das sich hier das Open-Source-Modell durchsetzt, erscheint uns aber wahrscheinlicher.        

Spielwarenmesse 2018   

[Anmod.] Programmieren mit Dingen und Roboter sind mittlerweile feste Bestandteile der Nürnberger Spielwarenmesse. Echte Neuheiten konnten wir 2017 vor Ort aber kaum finden.   

[Bericht:] Viele Hersteller von Lern- und Technik-Spielzeug setzen vor allem auf die Weiterentwicklung bestehender Produkte. Wonder Workshop demonstrierte Cue, die erwachsene Variante des programmierbaren Lernroboters Dash. Sie richtet sich vor allem an Jugendliche. Jüngere Kinder sammeln mit Knete erste Elektronikkenntnisse. Die elektrisch leitfähige Knete ersetzt Kabel in den Experimentierkästen der Firma TechWillSaveUS. So entstehen kreative Konstruktionen, bei denen es blinkt, tönt oder rotiert. Lingufino macht nicht nur Vorschulkinder glücklich, sondern auch Datenschützer. Die Plüschfigur unterstützt Kinder beim Sprechtraining, Zählen und Sprachenlernen. Dafür hat er eine Spracherkennung. Dafür benötigt er kein Internet oder eine Smartphone-Anbindung. Die erforderlichen Daten befinden sich wechselbaren Modulen.

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